Oma war vormittags recht normal für ihre Verhältnisse. Plötzlich jedoch stand sie bei meinem Bruder vor der Tür und beschimpfte ihn aufs übelste er habe ihren Kellerschlüssel geklaut. Sie wollte in den Keller und bekam die Tür nicht auf. Vor ca. einer Woche beschimpfte sie uns dass der Keller offen sei und sie ihren Schlüssel nicht fände. Nun sei er plötzlich abgeschlossen und sie fand erneut den Schlüssel nicht. Sie beschimpfte meine Ma und mich sowie meinen Bruder. Sie wolle die Polizei rufen und eine Hausdurchsuchung beantragen. Dann würde man ihren Schlüssel schon finden. Aufgeregt rief sie dann meinen Onkel – ihren Sohn – an. Der wollte daraufhin vorbei kommen und mit dem Ersatzschlüssel aufschließen. Da jedoch keiner von uns den Keller abgeschlossen hatte, ging meine Ma in den Keller und oh Wunder die Tür ging auf. Die Tür hatte nur minimal geklemmt.
Was sie dann eigentlich im Keller wollte ist fraglich. Sie wusste es bis dahin selbst nicht mehr. Sie war sehr aggressiv und schrie viel. Dann beruhigte sie sich plötzlich. In solchen Momenten ist es schwer sie abzulenken und zu beruhigen. Ich habe dann immer Sorge, dass die Aufregung zu viel für ihr Herz ist.
Jedoch gab es ein neues Problem. Sie hat sich mit ihrer Schwester dazu verabredet Teile ihres Schmucks in der Stadt zu versetzen. BITTE? Oma hängt an ihren paar Stücken. Klar sie hat nur ein bisschen Modeschmuck aber den versetzen? Für was? 2,50 Euro? Und dann weint sie eine Woche später weil ihr Schmuck weg ist? Oder noch besser beschuldigt womöglich uns noch den geklaut zu haben?
Also telefonierte ich mal mit ihrer Schwester. Ergebnis: Ich soll mich raushalten, das sei Omas, sie kann tun was sie will. Währenddessen jedoch hatte Oma meinem Bruder unter Tränen gesagt dass es ihr das Herz zerbricht ihren Schmuck zu verkaufen. Hä?
Sie war urplötzlich der Ansicht wegen dem Kauf des Fernsehers sei nicht mehr genug Geld zum Leben da und sie müsse den Schmuck verkaufen. Wieder eine Idee in die sie sich hinein gesteigert hatte. Ihre eigene Welt eben.
Später kamen dann mein Onkel und meine Tante sowie die Schwester meiner Oma zu Besuch. Viel gebracht hat es nicht. Meine Großtante kann nicht akzeptieren, dass meine Oma dement ist und wir da auf sie achten müssen. Sie wird immer wieder gegen uns arbeiten. Das wird noch viel Freude geben….
Frau Erdbeere (via facebook)
Tut mir Leid mit der Oma, schlimme Krankheit vor allem für die Angehörigen!
Cornelia Diedrichs (via facebook)
Danke. Ja ist nicht einfach. Aber dafür genießen wir die Momente wo sie liebevoll zu uns ist umso mehr.
Ines
Kann es sein, dass du deine Blogeinträge zu diesem Thema mit relativ viel Unruhe schreibst? Soviele Sätze, in denen Wörter fehlen, hast du sonst nicht 😉
Conny
Innerliche Aufgewühltheit ja. 🙁
Ich komme durch das Schreiben dann etwas zur Ruhe. Als wenn ich es ablege von mir. Wie als wenn man eine Jacke auszieht und in den Schrank hängt.
Klingt irgendwie merkwürdig oder?
Mir selbst ist in letzter Zeit auch vermehrt aufgefallen, dass ich Wörter irgendwie vergesse oder ungewollt ein falsches Wort einsetze. Statt uns schreib ich z.b. und. Total merkwürdig. :confused:
Petra Osterhofen
Tut mir auch leid für deine Oma. Demenz ist wie oben schon geschrieben für die Angehörigen oft schlimmer als für die Betroffenen. Hoffentlich verläuft die Krankheit nicht so schnell. Meine Oma hatte das auch, da war ich allerdings erst 8 oder 9.
Alles Gute! *daumendrück*
Conny
Ja für Oma ist es auch nicht einfach. Manchmal merkt sie dass etwas nicht stimmt. Sie legt die Schuld dann jedoch immer auf uns und Andere. Wodurch es dann für uns wieder schwierig ist.
Meine Urgroßmutter bekam einen Schlaganfall als ich 9 war und war dann auch nciht mehr wirklich da. Im Pflegeheim hat sie mich dann nicht mal mehr erkannt. Aber da ging es sehr schnell.
Ampuria Barbara (via facebook)
traurig…wer weiß, was aus uns mal wird…