Am Sonntag kamen traditionell alle Familienmitglieder des Mittags zusammen und um sich zum gemeinsamen Essen niederzulassen. Der Papa hatte endlich Zeit und lachte entspannt mit den Kindern, die die Chance nutzten von ihrer Woche zu erzählen. Die Mama stand in der Küche und hatte ein besonderes Gericht mit Fleisch gezaubert und hier und da fanden sich auch die Großeltern noch mit ein um an einer langen Tafel gemeinsam das besondere Essen des Sonntags zu verspeisen. Es wurde geredet, gelacht und gut gegessen. Die Familie war zusammen.

Heute haben sich viele Dinge verändert. Neben dem Rollenverständnis, dass nicht die Mama und/oder die Oma allein in der Küche das Mahl zubereiten (was ich begrüße), hat sich auch das traditionelle “besondere” Sonntags-Familienessen bei Vielen in Luft aufgelöst (was ich nicht begrüße). Woran es liegt, ist schwer festzumachen. Einerseits gab es früher nicht so häufig Fleisch, da viele Familien es sich nicht leisten konnten. Da war ein Sonntagsbraten noch etwas wirklich Besonderes. Andererseits wird auch die schnelllebigen Zeit Mitschuld tragen am fehlenden Familienzusammensitzen. Doch was gibt es Schöneres als mit seiner geliebten Familie bei gutem Essen zusammenzusitzen?

Und deswegen habe ich mich einfach mal an einem echten Sonntagsbraten versucht.

Für dies Gericht brauchen wir:

  • 1000 g Rindfleisch aus der Keule
  • 50 g Speckwürfel
  • 1 Zwiebel
  • 2 Möhren
  • 2 Standen Bleichsellerie
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 TL Rosmarin
  • 1 TL Salbei
  • 40 g Butter
  • Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Prise Zucker
  • 1 Prise getrockneter Thymian
  • 500ml kräftiger Rotwein
  • Kartoffeln

Wir schnappen uns eine große und 2 kleine  Schalen und stellen sie bereit. Schneidebrett und Messer holen wir hervor. Los geht’s.

Zuerst schälen wir die Zwiebel, halbieren sie und schneiden sie in Scheiben. Selbige tun wir in einer kleinen Schale bereit stellen. Das restliche Gemüse folgt nun in eine größere Schale. Die Möhren putzen und schälen wir. Danach werden sie halbiert und in Würfel geschnitten. Der Bleichsellerie wird ebenfalls gewaschen und trockengetupft und dann in Scheibchen geschnitten. Die Knoblauchzehen werden nach dem schälen fein zerdrückt. Nochmal in eine weitere kleine Schale kommen die gewaschen, danach trockengetupfte und fein gehackte Petersilie, vermischt mit Salbei und Rosmarin sowie der Prise Thymian.

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Nun kann es auch schon losgehen. Der Bräter wird erhitzt und wir geben die Butter und das Olivenöl hinein. Nun folgen die Zwiebelscheibchen auf welche wir im Anschluss das Fleisch oben drauf legen. Das Geschnittene Gemüse und die Speckwürfel verteilen wir links und rechts drum herum, genauso wie die Kräuter. Wie Ihr auf dem Foto seht, habe ich ein paar der Kräuter auch auf dem Braten verteilt nachdem ich noch die restlichen Gewürze auf ihm verteilte.

Jetzt lassen wir es eine Zeitlang anbraten und löschen dann mit etwa 1/8 l Rotwein ab. Nun ein wenig einköcheln lassen das Ganze und dann den restlichen Wein nachkippen. Deckel drauf und bei geringer Hitze ungefähr 120 Minuten schmoren lassen.

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Den Braten im Anschluss herausnehmen und während der Liebste ihn schon tranchiert, erhöhen wir die Hitze und kochen die Sauce noch ein wenig ein. Nun kann man die Soße noch durch ein Sieb passieren oder so wie wir einfach mit dem Gemüse verspeisen. Ganz wie es einem beliebt.

Als Beilage wählten wir Salzkartoffeln, doch auch Knödel passen gut zu diesem Gericht.

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Geschmacklich hängt die Soße sehr vom Rotwein ab. Wir hatten einen recht guten Rotwein verwendet, da ich diesen durch meine Schwangerschaft nicht mehr so trinken konnte und er noch offen war. Das Fleisch war zart, die Soße lecker. Ein wirklich gelungenes Mahl, welches sicherlich die gesamte Familie an einem Sonntag erfreuen würde. 🙂