Als ich vor 11 Jahren meinen ersten Blogbeitrag schrieb, da wusste ich nicht, dass ich heute diesen Beitrag schreiben würde. Ich hatte nicht eine Sekunde so weit gedacht. Nicht eine Sekunde war mir bewusst, dass ich einmal überhaupt einen Blog haben würde oder mich sogar als Blogger bezeichnen würde.

Ich wusste zu dem Zeitpunkt nur eines: Ich war verliebt und blickte hoffnungsvoll in die berufliche Zukunft in einer mir noch neuen Region. Ich war frisch zu meinem Mann gezogen – damals noch nicht mal 1 Jahr zusammen, wollte ich unsere Beziehung irgendwie “festhalten”. Ich war an einem neuen Ort mit einem Mann in den ich mich unendlich verliebt hatte und hatte gerade die Zusage für einen neuen Job als Versicherungskauffrau im Außendienst erhalten. Ich wollte mein Glück irgendwie teilen, rausposaunen, einfach es in Stein einmeiseln. Ich wollte die Welt umarmen vor Glück.

Dass das Bloggen war – das war mir nicht klar

WordPress gab es noch nicht, ich schrieb auf html. Damals noch als Teil meiner Webseite Unendliche-Liebe. Ich schlug meinem Mann damals noch vor: Hey, schreib Du doch auch aus unserem Leben, dann haben die Webseitenbesucher Einblick in unserer beider Gedankenwelt. Er war begeistert…. und schrieb …. einen Beitrag. 😀 Das war’s. Ich schrieb damals auch nicht oft. Ließ Wochen vergehen. Aber hey, ich hatte nur ISDN. 3 Beiträge im Monat, teilweise nur einen kurze Anrisse. Textform? Stil? Ein roter Faden im Text? – Forget it. Nie drüber nachgedacht zu der Zeit.

Dann kam 2005 WordPress und worin sah ich meine Möglichkeiten?

RSS-Feeds – cool. Einsetzbar für Neuigkeiten um Besucher zu informieren. So dachte ich und installierte es mir als reine Seiten-Update-Software. Statt eines Newsletters sozusagen…. Doch irgendwann erkannte dann auch ich mal was eigentlich ein Blog ist und welchen Vorteil es hat und mit mehreren Mädels legten wir alle auf eigenen Blogs los. Ich übertrug meinen HTML Blog in meinen WordPress Blog und von da an, schrieb ich. Wir Mädels hatten uns anfangs nur gegenseitig gelesen, irgendwann kamen andere Leser, man tauschte Kommentare. Dann kam alles auf einmal. Ich bekam auch mal schlechte Kommentare, man diskutierte über Artikel und Meinungen, Andere waren auch mal angepisst über meine Meinung. Es war eine kurze harte Schule. Viele bleiben nicht lange beim Bloggen. Viele probieren sich kurz aus und lassen es dann wieder sein. Heute bloggt von den anderen Damen keine mehr. Ich jedoch blieb dabei.  Mit den Jahren lagerte ich manche Themen auf eigene Themen-Blogs aus oder stellte aufgrund der Einfachheit der Technik einfach eine html Page auf einen Blog um. Ich entfernte mich mit den Jahren immer mehr vom damals für mich spannenden Thema Webdesign und Technik hin zu Schreiben und Austausch ergo Content-Produktion.

Doch meine ersten Texte kamen ganz woanders her….

Meine allerersten Schritte im Bereich Schreiben und Bloggen tat ich aber eigentlich im Jahr 2000 auf Dooyoo.de. Wer sich nun wundert, wie man auf einer Produkttestplattform Bloggen kann, den kläre ich gern auf. Ich war ja bei den PLÖTEN in der Heilanstalt. Wer besonders nerdige Texte mit viel Humor schrieb, der wurde in selbige eingewiesen. Man verfolgte alle Texte der anderen Plöten, man schrieb sich Kommentare, tauschte sich aus, wollte die besten und lustigsten und dennoch informativsten Testberichte schreiben. Es war Ansporn pur sich dort zu tummeln. Es war Fun pur. Es war grandios. Eigentlich entdeckte ich schon dort den Spaß am Schreiben und sich Austauschen. Und auch den Spaß am sich real treffen. Mein erstes Chattreffen fand nämlich genau mit den Plöten statt.

Geb1

Was das Bloggen heute für mich ist

Heute schreibe ich täglich. Ich teste aus, informiere, schreibe manchmal auch einfach nur irgendwelchen Möchtegern-Kreativen-Unsinn oder was mir einfach einfällt. Ich berichte aus meinem Leben und von meinen Erfahrungen, ob mit dem Leben oder Produkten. Ich versuche zu unterhalten und zu helfen. Ich schreibe mir von der Seele. Mache einfach was mir Freude macht. Ich habe Spaß und verdiene sogar Geld damit. Ich erlebe Dinge, die ich ohne das Bloggen nie erlebt hätte. Ich war auf tollen Events, tollen BarCamps, tollen Treffen mit anderen Bloggern. Ich habe viele gute, mir sehr wertvolle, Freundschaften geschlossen, wahnsinnig viele interessante Menschen kennengelernt und insgesamt unheimlich viel gelernt. Man schreibt nicht nur, man liest auch viel. Man häuft mit der Zeit wirklich viel Wissen an, das macht mir Freude, das ist spannend. Jeden Tag entdecke ich Neues. Ich genieße den Austausch, die Kommunikation, die realen Beisammensitz-Zeiten.

Ich schreibe weiter

Für mich gab es in den ganzen letzten 11 Jahren nicht einen Moment in welchem ich das Bloggen aufgeben wollte.  Es gab nicht einen Moment wo ich mich aus dem Web zurückziehen wollte. Nicht einen Moment bei dem ich dachte: Nun reicht’s. Ich habe mich noch lange nicht leer geschrieben, noch viel zu erzählen und viel zu sagen. Und vor allem will ich noch viel erleben, viel erfahren, viel teilen, viel machen. Mein Blog ist mein Ansporn, mein Hobby, meine Leidenschaft.

Ich liebe meinen privaten Blog hier besonders, er ist meine Erinnerung, mein Nachschlagewerk meines Lebens. Ich kann beim Lesen noch nachempfinden was ich dachte und fühlte, erinnere mich sogar an die Dinge, die nicht im Blogartikel stehen. Ich bin immer sehr offen gewesen aber dennoch, es steht nicht alles hier. Manches bleibt privat. 🙂

Danke an Euch

Doch was wäre das Bloggen ohne den Austausch? Ohne Euch, die dies hier lesen? Ohne Euch, mit denen ich in Kommentaren, auf Facebook, Twitter, YouTube, Google+ und privat schreibe? Niemand bloggt gern im dunklen Kämmerlein, auch ich nicht. Daher einfach einmal danke an Euch, dass Ihr mich lest, mit mir schreibt, Eure Meinungen mit mir teilt, mich aufmuntert, kritisiert und einfach Anteil nehmt.