IMG_6673Wenn man in einem Haus wohnt, welches gegen Ende des 18. Jahrhunderts gebaut wurde, dann weiß man, dass es kein Neubau ist. Wenn man dazu noch in 4. Generation in diesem Haus geboren wurde, dann kennt man die Krankheiten des Hauses, wie seine Westentasche. Wenn einem dann eines Tages die Garderobe von der Wand fällt, dann wundert man sich darüber nicht. Man betrachtet das Loch, haut irgendwelchen Kram aus dem Baumarkt rein, der das Loch wieder verkleinert und den Dübel wieder festhalten soll, und betet dass es hält. Das tat es sogar. Zumindest solange bis die Garderobe wieder herunter kam. Da hatte ich dann die Schnauze voll. Die Garderobe war noch ein Möbelstück aus der Jugendwohnung meines Mannes. Sie war einfach aus Gewohnheit mitgewandert. Der Schuhschrank war schon lange im Müll und wir hatten einen anderen, der halbwegs passte, stattdessen ergänzt. Ich hatte genug. Eine neue Garderobe musste her. Eine die steht. Eine die nicht an die Wand gehängt werden muss. Eine die maximal 1 Meter breit ist. Eine die bezahlbar ist. Eine die auch noch gut aussieht. Ganz schön viele Bedingungen.

Ich setzte mich also an den Computer und begann meine Suche nach meiner neuen Garderobe. Ich startete mit Ebay Kleinanzeigen und dem heißen Draht. Es sollte doch wohl schöne gebrauchte Garderoben in meiner Umgebung geben. Pustekuchen…. Unzählig viele, die an Wände zu montieren sind…. potthässliche oder sie waren einfach zu breit. Im Umkreis von 50km war nichts zu finden. Also begann ich zu schauen, wie es bei neuen Garderoben aussieht. Ich surfte verschiedene Onlinehändler an. Auch dort wurde ich nur schwer fündig. Die meisten Garderoben sind nun mal zum an die Wand montieren oder sind einfach zu breit. Doch bei Neckermann wurde ich schlussendlich doch noch fündig. Eine Kompaktgarderobe namens Lahti erweckte mein Interesse. Nachdem auch mein Männe Wohlgefallen, sowohl an ihr als auch am Preis von 169,99 Euro kundgab, wurde sie bestellt. Glücklicherweise gab es am 28. September gerade eine Aktion, sodass wir keine Speditionskosten in Höhe von 29,95 Euro zu zahlen hatten.

Am 8. Oktober wurde die Garderobe geliefert. Die Löcher hatten wir mit Hagalith verschlossen und mit weißer Farbe übergemalt. Mein Mann packte die Garderobe aus und ließ sich dabei eines der Bretter auf den Fuß fallen. Das tat weh. Der restliche Aufbau gestaltete sich dann jedoch schmerz- und unfallfrei. Bis auf…..

“Wieso muss ich die an die Wand bohren?”

Erschrocken schaute ich auf. Was? An die Wand? Wieso? Die Garderobe hat einen Spiegel in der Tür, welcher selbige so schwer macht, dass ohne Wandsicherung, alles beim Öffnen der Tür umkippen würde. Etwas unpraktisch…. also standen wir davor und dachten…. SHIT. Wir schauten die Wand an, die Garderobe und wieder die Wand und seufzten. Wir ergaben uns in unser Schicksal…. auf in den Kampf…..

Mein Mann bohrte ein 4er Loch und setzte einen 8er Dübel hinein. Das sagt schon alles oder? Beim Versuch die Garderobe festzuschrauben, kam der Dübel dann spontan mal wieder raus. Nach einer kurzen Fluchpause meines Mannes, verschiedenen durchdachten Möglichkeiten, kamen wir dann auf die Lösung. Zuerst setzte er nun einen 10er Dübel rein und haute in das Loch, um den Dübel herum, 10 Nägel rein. Dann kam ein 6er Dübel in den 10 Dübel rein und die Garderobe wurde endlich mit einer 8er Schraube montiert. Das hielt. Wir hoffen nun für lange.

Garderobe

Die Garderobe hatte sogar noch 2 LED Lämpchen mit Fussschalter, doch diese haben wir nicht integriert. Die gehören vermutlich oben unter die Glasplatte, doch da wir genau über dem Ganzen eine Lampe haben, würden wir diese Spielerei eh niemals benutzen. Ich freu mich nun sehr über die neue Garderobe. Ich find sie toll und freu mich drüber. Aus meinem Kleiderschrank suchte ich noch ein paar gleiche Holzkleiderbügel heraus und nun muss ich nur noch die Fächer im Schrank einräumen. Ich weiß nur noch nicht, was ich reinpacken soll. Vielleicht organisier ich mir ein paar Körbchen, in denen ich meine Tücher einsortieren kann und die Handschuhe.

Wir sind nun auf jeden Fall zufrieden. Nun kam noch der Regenschirmständer daneben und damit ist der Flur wieder fertig. Viel besser als die frühere Garderobe. 🙂