Es gibt Dinge, die macht man einfach, ohne darüber nachzudenken. Wenn ich nach dem Duschen aus dem Bad komme und zu meinem Parfümregal gehe, dann greife ich ohne nachzudenken zu einem Parfüm. Dabei wähle ich meist immer ein anderes. Nicht aus Willkür, sondern aus der Stimmung oder dem Anlass heraus. Ja, teils sogar aufgrund der Uhrzeit. Am frühen Morgen eines sonnigen Tages, greife ich eher zu blumigen, leichten Düften. Ist es ein richtig heftig warmer Tag, so greife ich bei guter Laune zumeist zu sportlichen, erfrischenden Düften. Am Abend, wenn ich ausgehe, darf es etwas weiblich orientalisch, manchmal sogar leicht holzig sein. Ich habe da eigentlich nie drüber nachgedacht, bis mich jemand fragte, warum ich so viele unterschiedliche Parfüms zeitgleich in Benutzung habe.

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Parfüm ist mehr als nur ein angenehmer Geruch

Parfüm ist ein Ausdruck unserer Persönlichkeit, ein unsichtbares Accessoire, das unseren Stil und unsere Stimmung widerspiegelt. Düfte haben die Fähigkeit, Erinnerungen hervorzurufen und Emotionen zu wecken. Ein bestimmter Duft kann uns an einen besonderen Moment erinnern oder uns in eine ganz andere Welt entführen. Ich habe tatsächlich zwei Parfüms, die ich auftrage und mit einem Lächeln an besondere Menschen in meinem Leben denke. Irgendwie verbindet der Duft Erinnerungen an besondere Momente mit genau diesen Menschen.

Düfte waren stets wichtig

Sich mit schönen Düften zu umgeben, ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon in der Antike verwendeten Menschen duftende Substanzen, um ihren Körpergeruch zu überdecken und ihren Status auszudrücken. In der Zeit des Barock waren Parfüms unerlässlich. Wie meine Kids gerade in einem Onlinekurs lernten, dachten die Menschen, dass Wasser die Pest übertragen könnte und wuschen sich somit nur noch ein bis zweimal im Jahr, wenn es denn unbedingt sein musste. Die restliche Zeit bestand die Körperhygiene einzig aus Puder und Parfüm. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es damals gerochen haben muss…
Die Kunst der Parfümherstellung wurde mit den Jahrhunderten weiterentwickelt und verfeinert, und heute haben wir eine beeindruckende Auswahl an Düften zur Verfügung, die aufwendig aus einer Vielzahl von natürlichen und synthetischen Inhaltsstoffen komponiert werden. Und glücklicherweise wissen wir auch mehr über die Verbreitung von Krankheiten als damals und wissen, dass sich waschen nichts Böses ist….

Parfüm ist Luxus

Parfüm konnten sich früher nur reiche und adlige Menschen leisten. Auch heute ist es noch so, dass Parfüm oft als Luxus gehandelt wird. Edle Duftstoffe, besondere Mixturen – das lassen sich Hersteller etwas kosten. Dabei muss es gar nicht so teuer sein. Die sogenannten Duftzwillinge – auch Parfüm Dupes genannt – helfen den Geldbeutel zu schonen. Viel wichtiger als die Marke, ist die Zusammensetzung des Parfüms. Achte auf Kopf-, Herz- und Basisnote des Duftes und Du kannst für Dich herausfinden, ob er zu Dir passen könnte. Die Kopfnote nimmst Du zuerst wahr, danach folgt die Herznote, aber der Langzeitgeruch wird von der Basisnote bestimmt.

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Warum liebt der Mensch guten Duft?

Der Geruchssinn ist einer unserer stärksten Sinne und eng mit unserem Gedächtnis und unseren Emotionen verbunden. Düfte haben die einzigartige Fähigkeit, uns in Sekundenschnelle in die Vergangenheit zu versetzen und Gefühle hervorzurufen. Ein vertrauter Duft kann uns Trost spenden, Freude bereiten oder uns ein Gefühl von Luxus vermitteln. Wir lieben Düfte, weil sie uns auf eine Reise der Sinne mitnehmen und uns in einzigartige Stimmungen versetzen können. Zeitgleich können Düfte unsere eigene Wahrnehmung verändern, unser Selbstbewusstsein pushen und uns das Gefühl geben verführerischer auf das andere Geschlecht (oder das eigene) zu wirken.

Kleine Tipps für längeren Duft

Damit Du das Beste aus Deinem Parfüm herausholen kannst, hier ein paar Tipps, wie du es länger haltbar machen kannst:

  1. Trage Parfüm auf saubere, gut durchblutete Haut auf. Nach dem Duschen oder Baden ist ein idealer Zeitpunkt, da die Poren geöffnet sind und den Duft besser aufnehmen können.
  2. Sprühe das Parfüm aus der richtigen Entfernung auf. Halte die Flasche etwa 20 bis 30 Zentimeter von Deinem Körper entfernt und verteile den Duft gleichmäßig auf die verschiedenen Pulspunkte, wie zum Beispiel die Handgelenke, den Nacken oder hinter den Ohren.
  3. Vermeide es, das Parfüm zu stark zu reiben. Das kann die Duftmoleküle zerstören und den Duft verändern. Tupfe das Parfüm stattdessen sanft auf die Haut.
  4. Ein kleiner Hauch des Parfüms in den Haaren, wirkt ebenfalls Wunder. Haare sind ein wunderbarer Träger für die Duftstoffe.
  5. Lagere Dein Parfüm an einem kühlen, trockenen Ort, fern von direkter Sonneneinstrahlung. Hitze und Licht können die Duftmoleküle beeinträchtigen und den Duft verändern.