23 Personen wurden per Mail zum Luxusurlaub in die Türkei eingeladen. Darunter Blogger, Influencer und ihre Begleitpersonen – sogar ein sehr kleines Kind, fast noch Baby. An sich klingt das erstmal normal. Luxusurlaub in der Türkei, wir lassen Euch einfliegen. übernehmen das Hotel und machen ein paar Ausflüge und den Rückflug übernehmen wir natürlich auch. Dafür berichtet Ihr auf Euren Kanälen über unser Reiseunternehmen, das Hotel und die Freizeiterlebnisse. Fairer Deal. Manch Influencer bekommt dafür auch noch Geld obendrauf. Es ist natürlich ein tolles Erlebnis, aber es ist auch Arbeit, die vergütet sein will. Absolut gängig, nix ungewöhnliches. Ob nun anhand der Webseite des Veranstalters man hätte misstrauisch werden können, sei mal dahin gestellt. Die Wenigsten wären überhaupt misstrauisch. Vor allem wenn alles wie üblich abläuft. Guter Mailkontakt, Fragen beantworten, die Flugtickets kommen rechtzeitig vor Beginn der Reise…. warum sollte man misstrauisch werden?
So reisten also 23 Personen in die Türkei. Guten Glaubens auf eine tolle Zeit. Am Flughafen versammelten sie sich und eine Dame hakte die Namen von der Teilnehmerliste ab. Anscheinend sollten die Teilnehmer sich immer zu zweit ein Zimmer teilen und je Zimmer würde ein Reisepass fürs Hotel benötigt. Die wurden gegen eine Quittung mit Reisepassnummer abgenommen und es hieß, dass sie im Hotel hinterlegt werden würden zur Abholung. Die Dame stieg in ein Taxi und würde mit weiteren Teilnehmern im Hotel auf die Anderen wieder treffen. Die Angereisten stiegen in den bereitstehenden Bus und los ging es zum Hotel. Dass es dann ein anderes als das ursprünglich geplante Hotel war, ließ noch keinen skeptisch werden. Sowas kann bei Events immer mal vorkommen, dass kurzfristig umgebucht wird. Als dann bei dem abgelieferten Hotel es keinerlei Reservierungen gab und auch der Busfahrer von nichts wusste und das angeblich nächste Hotel in Istanbul auch keine Reservierung auf die Namen der Blogger/Influencer hatte, wurde aus der anfänglichen Verwirrung ein knallharter Verdacht und kurz danach handfeste Sicherheit: Wir wurden abgezockt.
Nun sitzen die Herren und Damen seit – ich glaube nun schon 2 Tagen – in der Türkei fest. Sie mussten bis heute warten, um in der Botschaft die Pässe als gestohlen zu melden, denn erst dann können sie in Deutschland einen neuen beantragen. Sie waren gestern ziemlich lange bei der Polizei um Anzeige zu erstatten. Laut Recherche der Betrogenen, ist ein Reisepass auf dem Schwarzmarkt wohl bis zu 10.000 Euro wert. Also von daher, ein lohnendes Geschäft für Betrüger. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren, doch für die Betroffenen ist das eine üble Sache. Statt Luxusurlaub, müssen sie die Hotelkosten und die Rückreise aus eigener Tasche zahlen. Wenn sie finanziell gut dastehen, kein großes Problem. Aber wenn sie finanziell es nicht Dicke haben, sicherlich mehr als problematisch. Vor allem für diejenige mit dem sehr kleinen Kind eine absolute Strapaze in Antalya festzusitzen.
Sowas kann man sich echt nicht ausdenken und ich kann vollkommen verstehen, wieso die Betroffenen auf diese Abzocke reingefallen sind. Auch wenn es bereits Häme im Netz gab, ich wäre nie im Leben auf eine Abzockidee gekommen, wenn ich ein Flugticket erhalte. Und für einen Laien ist es auch nicht ersichtlich, dass die Rückflugtickets gefälscht waren.
Heute dürfen / können (wenn sie wollen) wohl bis auf zwei Personen alle zurückreisen. Bei zweien ist es problematisch, da sie keine anderen Ausweisdokumente besaßen. Manche machen sich nun noch ein oder zwei schöne Tage in Istanbul.
Die ganze Story könnt Ihr bei Filipina in den Stories weiterverfolgen oder unter dem Hashtag #antalyacamp bei Instagram.
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