5,9 Mio Besucher verzeichnete dieses Jahr das Oktoberfest. Dabei tranken sie 7,3 Mio Liter Bier und klauten 110.000 Masskrüge. Scheint ein beliebtes Souvenir zu sein. Und ein weniger beliebtes aber gern genutztes Kampfmittel, denn es gab 47 Masskrugschlägereien. Gefuttert wurde auch gern. 114 Ochsen mussten dran glauben. Wenig im Vergleich zum Bier. Mit ein paar mehr Ochsen wären vielleicht nicht 628 Alkoholvergiftungen zustande gekommen. Hätten sich die Leute halt mehr an einer Haxe statt an einem Masskrug festhalten sollen…. Wer wissen will, wie es so in einem bayrischen Restaurant zugeht, der sollte dies Buch mal lesen.
Nach der Wies’n ist vor der Wies’n
Damit ist die Wies’n Zeit also wieder vorbei. Man hat sich sehen lassen, wurde gesehen, feierte und genoss seine Partylaune im Bierrausch. Jeder B und C Promi war da und auch so mancher A Promi hat sich sehen lassen. Die Journalisten vor Ort hatten viel zu tun all die schönen Dirndl Outfits zu fotografieren. Und es waren wahrlich schöne Dirndl dabei.
Die Geschichte des Dirndl
Das Dirndl ist ein bayrisches und österreichisches Trachtenkleid. Eine Dirn ist nichts anderes als ein junges Mädchen. Das Wort Dirndl ist eine Verkleinerungsform davon. Hier bei uns im Hannoverraum sagte man beispielsweise Deern, was genau das Selbe bedeutet. Dirn war aber bis Mitte des letzten Jahrhunderts eine gängige Bezeichnung für eine Magd. Und ihr Gewand wurde als Dirndlgewand bezeichnet, was heute schlicht Dirndl heißt. Im Gegensatz zu üblicher Trachtenkleidung, welche Dinge über Region und Stand des Trägers aussagt, hat das Dirndl keinen regionalen Bezug.
Von der Dienstbotentracht zum Verkaufsschlager
Da das Dirndl leicht lasziv wirkt, wurde es nach dem 1. Weltkrieg zum Verkaufsschlager. Es war günstig und bot daher eine gute Alternative zur normalen Tracht. Erst während des dritten Reiches wurde das Dirndl in der Form geprägt, wie wir es heute kennen. Der Kragen wich, die Arme blieben frei und die geschnürte und/oder geknöpfte Taille wurde hinzugefügt.
Ich mag Dirndl
Dirndl waren in meiner Familie, obwohl wir aus Hannover stammen, immer ein Thema. Dies lag vielleicht daran, dass wir unsere Urlaube jedes Jahr im schönen Kärnten verbrachten. Meine Oma trug sehr gern ein Dirndl und hütete sie wie einen Schatz.
Der Vorteil eines Dirndl ist, dass es einfach an jeder Frau, egal welcher Form oder Alter, gut aussieht. 🙂
Das hier gezeigte Dirndl trug meine Oma im Jahr 77 bei ihrer silbernen Hochzeit. Sie liebte dies Dindl.
Zuletzt trug sie es 2009 auf meiner Hochzeit im Alter von 79 Jahren. Und zu beiden Anlässen machte sie eine wunderbare Figur darin. 🙂
Und wer auch gut in einem Dirndl aussah, war ich 😉 Oma hatte es mir gekauft, damit ihre Enkelin auch eines tragen konnte. 🙂 x