Heute scheint Oma nicht wirklich klar zu sein.

Meine Mutter bekam ihren Briefkastenschlüssel. Sie will ihn nachmachen. Oma sackt nämlich immer wieder Post von meiner Ma ein da sie beide den selben Vor- und Nachnamen haben. Aber sie gibt diese falsche Post dann nicht weiter. Sie ärgerte sich dass meine Ma für sie später die Post hochholen will und um sie abzulenken gab ich Oma meine defekte zerkratzte im Boden aufgerissene Stoffhundehütte und bat sie diese zu nähen. Durch diese Ablenkung vom Schlüsselthema war Frieden.

Mutti und ich standen im Treppenhaus. Oma kommt aus ihrer Wohnung und geht die Treppen hoch zu Mama. Es entstand folgendes Gespräch:

Meine Mutti: Mutter, wohin willst Du?
Oma: Ich will zu Dir.
M: Was möchtest Du denn? Ich wollte gerade in die Dusche und dann erstmal was essen.
O rigeros: Ich brauche Stoff für Connys Hundehütte.
M: Ja gern aber da muss ich selbst erstmal suchen. Darf ich vorher noch was essen und dusche?
O fahrig: Ich brauch das sofort. Conny nervt doch dass das fertig sein soll.
Ich: Aber Oma, ich drängel nicht. Die Hütte hat Zeit. Immer mit der Ruhe.
O langsam böse: Ich will die Hütte aber nicht so lange bei mir rumstehen haben.
M: Lass mich erstmal was essen und duschen, dann bringe ich Dir Stoff runter.
I: Genau Oma, lass Mama erstmal was essen. Geh in Deine Wohnung. Sie bringt Dir den Stoff ok?
Oma begab sich wieder langsam nach unten. Auf unserer Etage angekommen begann sie erneut mit mir zu sprechen. Mutter ging derweil in ihre Wohnung.
O aggressiv: Alle Arbeiten worauf ihr keine Lust habt, drückt ihr mir auf.
Ich ruhig bleibend: Oma, ist doch lieb von Dir mir die Hundehütte zu nähen. Ich kann doch nicht nähen.
O: Dann musst Du es lernen. Ich musste es auch lernen.
I: Ach Oma, ich lern das erst wenn ich Mutter bin.
O hämisch: HAHA wers glaubt. Wem willst Du das denn erzählen?
I: Und bis dahin nähst Du doch gern mal was für mich.
(Es gibt so gut wie nie was zu nähen bei uns. Höchstens mal die Hundehütte oder nen Riss in nem Hemd aber sonst nix. Knöpfe annähen kann ich selbst…. lass ich aber hin und wieder Oma machen damit sie sich gut fühlt.)
O: Ich hab genug eigene Arbeit.
I: Ja Oma. Das stimmt.
O: Kümmert Euch um Euren Scheiß. Ich kann doch nicht alles für Euch tun.
I: Ich weiß Oma und wir sind auch dankbar wenn Du uns hilfst.
O: Ja ja, immer muss ich alle machen. Ihr tut auch überhaupt nix.
I: Oma, ich geh mal wieder in meine Wohnung ok? Ich würde gern auch was essen.
O: Guten Hunger.

Ich hatte schon gegessen und habe auch gar keinen Hunger aber ich wollte aus der Situation raus.

Während ich hier noch schrieb klingelte es wieder an der Tür. Das war ca. 3 Minuten nach dem obigen Gespräch.

Oma sehr aggressiv: Wann bekommt Shira Futter?
Ich: In ca. 90 Minuten.
O noch lauter: Ne das kann ja wohl nicht sein. Da geh ich nicht mit einher.
I: Oma klappt doch super.
O: Nein das gefällt mir nicht. Da muss ich mal sehen wie ich das änder. Da muss ich mir was einfallen lassen. So geht das nicht.
I: Oma ist doch alles in Ordnung. Klappt die ganzen Tage doch schon super. Wir vergessen Shira schon nicht. Kümmer Dich nicht drum.
O: Ich will meinen Tag ja auch planen. Und mich darauf einstellen.
I: Das kannst Du Oma. Ganz in Ruhe. Brauchst nicht Shiras Essen planen. Mach Deine Sachen wie Du es möchtest.
O: Jeden Tag ist es anders. Ständig modelt Ihr alles um. Das gefällt mir nicht. (Anmerkung: es ist seit mehreren Wochen absolut identisch und gestern dankte sie mir noch dass ich mich um Shira kümmer und sie es nicht braucht.)
I: Ist schon ok Oma. Wir bringen Shiras Essen schon noch. 🙂
O: Da muss ich mir was einfallen lassen, na ja mal sehen wie ich das mache.

Heute ist Oma wieder ganz anders. Die letzten 2 Tage war sie regelrecht pflegeleicht und lieb. Heute ist sie auf Krawall gebürstet. Es ist schwer diese Wandlungen leicht zu nehmen. Die Stimmung und Art kann innerhalb weniger Stunden total umschlagen.