Montagmorgen um 8:30 Uhr kam die Richterin von damals erneut zur Kontrolle. Dieses Mal war sie richtig freundlich und sprach in einer guten Art mit Oma. Mein Onkel und ich waren auch dabei, sind wir doch die Betreuer. Oma sagte deutlich dass sie von uns betreut werden will. Sie erklärte auch wie sie an ihr Geld selbst kommt (sie hat ja ein Taschengeldkonto) und dass sie mit allem zufrieden ist. Nach 15 Minuten war die Richterin schon wieder weg.

img-2494 Nachmittags begann dann Benni sich komisch zu verhalten. Mamas Graupapagei saß lange unten in der Ecke des Käfigs und bewegte sich nicht. Sie nahm ihn raus und setzte ihn in den Transportkäfig um zur Tierklink zu fahren. Er entleerte da seine Blase und den Darm und begann danach rumzuklettern und zu pfeifen. Er hat unterm Bauch ja eine dicke Kugel. Diese entstand durch einen Muskelriss und in diese hat sich sein Darm gesetzt. Wir nehmen an dass der Darm voll war und er Schmerzen hatte. Nach der Entleerung aber wieder schmerzfrei und alles ok. Wir kontrollierten diesen Hautsack und er hat sich deutlich gesenkt. Nach der Entleerung war er übrigens deutlich schmaler. Wir entschlossen zu beobachten ob es eine einmalige Verstopfung war oder nun ein Dauerproblem ist.

Einige Zeit später begann das Problem von vorn und Mutti nahm Benni in den Transportkäfig und ab ging es zur Tierklink. Bisher hat man sich gescheut diesen Muskelriss, den vor zig Jahren ein Arzt mal als Fettgeschwulst diagnostizierte wurde die gutartig wäre und nicht weiter wild sei, zu operieren. Erst vor kurzem erfuhren wir was dieser Beutel in Wirklichkeit ist.  Das Problem mit der Operation ist, dass man 1. nicht weiß ob der Darm im Körper überhaupt noch Platz findet, da der zweite Magen extrem vergrößert ist und 2. liegt die Wahrscheinlichkeit dass er die Narkose überlebt nur bei 50%.

Nun ist jedoch ein Zustand erreicht indem wir keine Wahl mehr haben. Leisten kann sich meine Ma die OP nicht. Dennoch wird er nun operiert jedoch nicht auf Muttis Kosten. Es wird wohl eine Art Lehr-OP so dass die Schüler zusehen können. Darüber sind wir nun natürlich froh. So hat er immerhin eine kleine Chance es zu schaffen. Die Alternative wäre aktuell nur einschläfern lassen.

21 Jahre ist unser Benni nun alt und auch fast genauso lange bei uns. Er ist ein Teil unserer Familie. Sollte er es nicht schaffen, so wird es definitiv sehr merkwürdig sein ihn nicht mehr zu hören. Durch ihn erklang hin und wieder immernoch die Stimme meines verstorbenen Vaters in der Wohnung. Sprach Benni doch in seinem Tonfall und pfiff seine Lieder. Sollte er es nicht schaffen so wird es ein wenig stiller werden in unserem Leben.