Meine Großeltern sind morgen exakt 60. Jahre verheiratet. Anlässlich dieses besonderen Tages feierten sie bereits gestern mit der Familie. 60 Jahre, das ist wahrlich eine lange Zeit. Heutzutage ist dies doch sehr selten geworden, dass die Menschen diesen Tag erleben. Daher freut es mich umso mehr, dass meine Großeltern ihn feiern konnten und wir dabei waren.

Am frühen morgen bereits begannen bei uns daheim die Vorbereitungen. Nachdem feststand, dass wir nicht mit dem Auto fahren können (Renés Kofferraum ist zu klein für den Kinderwagen und mein Auto mal wieder in der Werkstatt inklusive der Kindersitze….), suchte ich mir die Straßenbahnfahrzeiten heraus. Danach hieß es Tasche packen, Kinder packen äh ich meine einpacken also anziehen halt. Ständig im Kopf: Habe ich auch alles eingepackt? Kamera, Wechselakku, Kalt- und Warmwasser, Milchpulver, geschmierte Brote, Joghurtgläschen, Milchreisgläschen, Löffel, genug Windeln, Feuchttücher, Wechselkleidung, Spielzeug, Knuddeltiere, Teeflaschen, Spucktücher, Lätzchen, einen feuchten Waschlappen in einem Gefrierbeutel, Hirsekringel und und und…. die Tasche wurde voller und voller. Alles muss getimt werden, wer zieht wen wann an, damit niemand zu früh angezogen ist und dann schwitzend warten muss. Rechtzeitig nochmal vorher Füttern und all so Dinge. Jeder mit mehr als einem Kind weiß, dass dies durchaus mal chaotisch sein kann. Wir haben es überlebt und kamen pünktlich aus der Tür. Jawohl. 😀

IMG_7485Ab ging es zur U-Bahn und in Buchholz stiegen wir schon wenige Minuten später wieder aus und sahen unseren Bus von dannen fahren. Nun gut, der nächste wäre in 18 Minuten gekommen, aber auf Warten hatte ich keine Lust. Die Jungs waren hundemüde und daher beschloss ich: Los Schatz, wir laufen. Die 4 Busstationen sind doch wohl zu schaffen. Waren sie und das mit Leichtigkeit. Pünktlich erreichten wir das Lokal. Übrigens das selbe Lokal, in dem wir unsere Hochzeit gefeiert hatten. Es war sogar der selbe Raum von meinen Großeltern gemietet worden. Die Jungs waren beim Laufen natürlich eingeschlafen und schliefen dann auch im Raum noch eine Zeitlang. Als sie erwachten, zogen wir ihnen die langen Hosen und die Langarmhemden aus, der Wind draußen war recht frisch gewesen, und sie bekamen eine Shorts an. Ab in die Hochstühle und schon wurde Brot gemampft, während mein Essen unangerührt kalt wurde. So ist das eben als Mama. Von meinem Teller mitessen, wollten die Jungs allerdings nach dem Brot dennoch. Einzig die Kroketten waren Kleinkindgerecht und so teilten sie sich 4 Stück um danach sogar noch Milch zu trinken. Kleine Nimmersatts.

Da den Jungs dann langweilig wurde, begannen sie zu versuchen aus dem Stuhl zu klettern. Wir stellten die Stühle beiseite und beließen die Jungs erstmal im Kinderwagen. Das war sicherer und dank Bespaßung von Anderen, durfte dann auch ich endlich mein Essen zu mir nehmen. Es war dennoch lecker und ich glaub ganz in der Mitte war das Fleisch sogar noch lauwarm. *kicher*

Im Anschluss ließ ich die Jungs im Raum krabbeln. Natürlich mussten wir immer hinterher. Alex krabbelte zielsicher immer zum Wassernapf der Hunde. Der Schlawiner schaffte es einmal von mir unbemerkt hinzugelangen und patsche darin rum bevor er es umwarf. Die Schuld verweise ich an meinen Großvater, er hatte mich in dem Moment abgelenkt. Auch wollten sowohl Alex als auch Basti natürlich immer in die Küche krabbeln und in den angrenzenden Gastraum mit Ausschank. Kind einfangen und wieder in Raummitte absetzen….. meine tägliche Dosis Sport war schon da voll erfüllt.

Bis zu dem Tag hatten noch nicht alle Verwandten meine Kinder kennengelernt, da einige in anderen Städten wohnen. Meine Jungs wurden somit ausgiebig begutachtet und kennengelernt. Auch die Freunde meiner Großeltern kamen immer wieder zu den Babys und machten ihre Späße mit ihnen. “Oh sind die süß.” und “Ach die sind aber lieb.” und “Toll wie ruhig die beiden sind.” waren nur einige der Sätze, die wir hörten. Geht natürlich runter wie Öl. 😀

BastiMama

11830875_10207729565977539_1854860038_nAls die Kids anfingen müde zu werden, schnappte mein Mann sich den Kinderwagen und lief eine Runde um den Block. Von da an wurde tief und fest geschlafen. Sie haben nicht mal mitbekommen, dass wir von der Gaststätte aus zu meinen Großeltern in den heimischen Garten gelaufen sind. Erst dort erwachten sie nach einiger Zeit. Wir schnappten sie und setzten uns auf den Rasen. Basti zeigte die exakt selbe Reaktion wie bei Sand. Einmal Anfassen und dann Hände demonstrativ nach oben und Schreien. Rasen….sowas seltsames aber auch. Aber nachdem ich mich hinter ihn setzte, war die Welt in Ordnung. Man konnte drauf sitzen, solange man den Rasen nicht an Händen und Füßen spürt. Also geht es nächstes Mal mit Socken in den Sandkasten. 😉 Alex hingegen stört sich am Rasen null. Er krabbelte drauf los und mein Mann hatte einiges damit zu tun, Alex davon zu überzeugen, dass trockene Blätter kein Snack sind.

IMG_7533

Am Abend dann ging es heimwärts. Wir liefen am Mittellandkanal entlang zur Bahn, was sehr schön war. 🙂 Als meine Mutter daheim aufschlug meinte sie zu mir, dass ich stolz auf meine Kinder sein könnte. Alle wären von ihnen begeistert gewesen, wie lieb und aufgeweckt sie seien. 🙂

Für die Jungs gab es noch eine letzte Milchflasche zur Nacht und dann wurde sogar recht flott geschlafen. Ich zauberte noch das Abendessen und fiel totmüde ins Bett. War ein wirklich toller Tag, den Jungs hat es super gefallen und uns Eltern auch. Sogar mein Mann, der eigentlich eher ein Familienfeiermuffel ist, hatte viel Spaß.

Mein Großvater sagte, ich solle bald mit den Jungs vorbei kommen, dann können sie im Garten krabbeln, ein Plantschbecken habe er auch noch. Das Angebot werde ich sicherlich annehmen. 🙂