Noch 11 Tage bis zur Hochzeit. Noch 10 Tage bis Renés Familie hier eintrifft. Morgen geht es zum Friseur, die erste Hochsteckfrisur antesten. Im Haushalt steht momentan alles auf Frühjahrsputz….. na ja eher Herbstputz. Man reinigt hier und dort, räumt dort und da auf, stellt dies und jenes um. Es ist halt mal fällig einen richtigen Grundputz zu machen, muss das aber kurz vor der Hochzeit sein? So ist man wenigstens beschäftigt. Meine Schwiegereltern kommen zum ersten Mal in unsere Hannover Wohnung. Und ich hab eh Lust mal was zu verändern. Nur wohin mit meinen Noch-Ebay-aber-bald-Auvito-Verkaufsbüchern? 5 Kisten mit 400 Büchern stapeln sich im Büro. Dazu noch Verpackungsmaterial. Es ist kein Büroraum mehr. Wirkt eher wie ein Lagerraum mit Arbeitsecken. 🙄

Na ja es ist eben ein Arbeitsraum. Der kann ruhig so aussehen. Muss aber nicht meldet sich eine kleine Stimme im Inneren. So probiert man es doch noch schöner zu machen. Wo bleibt eigentlich die innere Hochzeitsaufregung. Nach 8 Jahren zusammen leben ist das eigentliche Heiraten keine so große Sache. Ums wirkliche Ja sagen – kein Gedanke dran verschwendet. Keine Zweifel, keine Sorgen und schon gar keine kalten Füsse. Einzig Feiergedanken durchkreuzen den Alltag. Wird das Kleid sitzen. Wird es gefallen? Sehe ich darin gut aus? Wie wird meine Frisur sein? Wird der Brautstrauß mir gefallen? Werde ich in der Kirche stolpern? Werde ich lange genug in den Schuhen ausharren können? Meine armen Füsse….. Werden gute Fotos gemacht werden? Wird es den Gästen gefallen? Habe ich die Sitzordnung so gebastelt, dass jeder froh ist? Werden sich die Gäste amüsieren? Werden wir alle einen schönen Abend haben? Was muss alles in meinen Brautbeitel? Werde ich auch sonst nichts vergessen?

Sind diese Gedanken Hochzeitsaufgeregtheit? Nein danach fragen mich die Freunde nicht. Sie fragen nur ob ich aufgeregt wegen dem Ja-Sagen bin. Das bin ich nicht. Ich gehe mit einer 100% Überzeugung zum Standesamt und zur Kirche weil ich weiß dass René der Richtige für mich ist und ich mein Leben mit ihm verbringen will.

Flitterwochen wird es erst nächstes Jahr im Sommen geben. Aber auch nur wenn alles so klappt wie wir es möchten. Sicher ist es nicht. Aber ich will meinem Schatz endlich einmal meinen Lieblingsplatz auf Erden zeigen. Und wie geht es dann weiter? Ein Kind? Ja es soll dann losgehen. Aber wohin mit dem Kind? Wo ein Kinderzimmer abkapseln? Wie es umstellen? Neue Sorgen und Gedanken. Umziehen kommt nicht in Frage. Es wird schon gehen. Es muss gehen und es wird gehen.

So und nun geh ich erstmal zur Krankengymnastik. Ein wenig entspannen ist da immer drin.