Warum sollte ich einen Ipod Nano gewinnen?
Eine sehr sehr gute Frage.
Eine verdammt gute Frage.
Ich versuche mal eine Antwort zu finden.

Geboren wurde ich im Jahr 1980 in einem Jahr in dem die Musikrichtungen doch sehr in Richtung neue deutsche Welle gingen. Aber auch der Pop der 80er hat mich die ersten Lebensjahre begleitet. Ich lief mit einem braunen (einem richtig hässlich braunem) Kassettenspieler rum. Von der Größe könnte das Gerät heute noch einer Schuhschachtel in Schuhgröße 56 Konkurenz machen. Das Gerät war schwer. Gerade für eine Vierjährige fast gar nicht tragbar. Was war ich kaputt wenn ich von der elterlichen Wohnung hinunter zu meinen Großeltern wollte. Meine Mutter schaffte es nicht mit von dem Kassettenspieler zu trennen. 18 Stufen schleppte ich mich hinunter zu meiner Oma. Immer aufpassens nicht hinzufallen weil ich so kurze Beine hatte und durch den Kassettenspieler die Stufen nicht sah. Meine kurzen Ärmchen hielten ihn vor meinem Körper und vorsichtig gings runter. Nach einer Stunde Aufenthalt musste ich aber auch mal wieder zu Mama und Papa. Und da stand ich mit meinem Kassettenspieler und sah hinauf. 18 Stufen. Altbau! Ungleichmässige Stufenform. Und viel zu kurze Arme fürs Geländer um mich hochzuziehen. Und wieder hielt ich tapfer meinen Kassettenspieler vor mich und schleppte ihn und mich hinaus in mein Kinderzimmer.

Als ich dann ein Teenager war besaß ich einen Ghettoblaster. Er hatte ein CD Spieler, 2 Tapedecks und ein Radio. Seine Länge entspricht heute der Schuhgröße 100. Und er war schwer. So verdammt schwer. Ich konnte nie wie die coolen Leute in Filmen das Teil einfach lässig auf der Schulter tragen. Er hatte einen Griff in der Mitte. Im Urlaub auf einem Campingplatz schleppte ich ihn jeden Abend zum Jugendraum – dem Treffpunkt für alle Jugendlichen. Es waren 18 Stufen bis ich den Jugendraum erreichte. 18 hölzerne Stufen. Immerhin erreichte ich in dem Alter das Geländer. Jedoch waren die Diskussionen jedes Jahr mit meinen Eltern, dass ich diesen Gehettoblaster mit in den Urlaub nehmen darf, lang und anstrengend. Er war ihnen zu schwer und ein Wohnwagen darf nicht überladen werden. Ich setzte mich durch aber es war immer ein Kampf. Ein Kampf um jeden Abend den Ghettoblaster zu meinen Freunden die 18 Stufen in den Jugendraum zu tragen.

Als ich erwachsen wurde besaß ich einen Walkman. Ich hatte ihn immer bei mir. Er war viel kleiner als mein Kassettenrekorder und auch viel kleiner als mein Ghettoblaster. Er war etwas größer als eine ausgewachsene Männerhand und zweimal so dick wie eine solche. Er passte in die Gesäßtasche einer Jeans – angeblich. Ich hatte keine Gesäßtasche. Ich hatte nicht mal normale Hosentaschen. Ich trug nämlich Hosen ohne Taschen. Also wohin mit dem Walkman? Er wanderte in die Handtasche. Er und eine Packung Zigaretten (ja damals rauchte ich noch) und die Handtasche war voll. Er war überall wo auch ich war. Aber dadurch dass ich die Handtasche immer zu machte mit dem Reißverschluss und nur das Kabel für die Ohrstöpsel noch rausguckte, hatte ich glatte 10 Kabelbrüche!

Und heute? Heute hören alle MP3 und ich? Ich habe mittlerweile sogar Hosentaschen aber keinen MP3 Player. Und genau deswegen wäre ein Ipod Nano für mich ideal. Und sobald ich ein Kind bekomme, wird es diesen Ipod von mir erben bzw. geschenkt bekommen, damit es nicht wie ich seine kurzen Arme strapazieren muss um zu seiner/ihrerer Oma zu kommen, denn selbige wohnt eine Etage über mir.

Meine Begründung war leider nicht gut genug um einen Ipod zu gewinnen. Schade. Es wäre so schön gewesen. *snief*