Nerdcore macht ein Gewinnspiel und ich will teilnehmen. Die Bedingungen sind hart.

Diesmal muss es eine kleine Kurzgeschichte sein, die sowohl mit Knight Rider, Solartechnik (oder allgemeiner: Green Tech) und den Space Invaders zu tun hat

Am Liebsten hätte ich ja den Freeloader. Ob ich eine Chance habe? Nun denn, versuchen wir es mal….

Es ist 3 Uhr nachts. Ich stehe am Strassenrand und langweile mich – mal wieder. Nachts ist in letzter Zeit nie etwas los. So lasse ich meine Gedanken wandern und muss wieder an sie denken. Ihr Rot hat gestern in der Sonne wunderbar gestrahlt. Sie ging mir bis heute Abend nicht mehr aus dem Kühler. Immer wieder muss ich an diese Ferrari-Dame denken. Gleich morgens hatte ich sie erblickt. Da Michael sich zur Zeit mit Grippe im Bett befindet, sind meine Tage ebenso langweilig wie die Nächte. Aber kaum dass sie vorbei fuhr wusste ich, dass sie die Richtige sein könnte. Ihre Scheinwerfer waren wunderbar strahlend und erst ihre Pferdetätoowierung auf der Haube. Nein ihr könnte ich verfallen, das spürte ich sofort. Mein Tank kam ins Brodeln als ich sie elegant einparken sah. Die Frau die daraufhin ausstieg hätte Michael sicherlich gefallen. Sie sah aus wie eine Mischung aus Kim Bassinger und Claudia Schiffer. Aber mir war sie jedoch egal. Viel mehr betrachtete ich den elegant geschwungenen Heckspoiler der Ferrari-Dame.

Auch wenn ich ansonsten sehr taff bin und mich Michael schon viel gemeinsam erlebt habe, bin ich doch bei Liebesangelegenheiten etwas schüchtern. Ich hielt mich erstmal im Hintergrund und beobachtete meine Angebetete aus sicherer Entfernung. Sie stand regungslos in der Parkbucht und liess sich bewundern. Ich merkte wie sie die Blicke genoss. Nach 2 Stunden fand ich den Mut und fuhr ein paar Mal an ihr vorbei. Ich konnte nicht erkennen ob sie mich bemerkte. Als ihre Fahrerin kam, bin ich ihr in sicherer Entfernung gefolgt. Meine Schaltkreise dankten Michael für die vielen Observierungen die wir schon erlebt hatten, die gesammelte Erfahrung kam mir jetzt zugute.

An einem Restaurant hielt meine Angebetete erneut. Ihre Fahrerin begab sich ins Gebäude. So lässig wie möglich parkte ich in der Bucht neben der wundervollen Roten. Ich nahm allen Mut zusammen und sprach sie an. Anfangs war sie ein wenig unterkühlt, doch schon bald wurde es ein sehr interessantes Gespräch. Sie erzählte mir von ihren Plänen und dass sie schon bald gänzlich auf Benzin verzichten möchte. Ihr sei diese Abhängigkeit zu wider und sie würde lieber mit der Kraft der Sonne fahren. Zuerst zwirbelte es in meiner Schaltung doch dann begriff ich dass sie von Solartechnik sprach. Ich fand es hinreißend dass sie so friedvoll und naturverbunden war. Sie erzählte davon wie sie eigentlich ein Pferdewagen werden wollte und Tiere abgöttisch lieben würde. Ich war zutiefst beeindruckt von ihrer ruhigen und friedvollen Art. Als ich bemerkte dass ihre Fahrerin in unsere Richtung kam, habe ich mich noch mit ihr verabredet. Ich wollte sie wiedersehen und ich war erfreut, dass sie zustimmte. Sie gab mir die Anschrift ihrer Parkgarage und heute nacht genau um 3 Uhr hätte ich bei ihr sein sollen.

Doch ich stehe noch immer hier vor Michaels Haus. Ich brachte es nicht über mich. Nein ich war nicht zu schüchtern. Ich hatte die Schüchternheit schon mittags überwunden. Doch ich war ihr heimlich noch weiter gefolgt. Ich wollte heraus finden was sie noch mag. Wie ich ihr abends eine Freude hätte machen können. Ich sah wie sie nach dem Restaurant an eine Tankstelle fuhr. Und ich sah wie ihre Fahrerin ihren wundervoll geschwungenen Tankdeckel öffnete.

Und ich sah DAS auf der Innenseite ihres Tankdeckels:

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Nein, es konnte nicht wahr sein. Es durfte nicht wahr sein. Sie, die ich für so wundervoll friedvoll hielt. Sie, die ich als Ausgleich zu meinem abenteuerlichen Leben gebraucht hätte. Sie war ein Space Invaders Groupie!!!!

Sie hatte mich belogen. Kitt lässt sich nicht belügen. Soll der rote Teufel doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Nicht mit mir! Von wegen friedvolles Leben und hilfsbereit zu allen Tieren. Sie steht auf schießen und Abballern von anderen Lebewesen.

Es ist kurz nach 3 Uhr nachts. Ich stehe immernoch am Strassenrand und vorn an der Kreuzung fährt ein roter Käfer vorbei. Das Rot erinnert mich wieder an sie. Aber sie ist eine Lügnerin, ich darf nicht mehr an sie denken und doch muss ich es immernoch.

Michael werde bald gesund damit ich mich wieder mit anderen Dingen beschäftigen kann.