Heute Nacht kam es zu einem „Gott sei Dank“ kleinem Unfall.

Wie mit meinen Eltern besprochen habe ich das Fell unserer kleinen Shira ein wenig kürzer geschnitten. Es lief an sich auch alles sehr gut und trotz, dass sie sowas noch nicht kannte, spielte sie gut mit. Aber es kam wie es kommen musste. Fast am Ende der Prozedur drehte sich urplötzlich ihren Kopf herum und leckte mit der Zunge über die Schere. Ich legte die Schere weg und wollte sie erstmal anschauen, ob sie sich weh getan htte. Ich sagte noch: Mensch Shira, was machst Du denn. Das sollst doch nicht…., aber dann sah ich plötzlich Blut.

Bevor ich sie packte leckte sie bereits an einer Pfote und als ich das Blut an der Pfote sah, dachte ich schon: „Scheiße, hab ich sie geschnitten.“ Ich kontrollierte die Pfote doch da war nichts. Da sah ich an dem anderen Vorderbein jede Menge Blut. Ich kontrollierte auch hier, doch da war nichts. Shira zeigte auch kein Anzeichen für Schmerzen, sie leckte nur wie eine Irre an meinem Arm und ihrren Pfoten und da sah ich, dass ihre gesamte Schnauze und mein Arm voller Blut waren. Der Schock war groß und ich versuchte in ihr Maul zu schauen. Ich konnte nichts erkennen, jedoch war nun klar, dass sie wirklich über die Schere geleckt hatte. René hat die Wunde dann doch noch ausmachen können, an der Spitze der Zunge war ein kleiner Schnitt.

Wir riefen den diensthabenen Tierarzt an, welcher auch noch der Haupttierarzt unserer Kleinen ist. Er konnte jedoch nicht helfen, da er mitten in einer schwierigen OP war. Wir riefen also die Tierklinik an und dort wurden wir erstmal beruhigt. Man sagte uns, dass wenn die Zung verletzt sei, es bis zum nächsten Morgen noch bluten könne und dass es schlimmer aussieht als es ist bei Verletzungen im Mundraum. (wie beim Menschen ja auch durch den Speichel) Zwischenzeitlich hatte ich Shira immer wieder vom Blut gesäubert, damit wir auch sehen konnten, ob es immernoch blutete oder nachliess.

Nachdem wir mit der Klinik telefoniert hatten, beruhigte sich mein Puls schon wieder ein wenig. Ich säuberte Shira erneut und liess sie weiterhin an meinem Arm lecken. So konnte ich am Leichtesten feststellen, ob es aufhörte. Nach kanpp 15 bis 20 Minuten war die Blutung gestillt. Endlich atmeten wir auf. Ich gab Shira dann einen Kauknochen und als sie den schwanzwedelnd bearbeitete, wusste auch ich, dass nun alles wieder ok war.

Dennoch konnte ich die gesamte Nacht nicht schlafen, da das Bild der blutverschmierten kleinen Shira mir im Gedächnis eingebrannt war. Ich hatte auch nen Schock als ich das viele Blut sah. Mir wurde richtig übel vor Sorge um die Kleine. Trotzdem blieb ich ruhig und versuchte nur ihre Blutung zu finden und zu stoppen (geht natürlich nicht im Mundraum) und telefonierte in aller Ruhe mit Shira auf dem Schoss mit den Leuten. Nachdem die Blutung endlich stoppte, brach ich jedoch zusammen. Ich musste lange kämpfen um nicht mehr zu heulen. Auch jetzt kommen mir immernoch die Tränen, wenn ich an die Kleine denke, wie sie da mit blutigem Fell saß. Mein Mann ging dann mit Blacky Gassi und anschliessend allein mit Shira, weil sie natürlich noch etwas nass war, durch das säubern des Felles vom Blut. Immerhin hat Shira es mir wohl nicht übel genommen. Sie schlief nachts neben mir und kuschelte sich so ein wie immer.

Natrlich dachte ich auch immer daran, wie ich das meiner Familie sage. Verschweigen kam für mich nicht eine Sekunde in Frage. Ich rief heute morgen um 8.40 Uhr bereits meinen Dad an und erzählte ihm alles. Er reagierte ruhig und sagte: „Na Gott sei Dank ist nicht mehr passiert. Dann ist ja alles in Ordnung. Nimm aber lieber unsere Schere, beim weiteren Fell schneiden.“ Wie meine Oma reagieren wird, wenn ich ihr davon berichte, weiß ich nicht. Aber ich vermute mal ruhig, da sie ihren gesunden Hund dann ja auf dem Schoss hat. Andere Familien hätten wahrscheinlich riesige Vorwürfe gemacht. Ich kann froh sein, dass meine Familie so ist, wie sie ist.

BlackyShira1