542694_web_R_K_B_by_Gerd Altmann_pixelio.deGestern sind mein Mann und ich wieder daheim eingetrudelt. Direkt von der Autobahn fuhren wir zu Oma ins Krankenhaus. Mein Mann blieb draußen beim Auto – war ja voll gepackt – und ich flitzte mal eben für einen Kurzbesuch rein zu ihr. Sie war gerade beim Abendessen. Sie strahlte mich an als ich reinkam und sie mich ansah. Ihre Augen leuchteten wie bei einem kleinen Kind an Weihnachten vor den Geschenken unter’m Weihnachtsbaum. Ich war echt irritiert über soviel Freude. Ich setzte mich zu ihr und erlebte wie meine Oma wie eine Diva die Krankenschwestern scheuchte. Sie klingelte 2 Mal nach der Schwester damit diese ihr Zucker bringt. Der Ton meiner Oma dabei war göttlich. Die Schwestern tun mir leid. *kicher*

398422_web_R_K_by_tokamuwi_pixelio.deOma lachte dann einmal und kurz danach rief sie laut Au. Ihr Rücken und Hintern tut ihr noch mehr weh als vor dem ersten Krankenhausaufenthalt. Sie kann nicht allein laufen. Die Schmerzen sind zu schlimm. Sie ist auch sehr klapperig. Nun nimmt auch ihr Appetit ab. Man muss sich überreden etwas zu essen.

Auf das Krankenhaus vorher hab ich einen Hals sag ich Euch…. Wie wir feststellten, haben die wohl nicht jedes Mal dabei gestanden wenn Oma ihre Tabletten nehmen sollte. Meine Mutter fand in Omas Gepäck Tabletten in der Hülle von den Krankenhaustabletten. Na besten Dank auch……. Es war extra von uns angegeben worden dass man da aufpassen muss.

Und zu allem Überfluss hat Oma auch noch einen dicken Oberarm, der rot ist. Die Schmerzinfusionen haben ihren Arm entzündet. Nun hat sie sogar leichtes Fieber und bekommt Antibiotika. Als wenn Oma nicht schon genug Probleme hat. 🙁

Ihr geistiger Zustand hat sich ebenfalls verschlechtert. Eine Nacht musste sie zwischen den Krankenhausaufenthalten hier übernachten. Sie konnte nicht einmal zur Toilette die halbe Etage tiefer gehen. Das Anziehen allein klappt nun gar nicht mehr. Sie trägt das Nachthemd unter dem Pullover und versuchte sich morgens einen Kissenbezug an den Fuß zu ziehen. Als ich das von meiner Ma erfuhr, war selbst ich erschrocken. Sowas kam vorher noch nicht vor. Jedenfalls nicht so krass. Dass sie die Reihenfolge von den Kleidungsstücken nicht mehr kennt und auch mal 3 Slips anzieht, das war mir bekannt, aber dass sie nun schon Sofakissen und Seidenstrümpfe verwechselt, das war mir neu. 🙁

255082_web_R_K_B_by_RainerSturm_pixelio.deInsgesamt finde ich ihren Zustand erschreckend. Ich frage mich wie wir sie hier daheim noch pflegen sollen wenn sie nicht mehr allein laufen kann. Das war für uns immer die Grenze um uns für ein Pflegeheim zu entscheiden. Aber dafür ist sie doch noch zu klar im Kopf. Andererseits auch wieder nicht. 🙁 Man wünscht sie sich klarer als sie vermutlich ist. Ich hoffe so sehr dass diese ISG Blockade behandelbar ist und Oma wieder etwas auf die Beine kommt damit sie wieder zu uns kann. Im schlimmsten Fall würde ich mich wohl erstmal nach einer Kurzzeitpflege erkundigen. Das wäre eine Notlösung wenn eine Heilung des Schmerzproblems absehbar wäre. Oder aber wir müssen in der Stube Tisch und Sessel rauswerfen und sie dort in ein Pflegebett stecken und 3 Mal täglich müsste jemand vom Pflegedienst kommen zwecks Waschen, Toilettengänge und Co. Das Körperliche bekommen wir selbst nicht allein hin. Dafür sind meine Ma und ich selbst zu krank. Aber wenn sie zu schwach zum stehen ist und nicht mehr wirklich laufen kann, dann stoßen wir an Grenzen.

Ich will mal schauen dass ich morgen einen Arzt erwische und mich mit ihm besprechen kann. Ich will versuchen rauszubekommen wie die Aussichten wegen ihrer Schmerzen sind. Sie bekommt nun keine Fentanil Pflaster mehr sondern einen Tabletten, die Morphium ähnlich sind. Vielleicht helfen diese irgendwann. Es ist erschreckend wie schnell sie so hilfebedürftig wurde. Ich frage mich ob wirklich nur die ISG Blockade dran Schuld ist oder doch was Anderes. Oder ob es einfach ein Zusammenspiel all der Dinge ist.

Mehr als Warten und aufs Krankenhaus hoffen, können wir momentan nicht. Auf jeden Fall scheint das jetzige Krankenhaus deutlich besser geeignet zu sein. Hoffentlich trügt der Schein nicht.