Vor einiger Zeit erzählte ich Euch bereits, wie die Beikost hier bei uns eingeführt wurde. Ich hatte Miniportionen selbst gekocht und an meine Jungs verfüttert. Das klappte alles sehr gut, doch nun näherte sich mein Vorrat dem Ende und meine Jungs langen auch schon ordentlich zu, sodass ich nun normale Portionen kochen und einfrieren musste. Anhand meiner neusten Babybrei Bücher, wollte ich nun ein paar Gemüsevarianten für den 5. und 6. Lebensmonat ausprobieren. (5. und 6. Monat weil ich die Zeit, die meine Jungs zu früh gekommen sind, abrechne.) Ich nahm das absolut einfachste Grundrezept, was enthalten ist und begann zu variieren. Das Ergebnis ist ein voller Gefrierschrank und eine Conny, die spürt was sie getan hat. 😉
100g Gemüse
50g Kartoffeln
1 EL (10ml) Rapsöl
(Bei Bedarf 30ml Apfel oder Birnensaft)
Dies war mein Grundrezept. Ich wollte nur reinen Gemüsebrei kochen, da ich Fleisch extra gegart, zerkleinert und in 30g und 60g (Doppelportion für Zwillinge) Portionen bereits eingefroren habe. Diese Fleischwürfel kann ich dann dem reinen Gemüsebrei zugeben und kann so auch noch zusätzlich variieren.
Hatte ich anfangs fast nur Karotten-Kartoffel-Brei gekocht, wollte ich nun ausprobieren und experimentieren, was meine Jungs vielleicht noch so mögen. Ich schickte also meinen Mann einkaufen, denn mir war klar: “Ich werde das nie schleppen können.” Mein armer Mann….
10kg Kartoffeln 9,96 Euro
3 kg Broccoli 5,34 Euro
5 Kilo Möhren 3,95 Euro
4 Kilo Zucchini 18,66 Euro
5kg Birnen 14,90 Euro
10kg Äpfel 19,96 Euro
5 Köpfe Blumenkohl 12,65 Euroergibt 85,42 Euro
Nun stand ich vor einem Berg Gemüse und Obst. Glücklicherweise habe ich eine sehr nette Mutti, die mich bei der ganzen Aktion unterstützte. Sei es beim Mitschälen und Kleinschnippel, als auch beim Babys mitbetreuen, während wir die Küche in ein Schlachtfeld verwandelten. 🙂
Das Kochzubehör
Ich besitze den Morphy Richards Dampfgarer. Hatte ihn mir vor langem angeschafft und wie es so ist…. man benutzt es eine Zeitlang und dann nimmer. Er stand längere Zeit im Schrank, doch jetzt hat er seine wahre Bestimmung gefunden. Ich war schon damals sehr von ihm begeistert, weil er 3 unterschiedlich einzustellende Kammern hat und dazu viel Platz bietet und kinderleicht zu bedienen ist. Dazu brauchte ich noch mehrere große Töpfe und Schüsseln, einen Pürierstab, ggf. einen Standmixer und eine Küchenwaage. Natürlich auch Schäler, Messer und ein Schneidebrett. Und viele viele Gefrierdosen. Ich hatte mir für gut 300 Euro eine bunte Mischung unterschiedlich großer Dosen bei Amazon gekauft. Nun wird man sicherlich schlucken: 300 Euro! Aber bitte bedenkt: Ich hab Zwillinge und ich koche durchaus gern viel auf einmal vor. Man kommt auch mit weniger Dosen aus, muss dann nur eben häufiger kochen. 🙂
Für den Mittagsbrei für 2 Kinder habe ich diese Dosen von Emsa erwählt. Es sind 0,5 Liter Dosen, die ich auch später noch gut verwenden kann. Da ich mit ca. 190g je Kind je Mittagsmahlzeit gerechnet habe, passen diese Dosen einfach am Besten. Ich hatte auch die Preise und die Qualität der Dosen verglichen und auch da siegten diese.
Zusätzlich kaufte ich mehrere dieser Dosen in den Größen 0,03l, 0,08l, 0,125l und 0,25l. Startet man anfangs ja noch mit wenigen Löffeln Brei, sind diese Dosen nun für Einzelportionen (0,25l), Musportionen (0,125l und 0,08l) sowie Fleischportionen (0,03l und 0,08l) im Einsatz.
Was Ihr außerdem noch braucht: VIEL Platz im Gefrierschrank. Ich habe nach Omas Umzug ins Heim ihren großen Gefrierschrank behalten, ausgeschaltet und darin meine Getränke gelagert. Diese mussten nun weichen, der Gefrierschrank wieder eingeschaltet werden und die Breie zogen darin ein. 🙂
Das große Obstmus kochen
Tag 1 bestand eigentlich nur aus dem Kochen von Obstmus. Meine Ma und ich schälten 10 Kilo Äpfel und 10 Kilo Birnen. Der Dampfgarer tat seine Dienste und ich warf das Obst danach in meinen Standmixer. Für Obstmus ist dieser nämlich perfekt. Ich füllte Apfelmus, Birnenmus und einmal Apfel-Birnenmus in die Döschen ab. Nach dem Auskühlen gings ab in den Gefrierschrank.
Herausgekommen sind übrigens 9,7 l Mus. Das ergab 97 Portionen à 100ml. Wobei ich teilweise auch in kleineren und größeren Portionen eingefroren habe um beim Auftauen flexibler zu sein.
Das große Breikochen
Tag 2 wurde dann doch etwas anstrengender. Das gesamte Gemüse wurde geputzt, geschält, kleingeschnippelt und im Dampfgarer gegart. Ich füllte das gegarte Gemüse jeweils in Töpfe, Deckel drauf und ließ es auskühlen.
Am Ende stand ich da mit 5 großen Töpfen voller Gemüse. Ich nahm mir einen weiteren Topf und begann mit dem eigentlichen Breizubereiten.
Der Topf kam auf die Waage und ich legte los. Anhand meines Rezeptes mischte ich die jeweiligen Gemüsevarianten in dem Topf.Ich multiplizierte mein Grundrezept immer mit 10 und mischte die Gemüsesorten auch immer mal in anderer Kombination zusammen. So nahm ich beispielsweise 1kg Möhren und 500g Kartoffeln und ein anderes Mal 500g Möhren, 500g Blumenkohl und 500g Kartoffeln zusammen. Dadurch, dass ich das Gemüse bunt mischen konnte, entstanden insgesamt 10 verschiedene Breisorten.
- Karotte-Zucchini-Kartoffel mit Apfelsaft
- Karotte-Kartoffel mit Apfelsaft
- Zucchini-Kartoffel mit Birnensaft
- Brokkoli-Karotten-Kartoffel mit Apfelsaft
- Zucchini-Blumenkohl-Kartoffel mit Birnensaft
- Blumenkohl-Karotte-Kartoffel mit Birnensaft
- Blumenkohl-Kartoffel mit Apfel-Birnensaft
- Brokkoli-Kartoffel mit Apfel-Birnensaft
- Blumenkohl-Brokkoli-Karotte-Kartoffel mit Apfel-Birnensaft
- Brokkoli-Karotte-Kartoffel mit Apfel-Birnensaft
Für jeden neuen Brei habe ich meinen Mischtopf neu abgespült und abgetrocknet. Bei manchen Breisorten tat ich noch abgekochtes Wasser mit hinzu, damit die Konsistenz für meine Jungs angenehmer wird. Hier kann man nach Belieben variieren. Auch die Säfte habe ich teils geringer dosiert als im Grundrezept und je nach Geschmack manchmal auch minimal höher.
Heraus kamen am Ende 110 Portionen Brei à 360g.
Endlich fertig
Damit habe ich für meine beiden Jungs erstmal genug Mus und Brei um 2 Monate füttern zu können. Mehr als 2 Monate soll man den Brei sowieso nicht einfrieren. Einzig Fleisch garen und kleinpürieren muss ich zwischendrin nochmal. Dies wird dann flexibel 2 bis 3 mal die Woche unter den jeweiligen Gemüsebrei drunter gemischt.
Ohne meine Ma hätte ich die ganze Arbeit neben den Zwillingen wohl nicht geschafft. Die Jungs lagen oft auf einer Decke im Flur und konnten uns in der Küche beobachten. Sie plapperten vor sich hin, drehten sich, schauten und kuschelten mit ihren Lieblingskuscheltieren. Das Breikochen mit meiner Ma hat viel Spaß gemacht. Wir unterhielten uns und amüsierten uns über die Zwillinge. Es gab einen kleinen Einblick darin, wie es frühere war, als die Frauen der Familie noch einkochten und man stundenlang zusammen in der Küche arbeitete.
Dennoch werde ich zukünftig maximal für einen Monat vorkochen. Ich spüre körperlich doch, wie anstrengend es für mich ist, eine solch große Menge vorzukochen.Vor allem bekam ich heute früh auch noch einen Hexenschuss dazu. 🙁 Und auch für meinen Mann ist es angenehmer, wenn er nur die Hälfte der Menge bei einem Einkauf schleppen muss. Übrig geblieben sind noch 2 Kilo Kartoffeln, die ich heute zum Abendessen verwenden werde. 🙂
Lohnt sich das Breikochen?
Ich sage definitiv JA. Klar ist es anstrengend und kostet Zeit, aber dafür weiß man genau was drin ist. Und es ist auch deutlich kostengünstiger. Dazu ein kleines Rechendenkspiel:
Ein Breigläschen kostet zwischen 0,65 Euro und 1,69 Euro. Nehmen wir mal einfach 0,89 Euro als Rechenbeispiel. Damit kauft man nicht das Teuerste, aber auch nicht das günstigste und je Sorte variieren die Preise schließlich auch noch. Und dazu muss ich nochmal umrechnen. Ein Gläschen hat 190 g bzw. 220 g. Meine Portionen haben aber ca. 360 bis 380 g drin. Also rechne ich demnach meine Zwillingsportionen nochmal um auf Einzelportionen. Aber auch die Apfelmus Portionen muss ich nochmal umrechnen, denn meine Portionen haben nur 100 g und nicht 190 wie die Gläser.
220 Portionen Mittagsbrei x 0,89 Euro = 195,80 Euro
48 Portionen Obstmus x 0,89 Euro = 42,72 Euro
Gesamtkosten: 238,52 Euro
Bezahlt habe ich für den Einkauf 85,42 Euro. Das ergibt eine Ersparnis von 153,10 Euro. Wobei ich hiervon noch 2 Flaschen Rapsöl und 3 Flaschen Obstsaft abziehen muss. Ergo liegt die Ersparnis irgendwo bei um die 145 Euro. Wer nun Gemüse und Obst im Angebot ergattert oder sonst nur die teuersten Gläschen gekauft hat, der hat natürlich eine noch viel höhere Ersparnis. Hingegen muss man noch die Kosten für die Gefrierdosen abziehen, weswegen die Ersparnis nochmal etwas schrumpfen kann. Allerdings sind diese auch für die Zukunft weiter nutzbar und finden dann auch im normalen Haushalt ihren Platz. Die größte Ersparnis liegt übrigens im Brei selbst. Das Mus nimmt sich kostentechnisch nix mit dem Kaufen von Gläsern. 42,72 Euro an Gläschenkosten stehen da dem Obstkauf von 34,86 Euro gegenüber. Rechne ich die Stromkosten dazu, macht das Museinkochen preislich keinen Sinn.
Mir ist der Aufwand die 145 Euro wert und dazu weiß man eben was sich im Brei befindet. Ob jemand sich die Arbeit machen will, das muss jeder für sich selbst entscheiden 🙂 Jedoch, wenn ich jedes Mal einen Hexenschuss danach habe, würde ich wohl doch auf Gläschen umstellen. Beim Mus werde ich wohl definitiv auf Gläschen zukünftig setzen. Aber das wird sich alles zeigen 🙂
Britta
Super informativ. Wie taust du das ganze dann schonend auf? Stecke selbst gerade in der Beikost Phase und werde mich auch mal probieren am kochen.
Conny
Ich nehme es abends aus dem Gefrierschrank und lasse es im Kühlschrank auftauen. Man kann es aber auch schnell in der Mikrowelle auftauen, ich mags jedoch lieber im Kühlschrank.
Viel Erfolg beim Kochen 🙂
Steffi
Sehr informativ. Lese dein Blog schon seit ca. 2 Jahren und jetzt ist das 1. Kind in 2 Monaten da und habe durch dich viele Informationen. Danke. 🙂
Conny
Danke 🙂 Das freut mich, dass Du viele Informationen für Dich findest. Und herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Ist nimmer lange hin, bis Du Dein Baby im Arm hast. Junge oder Mädchen? *neugier*
Mamamulle
Ja wow ihr Fleißigen! Dann mal frohes Essen den Jungs!
Simone
Ich glaube du hast dich bei dem Obstbrei etwas verrechnet.
Es kosten nicht 100g 0,89 Euro, sondern 190 g und auch dann ist 0,89 Euro für ein Obstgläschen schon relativ viel. Ich kaufe Hipp entweder im Angebot oder im Amazon Sparabo für 0,80 Euro das Gläschen.
Macht also bei 50 Portionen a 190g 40 Euro, du hast schon nur an Äpfeln und Birnen 35 Euro ausgegeben, nicht gerechnet dabei der ganze Aufwand, die Behälter zum Einfrieren, der Strom zum Einfrieren und Kochen.
Dazu kommt, dass du ja jetzt nur die „günstigeren“ Sorten genommen hast.
Kommt dann Erdbeere, Pflaume oder Pfirsich dazu werden schon die Zutaten den Preis von den Gläschen übersteigen.
Also ich finde bei Obst lohnt sich das selberkochen definitiv nicht wenn man die Zutaten kaufen muss. Wenn man die eh im Garten hat ist es wieder etwas anderes.
Conny
Die Obstbreigläschen haben 125g ok wir haben eine minimale Abweichung 🙂 Bei Humana kosten die Obstgläschen 125g 99 cent. Daher fand ich es mit 89 Cent vergleichbar. 🙂 Rechne ich bei Windel de die Hipp Gläser, komme ich auf 76 / 100g beim Bio-Apfel.
Es kommt auf die Marke an, da stimme ich Dir zu. Und auch auf die Obstsorte.
Werde das mal bei Amazon Family vergleichen, ob sich da dann doch die Gläser bei Obstmus lohnen. 🙂
Ronja
Wir haben es letztens auch versuch selber zu machen. Die ersten Tage hat es noch geschmeckt, aber nach einer Woche gekühlt sah es nicht mehr so lecker aus. Probieren wollte ich es demnach nicht. Aber wir versuchen mal deine Rezepte 🙂 Mal schauen, ob es besser wird.
P.s.: Keksbrei machen wir nach wie vor selber 🙂 Und schmeckt auch super
Monique
Liebe Conny, total toll finde ich deinen Blog. ..ich würde auch so gern alles selber machen. ..aber die Angst etwas zu versauen ist halt sehr groß bei mir. ..ich hab nie wirklich kochen gelernt. ..kann zwar gewisse Sachen. ..aber ich habe auch schon viel im Klo runter gespült. ..:-(
Conny
Monique, da kannst nicht viel falsch machen. 🙂 Besorg Dir sonst einen Dampfgarer, dann kannst erst recht gar nichts falsch machen. Musst nur richtig wiegen und messen können was ml angeht. Das war es auch schon 🙂 und gut pürieren. 🙂
Kerstin
Hallo,
ich habe vor 5 Monaten entbunden und werde bald mit der Beikost beginnen. Diese möchte ich selbst machen und auf Fertignahrung verzichten. Diesbezüglich bin ich nun auf der Suche nach einem guten Mixer. Auf wird der AEG Perfect Mix ganz gut bewertet. Dieser wäre auch am günstigsten, unter den ertsen 3 Testsiegern. Eignet sich dieser Mixer? Bei Pürierstäben bin ich immer sehr skeptisch. Ich hatte noch nie einen, mit dem ich wirklich zufrieden war.
Dann würde mich auch einmal die Auslese interessieren. Ich dachte an Möhren, Kartoffeln, Pastinaken, süßkartoffeln, Kürbis etc. Ist das OK?
LG
Dana
Hei,
Wow & Respekt! Und ich finde es mit einem Kind schon schwer.
Unsere kleine Maus ist jetzt 8 Monate alt und wir wollen demnächst mit Brei beginnen. Danke für die Rezeptideen auf deiner Seite. Ist auf meiner Favoritenseite gespeichert. 😉
Da Fertiggläser für uns nicht in Frage kommen, werden wir alles selber kochen.
Muss nur gucken, wie ich den Brei am besten aufbewahre. Werde mir wohl viele Dosen bei Amazon kaufen. 🙂
Gruß
Dana
Karo
Wer sich das Geld für teure gefriere Aufbewahrung sparen will, einfach dem Gläser von Marmelade und Co. auf. Fände ich bereits bei meinem zweiten Sohn ist sehr hygienisch und kostenneutral.
Conny
Glas in den Gefrierschrank? Never ever. Das platzt doch!
Katrin
Hi Conny!
Du hast ab jetzt eine neue Leserin! Bin selber Zwillingsmama von zwei Jungs(derzeit 10Monate alt) und bin auch am selber Brei/Beikost kochen. Danke für deinen tollen Beitrag hier.
Conny
Oh da freu ich mich und sage herzlich willkommen 🙂 Hier werden bald wieder mehr Artikel kommen, da wir gerade in der Kindergarteneingewöhnung sind. 🙂