Jedes Mal freue ich mich wie ein kleines Kind auf den Weihnachtsmann, wenn es heißt BarCamp Hannover Zeit. Freitags startete es abends mit dem Warm-Up im Havfen. Nach einem Bierchen bin ich allerdings schon wieder gen E-Damm verschwunden. Robert und ich hatten schlicht noch nichts zu Abend gegessen und so schoben wir eine Runde Döner essen ein und kehrten danach zurück zum Warm-Up. In geselliger Runde wurde geredet und geredet. Es war wirklich entspannend und ein schöner Auftakt für das Wochenende.
BarCamp Samstag
Fröhlich und munter startete der erste BarCamp Tag. Wie immer wollte ich an dem Tag keine Session halten und da der Raum bei der Welcome Session proppenvoll war, setzte ich mich nach draußen, lauschte der Welcome Session und schaute per Livestream am Handy zu. Das Wlan war stabil wie nie zuvor und ich genoss es nicht im Raum sondern draußen zu hocken.
Der Session Plan war voll, die Stimmung gut, die Brötchen lecker und das Wetter einfach nur strahlend. Es war alles perfekt. 🙂
Ich hockte viel in der Cafeteria, unterhielt mich und hatte einfach Spaß. Eine Session über Faszien besuchte ich und ansonsten genoss ich nur den Austausch miteinander. Besonders loben will ich den Quark mit Früchten. Der war sooooooooooooooooo lecker.
BarCamp Sonntag
Der Sonntag war genauso fröhlich und gut wie der Samstag. Mit dem Unterschied, dass ich eine Stunde im Check-In saß, die Session über YouTube Marketing besuchte und eine eigene Session hielt. Meine Session drehte sich um das Thema: Dick im Internet = dickes Fell mit dem den Hashtag #mefat. Ich war sehr überrascht, dass die Mehrheit der Sessionbesucher männlich war und freute mich über den sehr interessanten Austausch miteinander. Ich berichtete über meine Erfahrungen im Web und im Alltag. Wie man als Dicke immer wieder mit seiner Figur und der Missachtung über selbige konfrontiert wird. Ich erzählte von all den bösen Hasskommentaren, die ich im Laufe meines Onlinelebens bekam. Und ich erzählte, wie hilfreich es für das Opfer ist, wenn Andere aufstehen und sich dagegen stellen. Gegen die Hates, gegen die dummen Kommentare und einfach da sind. Zeitgleich hatte ich einen Instagram Post online in dem genau das Thema war. Ein Troll meinte über mein Gewicht herzuziehen und meine Follower hatten mit fünfmal mehr Kommentaren sich gegen die Hates gestellt. Das zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Genau das war es, was meine Session aussagen sollte. Stellt Euch gegen die Anfeindungen. Springt Opfern hilfreich zu Seite. Zeigt dem Hater, dass er untergeht unter all dem positiven Dingen. Das hilft dem Opfer der Anfeindungen sehr. Und sei es nur mental zu wissen, dass nicht die ganze Welt so denkt, wie der “dumme” Anfeinder.
Die Idee für meine Session war neben eigenen Erfahrungen auch ein Thread in einer Facebookgruppe in der dicke Frauen von all den negativen Erlebnissen berichteten, die ihnen widerfahren waren. Ex-Freunde, Bekannte, Wildfremde ja sogar die eigenen Eltern diskriminierten und beschimpften. Manchmal unbewusst, oft bewusst. Es war traurig zu lesen, dass Frauen auf der Straße von Wildfremden Hamburger nachgeworfen wurden, dass sie mit Sprüchen wie “Deutsche Panzer rollen wieder” und “Du bist wohl Schuld an der Hungersnot in der 3. Welt” angegangen wurden. Nein, es ist nicht ok jemanden wegen seinem Aussehen zu diskriminieren. Nein, wir müssen uns das nicht gefallen lassen. Und wenn Ihr es mitbekommt, dann steht mit dafür ein, dass jeder Mensch ein Mensch ist, der Würde hat und verdient!
Ich glaube, das konnte ich in meiner Session gut rüberbringen. 🙂
Das BarCamp endete gemütlich und mit Brötchen und Salatresten begab ich mich zurück zu meiner Familie, die auf dem Hof spielte, wo wir den Tag ausklingen ließen.
Danke an das Orga-Team für dieses tolle BarCamp. René, Theressa und alle weiteren Helfern sei von ganzem Herzen gedankt. Ich freu mich schon jetzt auf das nächste BarCamp.