Bei dem Titel dieses Artikels werden sich manche nun wundern fragen: Wieso sollte sich aufgrund einer Geburt der Kleidungsstil ändern?

Der Körper einer Frau macht in der Schwangerschaft viel mit. Wir “wachsen” deutlich, bei Zwillingsschwangerschaften wie der meinigen doppelt deutlich. Nach der Geburt dauert es einige Zeit bis sich die Organe im Innern wieder an ihre Positionen verschieben und sich alles zurückbildet. Manche Veränderungen bleiben hingegen und lassen sich auch nicht mehr wirklich “retten”. Wer eine große Oberweite hatte, wird vielleicht mit der Schwerkraft kämpfen und die einst pralle Form verwandelt sich in eine eher länglich Hängende. Als wenn die Luft raus ist…. Der Bauch sackt ab und bleibt vielleicht lange vorstehend. Gerade dicke Frauen müssen dann eventuell mit einer Art Bauchschürze leben. Bei mir beispielsweise ist der Magen nicht wieder ganz an seine Position gerutscht, sodass er leicht vorsteht. Keine Ahnung, ob sich das nochmal geben wird, oder ich immer “Oberbauchschwanger” aussehen werde. 🙂

woman-401437_1280

Die Veränderungen des Körpers lassen viele Frauen ihren Kleidungsstil überdenken. Trug ich früher sehr gern mal eine Corsage, bin ich heute eher froh entsprechend luftige Shirts aus Baumwolle zu tragen. Diese verdecken den etwas unförmig gewordenen Bauch und ich kann mich frei bei der Babybetreuung bewegen. Enge Sachen engen mich derzeit auch gedanklich ein, weite Kleidung hingegen lässt mich mich wohlfühlen.

Daheim jedoch kann ich bei mir zumindest nicht mehr von einem Kleidungsstil sprechen. Ich trage zuhause nur noch Gammellook und wechsel das Oberteil bis zu 3 Mal am Tag. Tieffliegender Brei, Milchspuckflecken und Babysabber sind die täglichen Begleiter einer frischgebackenen Mama. Da lohnt es sich nicht ein schönes Oberteil anzuziehen. Es macht keinen Sinn. Umso mehr hingegen, freut Frau sich dann, wenn sie sich ein wenig rausputzen kann, um auszugehen. Und sei es nur zum Arzt oder zum Einkaufen. Doch ist Vorsicht geboten und man sollte erst in der letzten Sekunde vor Verlassen der Wohnung das Oberteil anziehen, da Babys es förmlich riechen, wenn man etwas anbehalten will. Die Milch scheint in Babys Bäuchlein nur darauf zu warten, genau jenes Oberteil zu veredeln.

Derzeit würde ich mir gern ein paar neue Shirts und Blusen zulegen, da ich jedoch vor einiger Zeit wieder mit meinem Victoza Medikament begonnen habe, unterlasse ich Kleidungseinkäufe noch. Letztes Mal nahm ich durch das Mittel gut ab. Dieses Mal scheint die Wirkung  auszubleiben, dennoch warte ich noch ab, ob sich auf der Waage nicht doch noch etwas tut. Auch bin ich noch nicht bei meiner eigentlich Höchstdosis, kämpfe hingegen bereits mit Übelkeit und merke auch, dass ich weniger bzw. seltener Hunger habe. Es fällt wieder leichter das Essen zu Vergessen, jedoch nicht so stark wie beim ersten Mal.

Seltsamer Zufall?

Mir ist übrigens noch etwas Seltsames aufgefallen. Seitdem ich entbunden habe und mich bei ein paar Babyseiten und Babyclubs anmeldete, werde ich mit Modekatalogen überhäuft. So ganz klassisch per Post. Versandhäuser, wo ich schon Jahre nichts von gehört hatte, schicken urplötzlich Kataloge. Und nicht nur Kinderkataloge sondern vor allem Mode für die Frau.

Scheint also wirklich was dran zu sein, dass sich der Kleidungsstil einer Frau nach der Geburt ändert und sie sich neu eindeckt. Oder aber der gesamte Kleiderschrankinhalt besteht irgendwann nur noch von unauswaschbaren karottenfleckenveredelten Oberteilen, dass die Mamas sich einfach neu einkleiden müssen. 🙂

© Foto TheresaOtero / pixabay