Immer wieder dreht sich alles um die Frage, ob Online Print verdrängen wird. Bisher halten sich die Tageszeitungen, auch wenn ihre Einbußen spürbar sind. Die Menschen spalten sich. Manche lesen noch auf altherkömmliche Weise die vom Bäcker mitgebrachte Zeitung am Frühstückstisch, Andere hingegen starren auf ihre E-Reader. Heute will ich eine Lanze brechen für die Tageszeitungen. Sie müssen überleben. Egal wie! Und das aus vielen wichtigen Gründen!
Verstecken ist sonst unmöglich
Bleiben wir direkt bei der Frühstückstischszene. Es geht einem nicht immer um die News. Manchmal möchte man auch nur nicht das “ach so geliebte” Eheweib gegenüber erblicken. Wie kann man den Anblick von frischer Quarkmaske mit Gurkenscheiben am frühen Morgen auch ertragen? Ohne Zeitung müsste man stets auf dies Gebilde aus Schönheitspflege gucken und dabei unter voller Muskelkraft das Lachen unterdrücken, welches einem sonst unweigerlich eine Woche Sofaschlaf bescheren würden.
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
Kaputtes Geschirr
Wir alle sind schon mal umgezogen und wir alle kennen das Dilemma von dem ewigen Ritus des Geschirreinpackens. Da werden Nachbarn und Freunde solange genervt bis sie für einen 2 Wochen die Morgenzeitung sammeln, damit auch ja jeder kleinste Teller und jedes Minidekoteil in einen ordentlichen Zeitungsberg eingepackt werden können. Stück für Stück wird gewickelt und gerollt bis die Kiste so gut gepolstert ist, dass sie das Finale der nächsten Weltmeisterschaft im Fußball überstehen würde….als Ball!
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!
Tapezierspaß für Groß und Klein
Wie trostlos wird es nur ohne Tageszeitungen sein einen Raum neu zu streichen und zu tapezieren? Womit legt man den Boden aus? Und womit bastelt man für Groß und Klein die lustigen Hüte? Farbe aus den Haaren kriegen – ich sage es Euch – das ist kein Spaß! Und die Decke streicht man schließlich über Kopf! Klar gibt es Alternativen wie beispielsweise Duschhauben….aber mal ernsthaft….wie viele Menschen haben heute bitte noch eine Duschkappe daheim?
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
Spielspaß für Kinder
Als ich noch sehr klein war und Schule für mich noch eine fremde Stätte ohne große Bedeutung war, da begab es sich, dass wir eine richtig tolle Nachbarin hatten. Sie war alleinerziehende Mama und hatte eine Tochter namens Regina in meinem Alter. Ich weiß nicht mehr wie sie aussah, ich erinnere mich auch visuell nicht mehr an Regina, aber ich erinnere mich an die tollen Gipsmasken, die ihre Mama mit uns anfertigte. Wir saßen im Wohnzimmer und Zeitungspapier wurde in eine Schale mit Wasser und Gips eingelegt. Unser Gesicht war mit Vaseline eingeschmiert und dann bekamen wir Streifen um Streifen dieses Zeitungs-Gips-Pampe-Gemisch auf das Gesicht gelegt. Schicht um Schicht baute sich die Maske auf. Wir sahen lustig aus und es machte uns riesigen Spaß. Wenn das Zeug gut angetrocknet war, wurden die Masken abgenommen und wir konnten unsere Gesichter als Maske bewundern und Anmalen. Ich freue mich darauf, eines Tages solche Masken auch mit meinen Jungs zu erstellen. Aber auch das Basteln von Schiffchen oder kleinen Figuren bis hin zu kompletten Kostümen ist mit Zeitungspapier möglich. Der Kinderfantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
Schutz für alles
Egal was man mit den Kindern macht, die Zeitungen sind die universellen Unterlagen unseres Alltages. Ob man Malen oder Basteln will – Zeitung muss vorher drunter. Nur so bleiben Tisch, Teppich und sonstige Möbel frei von kindlichen Ewigkeitserinnerungen. Tierliebhaber legen in die Käfige Zeitungen unter das Streu. Auch im Katzenklo findet sich oft Zeitungspapier unter dem Streu. Es lohnt sich auch zum Picknicken eine Zeitung mitzunehmen und diese unter seinen Hintern zu legen. Zeitung isoliert nämlich recht gut und erspart dadurch die Verkühlung.
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
Schnelltrockner
Es war Herbst, es war regnerisch, es war kalt…. die Schuhe waren nass geworden. Die Mama daheim knüllte eine Lage Zeitungspapier zusammen und stopfte es in die Schuhe und stellte sie in den warmen Flur. Da Zeitungspapier sehr saugbar ist, wurden die Schuhe mit einigem Zeitungswechsel bis zum nächsten Morgen trocken.
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
Reifehilfe
Und als der Papa grüne Bananen vom Supermarkt mitbrachte und die Kinder meckerten, weil die doch noch gar nicht reif seien, da wickelte die Mama die Bananen einfach in Zeitungspapier ein und legte sie ins Fenster. Mama wusste nämlich um den kleinen Minitreibhauseffekt, wodurch nicht nur Bananen sondern auch Tomaten schneller reifen.
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
Mottenabwehr
Wie ärgerlich ist es, wenn man ein geliebtes Kleidungsstück für einen besonderen Anlass aus dem Kleiderschrank nimmt und feststellt, dass es als Buffet für Motten gedient hat. Damit dies nicht passiert, setzt man unter anderem Zeitungspapier ein. Zeitungspapier enthält nämlich bestimmte Chemikalien, die Motten und andere Insekten so ganz und gar nicht mögen. Da vergeht diesen unliebsamen Lebensbegleitern der Appetit und das geliebte Kleidungsstück bleibt unangetastet, wenn man es in Zeitungspapier einwickelt. Daher habe ich die Kisten, in welcher ich alte Babykleidung aufbewahre auch mit Zeitungspapier ausgelegt und dazu noch ein Stück Seife hineingetan, damit die Kleidung keine Löcher bekommt.
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
© Foto Chris Rossmeissl / pixelio.de
Geschenkpapier
OMG man hat vergessen das Geschenk einzupacken und hat kein Geschenkpapier mehr im Haus. Ein Griff zur Tageszeitung und schon verschwindet das Geschenk in einer originellen Umverpackung. Man sollte jedoch nicht unbedingt die Seite mit den Todesanzeigen dafür auswählen. 😉
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
Die Rolle der Vielseitigkeit
Zeitungen kann man super zur Rolle umfunktionieren. Zusammengerollt ist sie vielseitig einzusetzen. Kinder verwenden sie gern als Fernrohr um entfernte Schatzinseln zu entdecken. Die Mama hingegen nutzt sie gern als “Ich finde gerade die Fliegenklatsche nicht”-Ersatz. Papa jedoch sieht in ihr vielmehr die Chance Mama aus Gag lachend um den Tisch zu jagen.
Also bitte lasst die Zeitungen überleben!!!!
Ihr seht, es gibt viele gute Gründe dafür, dass die Tageszeitungen niemals aussterben dürfen.
Fallen Euch noch weitere ein?
Moni
Jaa, das mit der Gurkenmaske hat was. :p Du hast wirklich schöne Gründe aufgezählt und die Sache mit der Gipsmaske ist wirklich schön. Wir hatten das mal in der Schule mit Gipsbinden gemacht. Mach das mal mit nem eReader 😆
Weißt du, was mir aufgefallen ist? Dass sich kein Grund auf den Inhalt bezieht… außer dem materiellen mottenvertreibendem Inhalt. Kann das sein, dass man vielleicht irgendwann mal Zeitungen mit Blindtext (oder welche vom letzten Jahr) verkaufen kann? 😉 😀
Ich habe selber schon viele Jahre kein Druckerzeugnis gekauft, Bücher allerdings deswegen, weil ich keine fand, die ich kaufen wollte -halt! Doch, ein dicker Stapel Kochbücher ist eingewandert. Aber Zeitschriften und Zeitungen schon vielleicht 10 Jahre nicht mehr? Neuigkeiten sind allgemein online doch besser.
LG! 🙂
Conny
Hallo Moni, mit Absicht kein Grund für den Inhalt 😉 Aber ja durchaus wäre mit sinnlos Text bedrucktes Zeitungspapier dafür auch einsetzbar, jedoch – wer hat das dann ausgerechnet im Übermaß zuhaus? Da sind die Tageszeitungen doch recht gut verteilt. 🙂 Lg Conny
Moni
Wir nehmen ab und zu im Asienmarkt einige der chinesischen kostenlosen Zeitungen mit, die können wir zwar nicht (wirklich) lesen, aber für alles von dir Genannte reichts. :-p ansonsten vermisse ich auch keine Zeitung, ich meine inhaltsmäßig 😆
Liebe Grüße!
Moni 🙂
Siegmund Grosskopf
Früher wurde die Tageszeitung auf der Toilette gelesen und anschließend für den Poppes benutzt.