Am 23. November fand die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung meiner Oma statt. Ich hatte alles organisiert und mich um alles gekümmert. Die sehr späte Trauerfeier war darin begründet, dass noch einige Familienmitglieder im Urlaub waren und es einfach zeitlich nicht hinzubekommen war. Daher entschieden wir uns gemeinsam für die Trauerfeier mit Urne und direkter Beisetzung. Da man auf das Verbrennen in Hannover aber gut 3 bis 4 Wochen warten muss, zog es sich halt etwas hin.
Mein Mann, meine Ma, die Jungs und ich machten uns mit Bus und Bahn zum Friedhof auf. Die Verkehrsanbindung war glücklicherweise gut. Ich musste durch einen Seiteneingang mit dem Kinderwagen in die Kapelle gelassen werden. Mit Zwillingswagen ist es halt nicht immer leicht überall hineinzugelangen. In der Kapelle hallte es, was Alex mit Begeisterung feststellte. Basti war auf dem Weg eingeschlafen, Alex hingegen war hellwach. Und es gibt nichts, was er mehr genießt als hohe spitze Schreie auszustoßen, wenn es irgendwo hallt. Er lacht dann und freut sich riesig.
Die Trauerfeier begann und ich stellte den Kinderwagen quer im Mittelgang ab. Alex auf meinem Schoss meinte immer wieder seine Stimme fröhlich zu erproben. Ich hielt ihm grinsend immer wieder den Mund kurz zu, was er jedoch noch toller mit einem BRRR beantwortete. Ich musste grinsen. Mein Mann forderte mich dann auf ihm den Kleinen zu geben. Nach kurzer Zeit stand er auf und wollte sich nach draußen begeben, damit Alex die Trauerfeier nicht weiter stört. Da unterbrach die Pastorin ihre Ansprache und sagte, dass der Kleine ruhig dabei bleiben kann und es sie nicht stört. Auch von den anderen Trauergästen kam ein einstimmiges “Bleib gefälligst hier mit ihm.” Also setzte sich mein Mann wieder und ich hatte Alex wieder auf dem Schoss. Doch setzte ich mich dann lieber mit ihm auf den eiskalten Fußboden. Ich legte meine Winterjacke auf den Boden und platzierte ihn darauf. So konnte er den Kinderwagen erkunden und war dann doch halbwegs leise.
Von der Trauerrede bekam ich nicht ganz so viel mit. Doch hatte die wenig mit meiner Oma zu tun und wurde allgemein für nicht so gelungen befunden. Ich habe also nicht viel verpasst. Mitbekommen habe ich jedoch die Lieder, welche LoreLei gesungen hatte. Ich hatte die Sängerin bei dem LUSH Event kennengelernt und für die Trauerfeier angeheuert. Meine Oma liebte es zu singen und eine kleine Besonderheit wollte ich für die Trauerfeier haben. LoreLei singt wirklich schön. Das Ave Maria nach Schubert gefiel mir am allerbesten. Es folgten noch die Lieder “So nimm denn meine Hände” und “irischer Reisesegen”. Alle Anwesenden lobten später den Gesang.
Danach ging es mit allen zum Grab, wo Oma nun bei Opa mit im Grab liegt.
Im Anschluss ging es ins Cafe Allegro, wo eine warme Suppe, belegte Brötchen und Kuchen gereicht wurde. Alex war mittlerweile eingepennt und Basti dafür erwacht, den ich aufgrund seines Fremdelns erstmal auf meinen Rücken in der Manduca parkte. Als Alex dann erwachte, war Basti auch schon etwas aufgetaut. Sie benahmen sich beide recht gut, sodass wir das Zusammensitzen durchaus ein wenig genießen konnten.
Mittlerweile hat Oma auch einen Platz auf der familieneigenen Gedenkwebseite gefunden.
Jan Dijkstra
Schade, dass die Trauerrede als nicht allzu gelungen empfunden wurde, da es immerhin ein wichtiger Moment für den Verstorbenen und die Angehörigen ist. Meine Oma ist vor zwei Tagen auch verstorben. Ich hatte leider nie eine tiefe Bindung zu ihr, bin aber trotzdem sehr erschüttert. Aktuell sucht meine Familie ein Ansprechpartner, um die kommende Bestattung planen zu lassen.
Maria Schwarz
Gute Idee, nach der ganzen Zeremonie mit der Familie essen zu gehen, um nochmal über den Ablauf reden zu können. Die Mutter meiner besten Freundin ist neulich gestorben und sie verkraftet das nur schwer. Ich werde ihr mit der Bestattung helfen, indem wir morgen gemeinsam einen Bestatter aufsuchen werden.
Ina
Wie schön, dass du hier von der Bestattung deiner Oma erzählst. Ich finde das sehr mutig. Hast du die ganze Bestattung alleine geplant?