Wenn man längere Zeit im Krankenhaus liegt, dann erlebt man doch so einiges. Ich hab hier mit den Schwestern viel Spaß, wir lachen, feixen und dumme Sprüche meinerseits fliegen auch mal durch den Raum. Ich lass mir meinen Humor nicht nehmen. Es belastet mich seelisch/mental null, dass ich hier im Krankenhaus liege. Auch dass meine Kinder auf der Frühchenstation, statt bei mir im Zimmer liegen, stört mich nicht. Vermutlich auch wegen den Komplikationen bei mir, bin ich darüber eher froh. Ich kann mir noch Auszeiten nehmen und mich versuchen zu erholen und habe Zeit für die Behandlungen. Zeitgleich weiß ich, dass sie dort gut versorgt und überwacht werden. Der Faktor 2 Kinder spielt dabei sicherlich auch eine Rolle. Und je länger ich hier bin, umso länger bin ich bei meinen Kindern in der Nähe. 🙂 Ja man kann sogar in Komplikationen einen Segen sehen….

mother-15504_1920Sicher wäre es schön sie schon bei mir zu haben, aber sie sind noch soooo klein. Und ich kann ihnen in meinem jetzigen Gesundheitszustand noch nicht gerecht werden. Da ich bei sowas dann doch eher ein logisch denkender Mensch bin, der Rationales gut greifen kann, komme ich damit halt gut klar. Meine emotionale Seite gibt sich aktuell lieber dem Mamagefühl hin, wenn ich bei ihnen bin. Ich rede mit ihnen, streichel sie, schaue sie ständig an und grinse dabei, dass Alex beim Träumen nur mit der linken Seite grinst, während Basti über das ganze Gesicht strahlen kann. Ich genieße die durchschnittlichen 2 Besuche am Tag bei meinen Kindern. Manchmal schaffe ich auch 3 Besuche, doch meine eigenen Behandlungen verhindern es halt manchmal oder ich bin dank Fieberschub zu ko. Doch das Gefühl eine Mama zu sein, stellte sich von Tag zu Tag mehr ein. Je häufiger ich bei meinen Kindern war, je häufiger ich sie wickelte, je häufiger ich sie in den Armen hielt. Besonders nun, wo es mit den Stillversuchen beginnt…. Beide Kleinen haben die Saugtechnik schon 1A drauf, sind aber noch zu schnell erschöpft, wobei Alex heute satte 5ml selbst sich herausgezogen hat. Das macht die Mama schon mal stolz 🙂

Übrigens, wer sich fragt ob ich hier dauerheulend rumliege….. NEIN! Bei mir schlagen die Wochenbett-Emotionen nicht wirklich zu. Klar spürte ich hin und wieder mal Tränen der Rührung aufsteigen, doch das waren nur hormonelle Einzeltränen, die mich nervten oder erheiterten, weil es so unpassend war in dem Moment. *gg* Richtiges Weinen, nein das habe ich bisher nicht gehabt. Einzig als ich versuchte meinem Sohn Alex LaLeLu vorzusingen, musste ich abbrechen. Es ist das Lied, was mein verstorbener Vater mir als Kind vor dem Schlafengehen vorgesungen hat und das schickte dann doch eine Mini-Tränenwelle nach oben. Ich hielt inne, schluckte die Tränen herunter und beim 4. Anlauf klappte es dann auch. 🙂 Ich weiß wieso die Tränen kommen, wegwischen, weitermachen, meine Söhne sollen dies Lied auch vorgesungen bekommen, gerade WEIL es für mich Bedeutung hat und da haben meine Hormone einfach die Klappe zu halten ;).

Kriege ich doch noch Kartoffelpuffer?

mother-15522_1920Irmi, meine Haushaltshilfe von fast 77 Jahren, war nur ein einziges Mal bei mir. Ich bedauerte noch, dass es mit der Haushaltshilfe durch die Geburt so schnell vorbei sei, da Irmi mir Montags noch Kartoffelpuffer machen wollte. Vor 2 Tagen, ich war gerade bei meinen Jungs, kam eine Schwester zu mir und sagte, eine ältere Dame würde mich suchen. Hinter ihr tauchte plötzlich Irmi auf. Ich musste zwei mal gucken… Ich war baff. Sie hatte mich in der gesamten MHH gesucht, wollte einfach wissen wie es mir geht. Dass die Kinder schon da sind, machte jedoch sie baff. Sie war total verzückt von meinen Kleinen. Sie wolle vorbei kommen, wenn ich wieder raus sei und dann die versprochenen Kartoffelpuffer machen. Sie fragte sogar, was ich noch für die Kinder brauchen könnte. Ich sagte noch, dass das doch nicht nötig sei, aber sie bestand darauf. Ich bin total mega baff. Bitte…. wo gibt es so was heutzutage noch? Wo kümmert man sich heute noch so um Mitmenschen, die man nur einmal im Leben traf? Ich bin so was von tief beeindruckt….

Die Urgroßoma sah ihre Enkel

Gestern waren mein Mann und ich zusammen bei den Kids. Da kam eine Schwester ins Zimmer und sagte, meine Großmutter suche mich. Sie war bei mir auf Station und kam dann mit dem Rollator den ganzen Weg zur Frühchenstation. Mein Onkel war auch mit dabei und so konnten beide meine Kinder besuchen. Ich fand das echt wahnsinnig toll von meiner Oma mütterlicherseits, dass sie sich soviel Mühe machte, den weiten Weg zu meinen Kindern zu gehen, obwohl es ihr gar nicht so gut geht. Sie freute sich auch die Kinder zu sehen.

Sonst gibt es derzeit gar nicht so viel zu berichten. Ich liebe Platt-Pfirsiche, pumpe meine Milch, verliebe mich immer mehr in meine Kinder, quäl mich ein wenig mit den Schmerzen rum und bin alles in allem mega happy. 🙂

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