Ich war am besagten Donnerstag bei meinem Diabetologen. Es wurde sich Zeit genommen meine Blutzuckerwerte zu begutachten, meine Ernährung durchzusprechen und ein Insulinplan erstellt. In der Schwangerschaft wird nur Humaninsulin empfohlen, welches ich nun auch bekomme. Das ist auf der einen Seite gut auf der anderen Seite furchtbar. Furchtbar einzig deswegen weil es nicht direkt sondern nur verzögernd wirkt, so dass es ein echtes Spritzen-Essens-Koordinationskunststück werden wird. Ungefähr 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit muss ich schon das Insulin spritzen und dann auch exakt wissen, wieviele KE (Kohlenhydrateeinheiten früher BE/Broteinheit genannt) ich zu mir nehmen werde/will. Das wird ein Spaß….

Nun habe ich also 2 Pens. Einmal mit Kurzzeitinsulin für das Spritzen vor jeder Mahlzeit und einen mit Langzeitinsulin für die Nacht. 3 bis 4 KE’s darf ich dann bei den Hauptmahlzeiten zu mir nehmen. Eine halbe Scheibe Brot wäre beispielsweise eine KE oder 250ml Milch oder 1 Joghurt. Eine Pizza oder ein Hamburger wären schon 4 KE, nur mal als Beispiel. Doch da Humaninsulin nicht nur verzögert sondern auch noch langanhaltend wirkt, muss ich auch noch zusätzlich mit Zwischenmahlzeiten hantieren, welche auch nochmal zwischen 1 und 3 KE haben sollen. Dabei muss ich allerdings auch noch Fettgehalt und Co. im Auge behalten, damit eben mein Gewicht nicht wieder zu weit nach oben geht.

2014-01-14 19.07.37

Ich schreibe nun brav meine Blutzuckerwerte auf, hantiere mit den Insulin wie vorgegeben und hoffe mal dass sich das alles schnell einspielt. Ich komme mir nach noch nicht mal 24 Stunden schon so vor als würde sich alles nur noch ums Essen drehen, damit ich es ja richtig mache. Ich vertraue drauf, dass sich das auch wieder legt. Ist anfangs sicherlich normal, da es neu ist.

Vor Insulin habe ich einen Heidenrespekt. Ich hatte es bei meinem Vater damals am Rande mitbekommen. Wollte er mehr essen, spritzte er sich auch mal mehr Insulin – ein Fehler, den ich nicht machen will. Ich reduziere die KE’s lieber noch ein wenig runter und greife zu Gemüse als “Magenfüller”. Ich esse ja eh supergern Rohkost. Dank Victoza bin ich seit Februar 2013 darauf trainiert, vieles nur ungesüßt zu mir zu nehmen und esse wenig Süßkram (weils mir zu süß ist einfach) und mag viele Dinge einfach nicht. Mein Körper ist durch die anfänglichen Nebenwirkungen des früheren Medikaments noch immer darauf trainiert und ich werde nen Teufel tun das abzuändern. Laut meines Arztes wird dieser Effekt auch anhalten.

Victoza ein Stimmungsaufheller?

Interessanterweise erfuhr ich, dass bei einigen Menschen Victoza wohl auch die Stimmung beeinflusst und sie mehr gute Laune als sonst hätten. Den Effekt habe ich bei mir nun nicht wahrgenommen gehabt. Ich habe ja eh fast immer gute Laune. Das war schon vor dem Victoza so. Vielleicht haben die auch alle nur gute Laune, weil sie soviel mit dem Zeug abnehmen? Ach übrigens war mein Blutzuckerlangzeitwert laut Doc 5,6 und das trotz Weihnachten. Ein Traumwert. Hoffentlich hält der sich mit dem Insulin dann auch so. Aber eines steht fest: Sobald die Stillzeit rum ist, werde ich wieder auf Victoza umgestellt. Das sagte mir mein Doc direkt schon, womit ich auch absolut einverstanden bin.

Kleine Panikattacke

Daheim habe ich dann die ersten Insulinspritzen gesetzt. Die Anfangsdosen scheinen noch zu niedrig, wenn ich mir die Messergebnisse so anschaue. Aber mal abwarten, bis die perfekte Grunddosierung gefunden ist, dauert es ja immer ein wenig. Nach dem Spritzen des Langzeitinsulins zur Nacht, musste ich gegen Anzeichen einer Panikattacke kämpfen. Ich hab halt nen Heidenrespekt vor dem Zeug und Sorge mir zu viel zu spritzen. Das wird sich sicherlich bald legen, aber da merkt man, dass man gegen das Unterbewusstsein einfach manchmal machtlos ist, egal mit wieviel Logik man dagegen ankämpft.

Apropos Schlaf….

Meine Schmerzen in der Hüfte sind noch immer ruhig, doch mein Unterleib meint beim Umdrehen immer mal wieder zu blockieren. Es ist als wenn da feste Bänder wären, die zu reißen drohen, wenn ich mich falsch bewege. So jedenfalls vom Gefühl her. Aber das behindert mich nur wenig, nervt etwas weil ich dadurch jedes Mal aufwache, wenn ich mich umdrehen will, aber ansonsten ist es ok. Mal sehen wie lange das anhält. Normal ist dies Gefühl übrigens durchaus. Es handelt sich bei diesen Bändern nämlich um die sogenannten “Mutterbänder”. Sie verlaufen beiderseits von der Gebärmutter zur Beckenwand. Normalerweise bemerkt man diese erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel, doch ich spüre es schon jetzt. 🙂