IMG_6803Gestern wurde meine Oma 84 Jahre alt. Seit Mai 2013 lebt sie in einem Pflegeheim. Ich war sie zuletzt im Mai diesen Jahres im Heim besuchen. Ab Ende Mai durfte ich aufgrund meiner Risikoschwangerschaft nicht mehr groß das Bett verlassen und nach der Geburt war ich 3 Wochen im Krankenhaus und die erste Zeit mit Zwillingen daheim war gewöhnungsbedürftig und neu. So kam es, dass ich meine Oma so lange Zeit nicht besucht habe. Früher lebten wir Tür an Tür und nun war ich so lange nicht da. Ich tröstete mich die ganze Zeit über damit, dass sie sich eh nicht mehr an mich erinnert und dank ihrer Demenz kein Zeitgefühl mehr hat. Sie lebt schon lange in ihrer eigenen Welt.

Doch gestern hatte sie Geburtstag und ich hatte mir fest vorgenommen, sie nun endlich mit den Kindern zu besuchen. Ich war und bin stets über Oma informiert, da meine Verwandtschaft mir immer berichtet, wie es Oma geht. Aber ich wusste dennoch nicht, wie sie wohl auf die Babys reagieren würde. Ich hoffte, dass sie sie wahrnehmen würde, denn sie liebte Babys und kleine Kinder immer. Meine Ma und ich versorgten gemeinsam die Jungs und schnappten dann alles um zu Oma zu fahren. Die Kinder in die Babyschalen, den Einzelkinderwagen mit dabei und los gings.

Am Heim angekommen, luden wir die Kinder zusammen in den Einzelkinderwagen. Glücklicherweise klappte das, denn noch sind sie klein genug dafür. Einer lag mit dem Kopf oben und einer mit dem Kopf unten und schliefen friedlich.

2014-10-17 12.18.05

Im Heim mussten wir zuerst in den Gemeinschaftsraum, da Omas Zimmer abgeschlossen war. Wir gratulierten Oma und zeigten Ihr kurz die Babys. Die Gratulationen verstand sie nicht, sie erkannte uns auch nicht, aber die Babys betrachtete sie fasziniert. Da leuchteten ihre Augen. Leider war eine Dame im Gemeinschaftsraum, die alles zusammenschrie: “Schwester, bringen sie mich raus. Ich will nach Hause. Sofort. Ich will raus hier habe ich gesagt.” Wir baten eine Pflegerin Omas Zimmer aufzuschließen und schnappten die Kids und Oma im Rollstuhl und zogen uns zurück. Ich legte die Jungs auf Omas Bett und parkte sie im Rollstuhl direkt daneben. Sie schaute die Kinder an und sprach teilweise mit ihnen. Als Alex ein wenig schrie, redete sie auf ihn ein: “Ist doch gut. Ich bin doch da. Alles ist gut.” Das war sehr niedlich. Sie verstand nicht, dass es ihre Urgroßkinder sind, doch sie fand die Kinder süß. Ich fütterte nacheinander beide Jungs auf Omas Bett sitzend und Oma schaute gespannt zu. 3 mal kam Pflegepersonal herein und wollte die Babys sehen. Es hatte sich rumgesprochen, dass ich mit den Zwillingen da war.

IMG_6799Der Besuch bei Oma war von allen Besuchen der bisher Schönste. Einfach weil sie Gefallen dran hatte. Wenn ich sie früher allein besuchte, dann wusste sie nicht wer ich war. Irgendeine Erwachsene. Das gab ihr nicht so viel. Aber die Babys ließen sie strahlen. Das freute mich sehr. Und noch mehr freut mich, dass ich Oma nun wieder regelmäßig besuchen kann. Nur werde ich dann wohl nur ein Kind im Kinderwagen transportieren und das zweite Baby in der Manduca tragen.

Nach dem Besuch bei Oma waren meine Ma und ich mit den Jungs beim Kik shoppen. Und direkt danach gings zu den anderen Urgroßeltern der Kleinen. Mein Opa kannte bisher nur Alex und hatte nun endlich auch Basti kennenlernen können. Und meine Oma konnte beide Jungs endlich einmal in den Armen halten.

Als meine Ma und ich abends heim kamen, waren wir dann doch fix und alle. Es war ein langer Tag. Aber die Jungs waren sehr friedlich und es war alles sehr schön 🙂