Was war das für eine Woche!

Am Samstag waren wir bei meinem Bruder und meiner Schwägerin auf der kirchlichen Hochzeit. Es war eine schöne Zeremonie mit anschließender Feier in einem Kleingarten-Vereinsheim. Familie und Freunde waren zusammen gekommen und sogar eine Hüpfburg für die Kinder stand bereit. Alex liebte selbige…. 

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Wir brachen jedoch noch während des Abendessen gen Heimat auf, da es für die Jungs zu viel wurde und die Müdigkeit sich in Form stetiger Nöhligkeit bemerkbar machte. Ob wir uns dort einen wegholten, wissen wir nicht, aber es war der letzte Tag vor der Krankheitswoche…

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Alex legte los

Sonntag Abend badeten wir die Kids. Nach kurzer Zeit fing Alex an zu brüllen. Er liebt baden und es war für ihn wirklich ungewöhnlich beim Baden loszubrüllen. Keine 5 Minuten nach dem Anziehen glühte er. 39,7 zeigte das Thermometer an. Von 0 auf 100 ins Fieber… Abendessen wollte er nicht, die PRE Flasche war ihm lieber. Nach der Gute-Nacht Geschichte schlief er schnell ein. Am Tag danach fieberte er weiter bis knapp 40 Grad und war platt. Nachmittags durften die Jungs mit mir die Augusburger Puppenkiste schauen und Alex konnte auf dem Sofa ruhen. Auch tags drauf war Essen noch nicht das Highlight, aber immerhin war das Fieber verschwunden. Doch genau da begann am Dienstag Morgen bei Basti das Fieber. Der Termin beim Kinderarzt ergab einen geröteten Hals. Im Laufe des Tages stieg das Fieber von Basti auf 40,2 Grad und ich hatte ein sehr anhängliches und mattes Kind, was kein Wort von sich gab. Die Augsburger Puppenkiste durfte am Nachmittag nochmal die Laune der Kinder anheben.

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Basti folgte

Der nächste Tag war schlimm. Alex war endgültig gesund, tobte und aß normal. Basti hingegen schrie sobald er die PRE Flasche nur im Mund hatte und nahm auch keine feste Nahrung oder Flüssigkeiten zu sich. Um 10 Uhr machte ich nochmal zwei Flaschen. Alex trank natürlich und Basti rannte auf mich zu, versuchte es und schrie. Danach schrie er weil Alex trank und er nicht. Als ich mit Alex fertig war, schnappte ich mir Basti und legte ihn mir auf die Beine. Er hatte großen Hunger, konnte aber einfach nicht trinken. Wir alle kennen Halsschmerzen. Die ersten zwei Schlücke sind Horror, doch danach geht es. So hielt ich ihn fest und legte den Sauger in seinen Mund. Er schrie und schrie und mir tat es im Herzen weh. Ein paar Tropfen ließ ich in seinen Mund fallen und er war gezwungen zu schlucken. Es tat ihm sehr weh, doch dann trank er. Er trank die gesamte Flasche leer und verschwand danach zum Spielen in das Kinderzimmer. Der Hunger war besiegt. Mir tat es unendlich weh ihn zum Trinken zu zwingen, aber er hatte Hunger. Sein Weinen davor zeigte es.

Keine Stunde später war ich erneut beim Kinderarzt. Es hatten sich rote Flecken auf Bastis Füßen gebildet und ich wollte lieber nochmal nachsehen lassen. Im Hals hatten sich zu den roten Stellen auch weiße Punkte gebildet. Der Verdacht Hand Fuß Mund Krankheit wurde ausgesprochen und ein Abstrich ins Labor geschickt. Ergebnis: Nichts auffälliges. Wir wurden mit einem Mundgel und neuen Zäpfchen heimgeschickt. Durchhalten war die Devise. Wie schon bei Alex halfen die Zäpfchengaben im Wechsel immer nur kurze Zeit. Zuhause verpasste ich ihm vor den nächsten Mahlzeiten das Mundgel und es schien minimal zu helfen. Er weinte dennoch beim Essen, schaffte mittags aber immerhin etwas feste Nahrung. Ausgerechnet das Grillfleisch von Mamas Teller statt den angebotenen Butternudeln. Wer könnte es ihm verübeln…. Am Ende bot ich ihm vier unterschiedliche Dinge an, von denen er je ein bisschen aß. Einzig die Milch war wirklich ins Kind zu bekommen. Am Nachmittag hatten wir dann auch Urmel aus dem Eis zu ende gesehen.

Fernsehen ist für so kleine Kinder nicht zu empfehlen, aber ganz ehrlich? Scheiß drauf! Bei Krankheit gelten andere Regeln. Und daher ließ ich sie nachmittags mit mir zusammen fernsehen.

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Mama darf auch

Am Donnerstag Morgen begrüßte mich Basti mit Gebrabbel. Wie hatte mir seine Stimme in den letzten 2 Tagen gefehlt! Er trank seine Milch, feste Nahrung war noch nicht so gut und löste manchmal Weinen aus, aber er trank Wasser und Milch ohne Schreien. Das war viel wert. Das Fieber war weg. Ich freute mich nachmittags endlich wieder rauszugehen, doch es kam anders.

Am frühen Nachmittag begann mein Hals zu kratzen. Mir wurde kalt trotz warmer Außentemperaturen und das Thermometer zeigte 38,5 Grad. Na danke, nun war ich an der Reihe. Habe ich erwähnt, dass die Augsburger Puppenkiste auch für Erwachsene ein nettes Nachmittagsprogramm sein kann? Ich wollte den Tag nur noch überstehen. Paracetamol senkte meine Temperatur nur minimal und mein Kopf dröhnte vor Schmerz. Auch die Schultern und der Rücken fingen an sich zu versteifen. Als die Kinder im Bett waren, fesselte mich Schüttelfrost ans Bett.

Der fahrende ärztliche Notdienst verschrieb mir ein Antibiotikum und vermutete eine vereiterte Mandelentzündung. Ich zweifelte zwar an der These, da ich von den Kindern schon wusste, dass es eine Virusinfektion ist, aber die Ärztin wollte auf Nummer sicher gehen. Sie hielt die weißen Punkte auf den Mandeln für Eiter. Vielleicht hatte sie auch recht. Der Hals tat weh, das Fieber stieg auf 39,5 Grad und ich war platt. Die Nacht war unschön. Ich schwitzte und fror zeitgleich während mein Körper mit Totalschmerz reagierte. Mein Mann hatte am Freitag glücklicherweise seinen freien Tag und übernahm soweit er konnte die Kinder. Ich hütete das Bett und schaute mir Netflix Serien an. Das Fieber ärgerte mich und Essen war die Hölle. Die Schmerzen hatten auch ihren Spaß mit mir.

Am Samstag sprang meine Mutter ein. Mein Fieber war ab mittags weg und nur noch die Schmerzen und der Hals machten Ärger. Wie bei den Kindern…. 2,5 Tage Fieber und danach extremes Halsweh. Ich wusste nicht was essen. Trinken war schon schwer. Einzig Götterspeise glitt schmerzlos hinunter, aber ich hatte nur zwei Minibecher… in der Not mampft die Mutter den Kindern den Nachtisch weg… soweit war es gekommen. 😉 Meine „Reserven“ reichten zum Überleben, ich fiel von einem Tag Nicht-Essen schon nicht vom Fleisch. Suppen und Milch waren meine Nahrung. Jedes Schlucken brannte und ich verstand welche Qualen Basti erlitten haben musste. Ich klaute mir sogar etwas vom Mundgel der Kinder. Leider half es nur wenig.

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Am Sonntag konnten mein Mann und ich schon gemeinsam einen normalen Tag verbringen. Die Halsschmerzen nahmen von Stunde zu Stunde ab und sind jetzt nur noch minimal da. Wir waren gestern sogar spazieren und eine Stunde auf dem Sonnenspielplatz. Der Fernseher kann wieder ausbleiben und der zweite Geburtstag ist nicht mehr in Gefahr. Ich leide noch ein wenig an den körperlichen Schmerzen meiner Grunderkrankung, die durch das Fieber angeschubst wurden, aber das wird auch noch. Zumindest habe ich ein neues Tiefstgewicht von 136 Kilo erreicht. Dies ist für mich erfreulich und ich hoffe, dass die Waage weiterhin stetig weniger anzeigt. Mein Traumgewicht läge bei 103 Kilo. Noch immer zu viel für meine Größe, aber ich glaube, ich gefiele mir damit am Besten. Und so abwegig ist die Zahl nicht mal. War ich doch einst bei über 160 Kilo. Ich habe jedoch momentan keine Zeit für Diät-Kochen oder ähnliches. Ich koche meistens sowieso gesund, vergesse derzeit hin und wieder Mahlzeiten – einfach weil ich keinen Hunger habe – und meine Kinder sind mein Sport. Das scheint langsam und effektiv beim Abnehmen zu helfen. 🙂