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Als Teil der Blogger-Jury, war es mir eine Ehre am 11. November der feierlichen Preisverleihung von dem „eIDEE – Wettbewerb für den digitalen Handschlag“ in Berlin beizuwohnen. Gesucht waren in 5 Kategorien innovative Ideen aus dem Bereich Identitätsmanagement. Und es wurden viele Ideen rund um den Personalausweis, Mobile Payment und digitalen Sicherheitskonzepten eingereicht.
Der Sieger unserer Kategorie
In der Kategorie “Privatpersonen”, begleitet von Robert Basic, Kai Thrun, Falk Hedemann, Milos Willing und mir, wurde aus unseren 10 Favoriten ein Sieger durch ein weiteres Online-Voting bestimmt. Und der Sieger dieser Kategorie heißt: Petra Glocke.
In Vertretung nahm ihr Sohn den Preis entgegen. Zum Preis gehörte auch ein Tablet von Samsung sowie ein Internet-Startpaket von blau Mobilfunk. Die eingereichte Idee befasste sich mit dem Thema “Digitales Bürgeramt”. Über das Internetportal der Bürgerämter und mithilfe des Personalausweises sollen Bürger künftig alle Angaben, Formulare und Dokumente herunterladen, ausfüllen und vor dem Termin im Amt via Internet übermitteln können. Dies bedeute deutlich weniger Zeitaufwand bei Besuchen des Bürgeramtes, Kommunen und Bürger würden gleichermaßen entlastet. Meines Erachtens eine wahrlich gute Idee. Wir alle kennen schließlich das lange Warten in Bürgerämtern und vor allem die Aussage “Da fehlt aber noch das ausgefüllte Formular”, von dem man nicht mal wusste, dass dafür ein Formular existiert. Einfach vorab alle Formulare downloaden, ausfüllen, einscannen und hochladen und dann vollkommen komplett vorbereitet hingehen und mit dem Personalausweis die Online-Akte aufrufen – doch die Idee hat was und würde das behördliche Leben deutlich vereinfachen, für uns alle.
Die Sieger der anderen Kategorien
Unternehmen und Institutionen
Daniel Rohnert reichte die Idee des digitalen Testaments für Internetuser ein. Hierbei würden sämtliche Online-Accounts des Verstorbenen, die vorab von ihm verifiziert worden waren, an die Erben übertragen werden oder gelöscht werden. Ein Automatismus, der sich nach dem Tod in Gang setzt, welcher den digitalen Nachlass, und den Umgang mit den damit verbundenen persönlichen Daten, regelt. Die Umsetzung dieser Idee wird von der Bundesdruckerei mit Sach- und Beratungsleistungen im Wert von 10.000 Euro gefördert. Auch diese Idee überzeugte mich und ich würde mich freuen, wenn sie Realität wird. Ich habe mich bereits 2 Mal mit dem Auflösen eines digitalen Nachlasses befassen müssen und weiß daher um die Schwierigkeiten, welche dieses mit sich bringt. Vorab zu regeln, was mit den Onlinepräsenzen und den Accounts passieren soll, ist im heutigen Zeitalter ein wichtig gewordener Faktor.
Start-Up’s
Michael Weiß, Geschäftsführer der commocial GmbH, errang den ersten Platz in dieser Kategorie mit der Idee, mobile Endgerät in digitale Ausweise umzuwandeln. Transaktionen werden dadurch leicht mit dem Smartphone durchgeführt, ohne dass man sich Passwörter und Nutzeridentitäten merken muss. Es bietet eine Online-Multifaktor-Authentifizierung auf Banking-Niveau mit einer Identitäts- und Altersverifizierung. Für mich wäre es die Erfüllung eines Traums. Meinen Ausweis habe ich durchaus schon mal daheim liegen lassen, doch mein Handy nie. Sich damit immer sicher ausweisen zu können und auch Transaktionen tätigen zu können, finde ich eine logische Weiterentwicklung. Als Preis erhält Michael Weiß einen Workshop mit den Experten von Project A Ventures im Wert von 2.000 Euro.
Sonderpreise der Region Berlin-Brandenburg
Designprojekte
Der Designpreis war mit 2500 Euro dotiert und wurde von Madeleine Cordier gewonnen. Ihre Idee: Die Funktionen verschiedener Karten in einer einzigen vereinen. So würden Personalausweis, Führerschein, Krankenversicherungskarte, EC- und Kreditkarten auf mehreren RFID-Chips innerhalb einer einzigen Karte gespeichert werden. Durch Drücken würden die einzelnen Karten aktiviert und via NFC-Technologie ausgelesen werden. Dank eines eInk-Displays weiß der Nutzer auch immer genau, welche Daten gerade aktiviert sind. Vor Ort konnte der Prototyp dieser Idee betrachtet werden. Für mich eine absolut wünschenswerte Idee, die der Umsetzung bedarf. Ich trage viel zu viele Karten mit mir herum und nun auch noch die Krankenkarten meiner Zwillinge. Allein diese 4 noch auf die Elternkarten mit zu integrieren, wäre für mich ein Segen. Eine echte All-in-One Karte würde ich wirklich begrüßen.
Schülerprojekte
Olga Born, Nicole Dzikowski, Laura Fröhlich und Lea Kuntz, 16 und 17 Jahre alt, besuchen die Fritz-Reuter-Oberschule in Berlin, und hatten die Siegeridee. Es sollte eine übergeordnete, vertrauenswürdige Stelle geben, die eine sichere Plattform schafft, auf der Nutzer sich einen zentralen Account für alle im Internet getätigten Transaktionen einrichten können. Nach einmaliger Ausweisung würden zukünftige LogIns einer Karte mit begrenzter Gültigkeit (Missbrauchsschutz) durchgeführt werden können. Mit dieser Idee spielten sie 2500 Euro in die Klassenkasse ein und erhalten die Möglichkeit bei einem Mitgliedsunternehmen des Vereins Sichere Identität Berlin-Brandenburg e. V ein einwöchiges Schülerpraktikum zu machen. Mich hätte durchaus interessiert, wie die Schüler auf diese wirklich gute Idee gekommen sind, doch sie wollten es nicht verraten. Das Geheimnis darum sei ihnen gegönnt, denn am Ende zählt, dass ihre Idee wirklich praktisch und gut ist.
Die Preisverleihung
Die Preisverleihung fand im Gebäude der Bundesdruckerei in Berlin statt. Das Rahmenprogramm, die Moderation, die gereichten alkoholfreien Getränke und Snacks, die Preisübergaben und Laudatien waren allesamt gut. Es wurde sich viel Mühe bei dieser Preisverleihung gegeben und das spürte man als Besucher.
Es war mir eine Freude als Teil der Bloggerjury an diesem unterstützungswerten Wettbewerb teilzunehmen. Meine Gratulation an die Gewinner, mein Dank an die Bundesdruckerei für die Veranstaltung dieses Wettbewerbs und auch ein großes Danke an alle Ideeneinreicher. Ideen beinhalten unsere Zukunft. Aus ihnen wachsen Veränderungen. Bleibt kreativ und überlegt schon heute, welche Ideen Ihr nächstes Jahr bei dem 4. Wettbewerb für den digitalen Handschlag einreichen wollt.
Weitere Fotos von der Preisverleihung finden sich hier und hier.