Am Dienstag war ich wieder bei meiner Frauenärztin. Ganz brav war ich daheim geblieben und hatte nur rumgelegen, doch es nützte alles nichts…..

Meine Frauenärztin stellte nur noch einen Gebärmutterhals von 2,1 cm fest. Damit war klar: Einweisung ins Krankenhaus. Danach ging es noch an den Wehenschreiber, der jedoch nur mitteilte, dass ich keinerlei Wehen habe. Ich durfte heim und meinen Koffer packen und schon ging es ins Krankenhaus. Ich hatte dort angerufen und mich angemeldet, so konnte mir auch direkt ein Einzelzimmer reserviert werden. Ich ordnete daheim in 3 Stunden noch meine Sachen und besprach alles mit meiner Ma.

Mit Sack und Pack brachte meine Mutter mich dann in die MHH. Hier kam ich erstmal ans CTG, musste wie immer Urin und Blut abgeben und wurde nochmal per Ultraschall untersucht. Die Frauenärztin war sehr nett, doch stellte sie sogar nur einen Gebärmutterhals von 1,5 cm fest…. im entspannten Zustand. Nur wenn man mit dem Ultraschallgerät gegendrückt, verlängert er sich auf 2,1 cm. Also der Befund war noch schlechter als bei der Frauenärztin daheim. Damit hieß es: Wir machen Lungenreife.

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Die Lungenreifespritze

Die Lungenreifespritze besteht fast ausschließlich aus Cortison. Die Lungenentwicklung der Kids wird damit angeschoben, so dass bei einer drohenden Frühgeburt, sie beatmet werden können. Ich legte mich auf die Seite und die 30cm lange Spritze wurde mir in den Muskel über dem Beckenkamm gespritzt. Den nächsten Tag zur selben Zeit, bekam ich die Spritze nochmals auf die andere Seite. Angeblich haben viele Frauen Angst vor dieser Spritze. Sie ist sehr groß, was Vielen wohl Angst einjagt. Aber mir tat sie nicht weh. Ich war irritiert, dass die Schwester mir ihre Hand anbieten wollte, mich ablenken wollte und Mut versuchte zuzusprechen. Ich meinte immer nur: “Es tut doch nicht weh. Ist doch alles gut.” Dafür erhielt ich ein “Respekt” von der Schwester. Mhh keine Ahnung, ich verstand es nicht. Es tat nicht ein bisschen weh….

Ich war vorgewarnt worden, was für Nebenwirkungen einsetzen werden. Nachts um 2 Uhr war es soweit. Ich erwachte unruhig. Innerlich gehetzt und dabei totmüde zeitgleich. Meine Gesichtshaut brannte wie bei einem Sonnenbrand und war knallrot, wie auch mein Oberkörper. Glücklicherweise bin ich schnell wieder eingeschlafen. Einzig das Schwitzen in der Nacht war etwas sehr unangenehm. In der zweiten Nacht hatte ich nur das Schwitzen und den roten Oberkörper, der auch am dritten Tag noch nicht weggegangen ist.

Am Morgen war ansonsten aber alles ok, einzig meine Zuckerwerte waren gigantisch hoch. Die Spritze setzte radikal die Wirkung meines Insulins herunter. Nach einem Telefonat mit meinem Diabetologen, war ich ausreichend informiert um zu wissen, wie die Werte auf Reihe bekommen. Dies klappte auch wunderbar. Ab dem dritten Tag geht die Wirkung des Insulins wieder hoch, sodass man aufpassen muss, dann nicht zu unterzuckern.

Die Behandlung

2014-05-31 17.46.23Meine Behandlung begrenzte sich erstmal auf Kontrolle (tägliches CTG, 2 mal die Woche Blutabnahme, PH-Wert Check, ein Ultraschall, Thrombose-Spritzen) und eben die Lungenreife. Montag soll nochmal der Gebärmutterhals gemessen werden und ggf. bekomme ich dann noch ein Pessar eingesetzt, welches den Druck auf den Gebärmutterhals minimiert und den Muttermund geschlossen hält. Einfach zur Vorsicht und Unterstützung, obwohl die Zwerge noch nicht wirklich nach unten drücken. Zumindest sagte die Frauenärztin hier, dass die Eihüllen noch nicht draufdrücken.

Meine Krankenhausoase

Ich habe es mir hier im Einzelzimmer richtig gemütlich gemacht. Ich genieße es Privatpatientin im Krankenhaus zu sein, ich empfinde es als angenehmer als ein Mehrbettzimmer. Ich kann tun und lassen was ich will, kann fernsehen, niemand stört wenn ich besucht werde und wenn ich telefoniere muss ich auch nicht auf die Uhrzeit achten. Und ich kann in Ruhe surfen und arbeiten.

Aktuell ist es so, dass ich nur im Bett liege und einzig aufstehen darf, wenn ich ins Bad gehe. Wenn ich was trinken möchte, muss ich die Schwestern anklingelt. Noch immer ist es so, dass mir hier die Zwischenmahlzeiten ein wenig fehlen, aber da ich es dank meines letzten Aufenthaltes wusste, bin ich gut eingedeckt und dank meiner Familie versorgt. Ich hab Snacks, Säfte und sogar eine ganze Wassermelone mit in die Klinik gebracht. *lach* Sollte ich hier wirklich vor der Geburt dauerhaft einziehen müssen, werde ich die Campingkühlbox meiner Ma hier hinstellen und es mir noch gemütlicher machen. xD

Dank meines Mannes habe ich hier mein eigenes WLAN. Dafür zahle ich zwar 4,95 Euro je Tag aber es lohnt sich in meinen Augen. Der Chefarzt war echt amüsiert als er meine technische Umgebung hier sah. Patientin mit eigenem WLAN gibt es hier wohl nicht so oft. *kicher*

Wie es in den Wald hinein schallt….

Mein Aufenthalt hier gestaltet sich recht spaßig. Die Schwestern sind freundlich, der Chefarzt schmunzelt immer, wenn er mich besucht und auch alle anderen Pflegekräfte und Ärzte scheinen dauerhaft gutgelaunt zu sein. Es könnte daran liegen, dass ich immer für ein Späßchen zu haben bin und dementsprechend mir schnell ein lockerer Spruch über die Lippen kommt, was den Einen oder Anderen hier wohl mal erheitert. xD Das muss ich von meinem Dad haben, der hatte im Krankenhaus auch immer tierisch viel Spaß mit den Schwestern. *gg* Ich hab ein gutes Gefühl später hier zu entbinden, was auch daran liegt, dass ich einen Pfleger kennenlernte, dessen Frau vor ca. 4 Monaten Drillinge bei 27+1 entbunden hat und diese alle 3 überlebten. Ich bin heute übrigens exakt 27+1. 😉 Das gibt ein gutes Gefühl. Und wie erwähnt, ich traf auf noch keine unfreundliche Schwester, Hebamme oder Arzt. 🙂

Lustige Begebenheit

Meine Oma mütterlicherseits war ebenfalls hier in der Klinik eingewiesen. Wir konnten uns nicht gegenseitig besuchen, aber wir konnten uns winken. Ihr Zimmer war gegenüber des Parks genau auf gleicher Höhe. xD Aber sie ist mittlerweile schon wieder daheim. 🙂

Wie lange muss ich noch bleiben?

Bis Montag bin ich nun definitiv noch hier und dann sieht man weiter. Man kann es hier aushalten, wie Ihr rauslesen könnt, aber ich würde mich dennoch mehr freuen, heim zu dürfen. Wenn alles gut dann aussieht, muss ich mich zwar auch weiterhin viel schonen und Liegen und Beine hoch, aber ich dürfte dann vielleicht sogar noch aufs BarCamp Hannover. Da freue ich mich schon so lange drauf, aber dann eben dort auch schonen und es klar nicht übertreiben. Mal sehen, machen würde ich es nur, wenn Doc eindeutig sein ok gibt ohne Risiko. 🙂 Da bin ich totaler Vernunftsmensch. 🙂

Fotoquelle: Schwangere mit Herzhänden – PublicDomainPictures / pixabay