Letztes Wochenende war es soweit. Meine Freundin Flocke hat geheiratet. Wir waren eingeladen, doch leider konnte mein Mann nicht, da er arbeiten musste. Somit überließ ich die Kinder meiner Ma, denn es war zu heiß sie mitzunehmen. Es war der Tag vor dem heißesten der Wetteraufzeichnung in Deutschland und das wollte ich den Babys wahrlich nicht antun. Abgesehen davon betrug die Fahrzeit nach Bad Pyrmont über eine Stunde und das in einem Auto ohne Klimaanlage. Ich wollte erst mit meinem Auto fahren, doch kaum saß ich drin, sprang es nicht an. Tags davor war die Batterie ausgetauscht worden, doch die neue war leer. Ich hab also einen Stromfresser. Argh. Nun denn, flitzte ich wieder heim und holte mir den Schlüssel meiner Ma von ihrem Auto ab. Genauso wenig wie mein Auto mit Klimaanlage ausgestattet aber immerhin fährt es.

Ich war knapp dran und stand dann noch im Stau. Ich fluchte innerlich, doch was solls. Was man nicht ändern kann, muss man akzeptieren und so lehnte ich mich entspannt mit den Kopf an die Nackenstütze und sog die Umgebung in mich ein. Die Ecke rund um Hameln und Bad Pyrmont ist ja wohl wahrlich traumhaft. Alles grün und die Sonne schien und es sah einfach nur toll aus. Ich fuhr über viele Dörfer und dann über einen Berg mit so engen Kurven, dass die Tachonadel nicht über 20 ging. Nun war ich im Ort und musste nur noch das Schloss finden. Ich hatte bei Google Maps bereits geguckt, wie es aussieht und war laut Navi nur noch 1,5 km entfernt als ich das GPRS verlor….. Handy hängte sich auf und zeigte mich sonst wo an. Na klasse. Ich hätte es fast pünktlich geschafft und dann sowas. Also fuhr ich bei Lidl auf den Parkplatz und startete das Handy neu.

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Ich fuhr ein Stück zurück und hoffte wieder ein Signal zu finden. Ich schaute links und rechts und da sah ich es! Zwischen 2 Büschen hindurch sah ich einen Weg der direkt zum Schloss führte. Als sofort links auf den Schwimmbadparkplatz und die Schuh gewechselt und ab hin. War noch ne gute Ecke zu laufen und ich war 15 Minuten zu spät, aber egal. Ich war da. 😀 Ich wartete die Trauung vor dem Trauzimmer ab und bestaunte stattdessen erstmal die Räumlichkeiten des Schlosses. Wahnsinnig schön. Ein Museum ist im Schloss mit drin und ich glaube, da lohnt sich ein Besuch durchaus.

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Als die Trauung vorbei war, wartete ich noch eine Zeitlang ab, bevor auch ich ins Trauzimmer zum Gratulieren ging. Ich war hin und weg von dem Hochzeitskleid. 5000 Steinchen sind vernäht und das von der Braut selbst! Sie hat das gesamte Hochzeitskleid selbst geschneidert! Ich war wirklich total überwältigt. Ich hatte sie als schwarz-blaue Gothic-Braut erwartet, wie wohl alle ihre Freunde, doch in ihrem cremefarbenen mit Totenköpfen verzierten Kleid, war sie sowas von der Hammer. Ein Traum. Ok ok ich höre schon auf zu schwärmen. Traumhaft…. hach…..

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Es gab im Schatten einen kleinen Empfang mit Sekt und gekühlten Getränken. Getränke waren nötig, denn es war sowas von warm. Die Sonne schien ohne Wolken vom Himmel. Was natürlich wundervolle Fotos ermöglichte. 🙂

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Danach ging es in den Garten. Natürlich schaffte ich es auch da, eine Straße zur früh abzubiegen und nahm eine kleine Cityrundfahrt noch mal eben mit. 😉 Doch auch ich fand zum Garten, wo die Freunde des Hochzeitspaares einen Tag vorher die von Flocke gemachte Deko aufhängten und verteilten und aufbauten. Es sah toll aus!

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Gartenbänke, eine Zapfanlage, Tische für unzählige Salate, die die Gäste mitbrachten, Grill, Kuchenbuffet, Fledermäuse und Totenköpfe und weiße und schwarze Blumen als Deko gemischt mit Bildern, die zum Gruseln einluden. Erst sieht man eine alte Frau im Bilderrahmen und wenn man minimal einen Schritt nach links macht, sieht man die Frau nicht mehr als Frau sondern als Skelett. Welch geniale Dekoidee! Die kleine Tardis am Brautpaartisch stammt jedoch von mir und war mein Geschenk an das Brautpaar 😀

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Ich unterhielt mich sehr lange mit einer anderen Zwillingsmama, deren Töchter jedoch schon fast so alt wie ich sind. Aber auch mit vielen anderen netten Menschen unterhielt ich mich. Abgesehen von der Braut kannte ich nämlich noch niemanden dort. 🙂 Ich weiß gar nicht was ich am genialsten fand. Das Kleid, die Deko, die Atmosphäre, die Stimmung, das schwarze duftende Klopapier (ja auch das gabs), die selbstgemachte Hochzeitstorte um Mitternacht…. übrigens auch von der Braut selbstgemacht.

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Gegen 1:30 Uhr musste ich mich dann leider auf den Weg machen. Immerhin lag noch über eine Stunde Heimfahrt vor mir. Flocke ich danke Dir, dass ich an Eurem besonderen Tag dabei sein durfte. Es war ein unvergessliches Erlebnis. 🙂

Übrigens war die Heimfahrt noch spannend. Als ich in Hameln durch eine Unterführung fuhr, musste ich scharf das Lenkrad nach links reißen, denn da lag mannshoch Stroh auf der Fahrbahn. Ich rief von der nächsten Bushaltestelle aus die Polizei an, damit diese es entfernen konnte. Ist ja nicht ungefährlich wenn da einfach Stroh rumliegt. 😉