Am Samstag erwachte ich gut gelaunt, doch kaum hatte der Tag gestartet und ich mich gemütlich im Bettchen wieder eingerichtet, wurde es die Hölle. Mein Rücken machte sich bemerkbar. Ab ca. 9:30 Uhr oder 10 Uhr begann es, dass ich nimmer lange in einer Position liegen konnte. Dies Gefühl hatte sich über die Wochen schon immer mehr verstärkt und so war es also nichts Neues für mich, dass ich mich hin und her drehte. Schwerfällig wie ein Wal…. aber immerhin. Ich suchte ständig die ideale Liegeposition. Meine Ma schaute noch rein und fragte, ob sie wirklich zu ihrem Vater fahren soll. Ich sagte nur: “Klar, mach doch. Sind doch nur Rückenschmerzen.”
Die Rückenschmerzen wurden schlimmer
Die Rückenschmerzen im unteren Rücken nervten so tierisch, dass ich meine Hebamme anrief. Das hatte ich vorher noch nie getan! Ich fragte das erste Mal um ihren Rat. Akkupunktur, war ihr Vorschlag, doch an einem Samstag könnte man da nicht viel machen. Ich mag keine Akkupunktur – also fiel das eh für mich weg. Nun denn, Conny litt weiterhin. Das erste Mal schimmerte mir, dass das wohl doch nicht so normale Rückenschmerzen sind, als ich sie begann weg zu atmen und ich merkte, dass das verdammt regelmäßig wurde. Hin und hergerissen war ich zwischen: “Scheiße, das sind Wehen.” und “Ach Quatsch, das sind nur Rückenschmerzen” Ich wollte nicht die Welt nur für Rückenschmerzen verrückt machen….
Was tut eine Frau in so einem Fall? Genau, ihre Mutter anrufen. Ich rief also meine Ma an, und beorderte sie zurück. Sie sollte mir helfen den Koffer zu packen. Ich sammelte schon mal alles wieder ein, was tags davor ausgepackt worden war. Nur das Nötigste…. falls es ein Fehlalarm ist. Da ich nie Übungswehen, außer 2 Tage davor am CTG, hatte und auch nicht wusste wie sich Senkwehen anfühlen, war ich verunsichert, ob ich übertreibe oder ob es meine Besorgnis erregen sollte.
Ich war allein daheim und das gab den Ausschlag, dass ich meine Ma angerufen hatte und ins Krankenhaus wollte. Vor allem auch, da ich mittlerweile nur noch stehen wollte und mich vorn übers Bett beugte und den Schmerz im Rücken wegatmete…. ich chattete noch nebenbei mit einem Freund, der mir ebenfalls riet zu handeln, denn es klinge doch nach Wehen. Notfalls solle ich sofort den Krankenwagen rufen.
Wie fühlen sich Wehen eigentlich an?
Die Gebärmutter zieht sich zusammen, es sind Kontraktionen, doch wieso spüre ich im Bauch ganz und gar nix? Wieso nur im Rücken? Und so wild sind die nun auch nicht. Es schmerzt – ja durchaus, aber doch so wie ich es vom Schmerzgrad eben vom Ischias schon kenne. Ich war total verunsichert….
Alle 5 Minuten….
Meine Ma kam nur 20 Minuten nach meinem Anruf, als ich bereits einen Wehenabstand von 5 Minuten hatte. Das ging so flott… es war gerade mal 12:30 Uhr. Wir entschieden sofort den Krankenwagen zu rufen. 5 Minuten Abstand…. das war schon etwas heftig, wenn es tatsächlich echte Wehen seien sollten. Auch meine Ma wusste nicht, ob ich wirklich welche habe. Bei ihr seien die Wehen eher vorn gewesen. Aber ich wusste auch nimmer, wie in einem normalen Auto noch sitzen, konnte mir das bei den Schmerzwellen nimmer vorstellen…. das Risiko war somit zu groß geworden. Mutti packte den Koffer und half mir beim schnellen Anziehen, nachdem wir 112 wählten. Der Krankenwagen war schnell da und mein Abstand schon auf 3 Minuten gefallen. Doch noch immer war es aushaltbar. Ich ging gemütlich mit den Sanitätern hinunter zum Krankenwagen. Atmete die Wehen weg und machte noch dumme Sprüche und lachte mit der Dame im Krankenwagen. Anschnallen konnte ich mich dort im Wagen schon nicht mehr, weil der Bauch zu groß war. *gg* Der Sanitäter, welcher mir per Piekser in den Finger rammte um meinen Blutzucker zu messen, hatte den Piekser zu stark eingestellt, dass es voll durchrammte. Ich zuckte nicht mal, woraufhin ihm ein: “Sie sind aber schmerzbefreit, krass” rausrutschte. Übrigens war es echt lustig zu beobachten wie die Leute in der Eisdiele und der Pizzeria mich anstarrten, als ich mit dickem Bauch zum Krankenwagen ging. Ich fühlte mich noch nie so wie da auf dem Präsentierteller, und hey ich mach immerhin YouTube Videos 😉 Ich schmunzelte, denn jeder sah sofort, was los war.
Mit Blaulicht ins Krankenhaus
Mit Blaulicht kamen wir in der MHH bei 2minütigen Wehenabstand an. Es fand sich dort kein Rollstuhl, also lief ich halt hoch zum Kreißsaal. Ging alles noch super…. Die Sanitäter guckten etwas seltsam, dass ich so einfach locker da hochlief, doch keine Ahnung, ich fand es noch nicht soooo schlimm. Ich kam dann direkt in den Kreißsaal und nicht nur in den Vorbereich. Oha, da wusste ich, dass ich eindeutig “mehr” als Übungswehen hatte. Als erstes wurde per Ultraschall nach dem Gebärmutterhals geschaut. Doch man konnte nichts wirklich erkennen. Also wurde beschlossen: Pessar raus! Danach wurde erneut untersucht und – OHA – der Muttermund war bereits 3cm geöffnet. Ich wurde an das CTG gehängt und erhielt sofort einen Wehenhemmer per Zugang ins linke Handgelenkt. Der Wehenschreiber zeigte jedoch keine Wehen an. Null und gar keine. Die Herzschläge meiner Kids waren gut. Doch der Puls zeigte: Echte Wehen. Der Wehenhemmer lief auf doppelter Dosis, doch nach 30 Minuten hatte sich nichts verändert. Ich lag in diesem dummen Krankenhausbett und krampfte immer wieder. Ich atmete so gut es ging die Wehen weg. Der Schmerz war schon sehr arg geworden. Meine Ma tauchte zu diesem Zeitpunkt auf und informierte meinen Mann, der von der Arbeit sofort frei bekam.
Ich musste dann in einen anderen Geburtsraum und ein Arzt kam. Schwubs wieder wurde der Muttermund kontrolliert…. der weiterhin bei 3cm lag. Der Wehenhemmer wurde umgestellt und ich erhielt von dem Neuen wieder die doppelte Dosis. Dieser wirkte dann insoweit, dass meine Wehen schwächer und weiter auseinander lagen. 15 bis 25 Minuten Abstand waren für mich gut aushaltbar. Ich machte Scherze, dumme Sprüche, hatte eine gute Zeit. Doch aufhören, das taten die Wehen nie. Ich schwitzte und war fix und alle, aber hatte zeitgleich gute Laune und war einfach relaxt. Dank des Hemmers kam ich ein wenig zu Kräften. Meine Ma war bei mir, es wurde dauernd ein CTG geschrieben und dann trudelte auch mein Mann ein. Wir flaxten, die Hebammen lachten mit uns und im Endeffekt saßen wir nur rum und warteten. Dabei bemerkte ich wie heftig meine Kids abgerutscht waren. Sie lagen beide mit dem Kopf nach unten, einer tief im Becken. Wie 2 Steine im Unterleib sah es aus. Immer mal wieder gab es eine Muttermundkontrolle. die unveränderte Ergebnisse lieferte. Da ich erst bei 33+3 war, wollte man mich unbedingt mit dem Hemmer bis 34+0 halten.
Es hieß also durchhalten
Mein Mann brachte letzte fehlende Dinge direkt mit ins Krankenhaus. Meine Ma fuhr heim und wir saßen bis ca. 2 Uhr nachts im Geburtsraum. Dann wurde beschlossen, ich bleibe zur Überwachung die Nacht im Kreißsaal. Ich wollte vor dem Schlafen einmal duschen, da durfte der Wehenhemmer kurz abgenommen werden. Ich war nur 4 Minuten von der Infusion ab, als mich nach dem Duschen eine Mega-Wehe im Bad überrollte. Ich atmete sie sehr schwer nur weg, schleppte mich zurück in den Raum und rief sofort eine Hebamme, damit ich wieder an den Hemmer komme. Es dauerte 10 Minuten, in welchen ich noch einige der harten Wehen hatte, bis der Hemmer wieder wirkte. Das war mir eine Lehre….
Mein Mann wollte unbedingt daheim schlafen, also ließ ich ihn ziehen. Ich bekam dann gegen 3 Uhr nachts einen weiteren Tropf, der mich immerhin gut 3 Stunden schlafen ließ… doch irgendwann erwachte ich wieder…..
Karo
Du spannst uns ja richtig auf die Folter. Will umbedingt wissen wie’s weiter geht :).
Charlotte
Oh nein, wieso hat dich dein Mann denn nachts alleine gelassen? O.o
Laura
Sind die Kids etwa schon da??? Ich bin gespannt!!!!
Sanni
ich vermute die jungs sind schon da!! Uh ich bin gespannt!
Sanni
die animation mit den 2 babys im bauch ist auch weg, was dafür spricht, das sie schon da sind!^^
Conny
*Kicher*
Ich versuche mal weiterzuschreiben. 🙂
Laura
Gefällt mir Conny!