Hausfrauenhände? Das kommt eben vom Putzen…..

NEIN!

Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung, eine schmerzhafte und sehr nervige, vererbliche Krankheit namens

Pulpitis sicca

Ich litt als Kind unter tiefen Schrunden an den Füßen. Meine Füße wurden dick eingecremt. Jeden Abend ging ich mit bandagierten Füßen ins Bett. Von einem Tag auf den nächsten hörte es auf und kam nicht mehr zurück.

Als ich mit Ende 30 plötzlich Schrunden an den Fingern bekam, dachte ich nicht an meine Kindheit. Ich suchte verschiedene Ärzte auf, doch keiner wusste was es ist. Ich bekam Tipps zur Behandlung und Vorbeugung, doch geholfen hat nichts davon wirklich.

Diese extreme Trockenheit tritt vornehmlich an Daumen und Zeigefinger, seltener Mittelfinger auf. Die Haut reißt tief ein. Wasser, Seife und Kälte verschlimmern es. Ich habe teils sechs und mehr tiefe Risse an den Fingern. Manchmal reißt die Haut quer unter’m Nagel ein.

Ich dusche mit medizinischen Handschuhen und verwende auch für viele Alltagsdinge mittlerweile Handschuhe. Ich trage möglichst in der kalten Jahreszeit immer dicke Winterhandschuhe. Ich creme meine Hände regelmäßig ein und mache Handmasken. Ich nutze Hautkleber, um die Risse zu versiegeln. Ich habe für den Notfall Cortisoncreme, um die Heilung zu unterstützen. Doch alles erscheint mir oft sinnlos, denn eine Verbesserung oder wirkliche Linderung erfahre ich davon nicht.

Jedes Anfassen ist schmerzhaft. Unbedachten irgendwo gegenkommen versucht tiefe Schmerzwellen in den Fingern. Wenn man länger bei Kälte draußen war und ins Warme kommt, sind die Schmerzen in den Fingern mit den Rissen zu stark, dass einem die Tränen in den Augen stehen vor Schmerz.

Es ist keine besch**** Krankheit, die leider vererbbar ist. Auch meine Mutter leidet darunter. Ich traf vor kurzem eine Frau, die die Wunden genau wie auch ihre eigene Mutter hat und die wie ich von Arzt zu Arzt lief und keiner konnte ihr sagen, was es ist.

Wenn man die Diagnose kennt, ist man am Ende auch nicht schlauer, aber man versteht die Erkrankung immerhin ein wenig und weiß, wo man zumindest versuchen kann vorsichtiger zu sein.