Ich liege noch immer im Krankenhaus. Der Gebärmutterhals war vor 2 Tagen irgendwo zwischen 1,7cm und 2 cm. Nun wurde heute ein Cerclage Pessar eingesetzt. Dies wird über den Muttermund gestülpt und soll unterstützend wirken. Bleibt abzuwarten, ob es wirkt und hilft. Wirkliche Untersuchungen bei Mehrlingen gibt es zu diesem Verfahren nicht. Das Einsetzen war übrigens schmerzfrei. Spannend war die Situation an sich. Ich fühlte mich ein wenig auf dem Präsentierteller. Aber hey, ich hab zugestimmt dass Schwestern und angehende Ärzte zusehen dürfen, schließlich müssen die auch lernen. Aber 4 um den Stuhl rumguckende Menschen, ist doch ein ungewohnter Anblick. xD


Eigentlich wollte eine Ärztin letzte Woche Donnerstag einen Ultraschall machen und meine Kids ausmessen, das ist bis heute nicht passiert. Stattdessen bin ich hier zur Ernährungsberatung und diabetischen Konzil angemeldet worden…. totaler Unsinn. Es ist ein typischen Arztverhalten…. dicke Patientin muss das machen, die macht’s ja falsch. Dass ich fast 30 Kilo vor der Schwangerschaft abgenommen habe, interessiert nicht. Dass mein Langzeitzuckerwert super ist, unwichtig. Dicke Patientin braucht Beratung. Ich mach den Kram mit, schüttel aber den Kopf drüber. Ich bin gut von meinem normalen Diabetologen beraten, ich hatte schon eine Ernährungsberatung, aber wen interessiert das hier schon? Da müsste man ja drauf eingehen. Mir erscheint eher, dass davon ausgegangen wird, dass dicke Patienten grundsätzlich unglaubwürdig sind und es immer alles falsch machen…. sogar meine bisherige Zunahme von “nur” 12 Kilo bei Zwillingen wurde als schlecht bezeichnet. Ich hätte nicht ein Gramm zunehmen dürfen. Wie macht man denn das bitte? Meine anderen Ärzte sagten, meine bisherige Zunahme sei vollkommen in Ordnung und absolut top. Bis zu 25 Kilo bei Zwillingen sei vollkommen normal. Ich finde das doch etwas befremdlich…. aber nun denn, 5 Ärzte – 5 Meinungen….

Diabetiker im Krankenhaus haben es nicht leicht

Dass man es als Diabetiker im Krankenhaus mit dem Essen grundsätzlich nicht leicht hat, weiß eigentlich jeder. Vor allem, wenn man wie ich, mit Humaninsulin rumhantiert. Aber auch das zählt nicht. Wurst und Käse zum Frühstück kriegt man auch nur in Sparportionen, wenn überhaupt und sorry Brötchen nur mit purem Quark und Naturfrischkäse belegt, das schmeckt mir nicht. Klar pack ich da dann das einzige drauf, was man nachordern kann…. Marmelade. Oder eben Honig und Nutella. Wahnsinnig spitze für Diabetiker…. alles treibt den Zucker hoch und dann heißt: Ihr Insulinbedarf ist zu hoch. Ach ne…..

Ich bin echt froh, wenn ich wieder heim darf. Dann gehts mit dem Essen deutlich leichter. Hier allein die Spritz-Ess-Abstände einzuhalten, grenzt an ein Wunder. Immer hab ich Sorge, dass ich die Stunde Wartezeit nicht hinkriege oder wenn ich vorspritze, das Essen nicht pünktlich kommt. Oder noch besser…. ich spritze, will in 20 Minuten essen und soll zum CTG fahren, was aber mindestens 40 bis 60 Minuten dauert plus noch Wartezeit von bis zu 30 Minuten. Da wäre ich heillos unterzuckert dabei…. also isst man früher als man sollte, damit man das CTG gleich machen kann.  Sowas nervt…. Vor allem entsprechen die Essenszeiten null meinem eigenen Zeitplan. Ich lasse das Abendessen manches Mal noch 4 Stunden rumstehen…

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Komm ich nochmal raus?

Ich hoffe einfach am Freitag rauszukommen…. ich will langsam heim und da rumliegen. Ist ja nun nicht so, dass ich Wehen hätte. Ich sehe durchaus ein, wenn ich bei kritischen Zustand oder wirklich drohender Gefahr nur noch hier im Krankenhaus bleiben muss, aber derzeit empfinde ich es als übertrieben vorsichtig. Klar die Lungenreife braucht bei Mehrlingen länger und auch die Zuckererkrankung verzögert die Reifung, aber mein Gebärmutterhals ist nun nicht so, dass die Kids gleich rausplumpsen. Die Ärztin im Kreissaal meinte am ersten Tag: Pessar einsetzen und nach 48 Stunden heim. Rumliegen können Sie auch da. Nur der Chefarzt will mich wohl gern hier im Einzelzimmer behalten…. Übervorsichtig oder welchen Grund gibt es?

Nun denn, wenn ich wirklich irgendwann rauskomme, heißt es weiterhin Bettruhe und nicht anstrengen. Damit ist das BarCamp Hannover für mich gestorben. Das ist schade, aber was bleibt einem übrig. Kids gehen vor. Ich hätte gern die Sessions gehört und mich mit den Anderen unterhalten. Aber hey, es kommt wieder ein BarCamp und sicherlich auch wieder eines in Hannover. 🙂

Schwangerschaftsbild liegen – PublicDomainPictures / pixabay