Heute soll es anlässlich Ostern mal nicht um Hasenbraten gehen, sondern im Gegenteil um den guten Umgang mit den Langohren. Hasen und Kaninchenhaltung ist ein umfangreiches Thema, was vor allem auch von vielen Falschinformationen geprägt ist.
Kaninchen sind keine Kuscheltiere
Wenn man an Kaninchen in Heimhaltung denkt, denkt man meist an kleine Kinder, welche diese kuscheln und streicheln. Allerdings kann dies für die Tiere purer Stress sein. Kaninchen sind Fluchttiere, weswegen man sich langsam und ruhig nähern sollte. Das Streicheln von Nase über die Ohren entspricht dem natürlichen Miteinander der Tiere. Auch das Kraulen des Kopfes wird meist als angenehm empfunden. Die Bauchseite zu kraulen, ist allerdings nicht empfehlenswert, da dies eher unangenehm ist. Stundenlanges Bekuscheln und Herumtragen ist definitiv ein No-Go. Kaninchen sind eben keine Kuscheltiere, weswegen man Kinder im Umgang mit ihnen beobachten und anleiten sollte.
Die Außenhaltung
“Draußen ist doch viel zu kalt”
“So ein Käfig ist doch furchtbar für die Hasen.”
Die Außenhaltung ist grundsätzlich absolut problemlos. Vorurteile diesbezüglich kann man einmotten. Selbst im tiefsten Winter können die Tiere im Außenkäfig gehalten werden. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass man mit der Außenhaltung im Sommer, besser noch im späten Frühling, beginnen muss, damit die Tiere die Chance haben ein dickes Winterfell anzulegen. Dies passiert nämlich nicht von heut auf morgen.
Die Wenigsten wissen, dass ein Kaninchen viel Platz braucht. Eine Katze sperrt schließlich auch niemand in einen engen Käfig. Ein Außenkäfig sollte daher eine ansprechende Größe haben und wer kann, der sollte im unteren Bereich auch eine Grasfläche mit dabei haben. Pro Kaninchen rechnet man 2 bis 4 qm Fläche. Weiter zu beachten gilt, dass der Käfig einen frostsicheren Bereich hat, in denen sich die Tiere im Winter zurückziehen können. Außerdem müssen ausreichend große Flächen vor Sonne, Wind und Regen geschützt sein. Es sollte ausbruchs- und vor allem einbruchssicher sein, damit auch kein Fuchs oder Marder die Tiere ins Jenseits befördert.
Nun kann man entweder einen solchen Stall selber bauen oder auch einfach kaufen. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Kaninchen und Hasen-Residenzen. Von reiner Käfighaltung auf einer Etage bis hin zum dreistöckigem Wohnhaus samt Freigehege darunter, bieten sich verschiedene Variationen für das Tierheim im Freien an.
Natürlich kann man auch ein altes Gartenhaus umbauen oder direkt einen Außenstall selbst zimmern. Ich selbst allerdings habe zwei linke Hände bei sowas und würde daher auch aus Zeitersparnisgründen wohl zum Kauf neigen. Meine Neffen hatten einst selbst einen gekauften Außenstall für ihre Kaninchen.
Wichtig zu beachten
Die Außenhaltung hat allerdings auch so ihre Tücken. Um diese sollte man wissen, damit es den Tieren auch draußen gut geht. Nun ist es bekanntlich so, dass Tiere in Außenhaltung nicht ganz so starken Kontakt zum Halter haben, wie Tiere im Wohnungskäfig. Daher sollte man die Tiere regelmäßigem einem Augen Check-Up unterziehen. Heißt im Endeffekt nichts anderes als einfach immer wieder mal nach ihrem Wohlbefinden zu schauen. So kann man schnell Wunden, Entzündungen und Krankheitsanzeichen erkennen.
Das regelmäßige Reinigen des gesamtes Stalls ist obligatorisch, denn die Hinterlassenschaften verteilen sich im gesamten Käfig.
Die Wetterbedingungen können ebenfalls zu Problemen führen. So muss man im Winter darauf achten, ob das Trinkwasser oder das Saftfutter eingefroren ist und für stetige Trinkversorgung sorgen.
Am Ende zählt das Wissen
Was auf jeden Fall wichtig ist, ist es sich zu informieren. Und das umfassend. Wer Kaninchen hält oder sogar in die Zucht einsteigen will, der muss sich vorab ausreichend informieren, was auf ihn zukommt. Nur dann ist gewährleistet, dass es Halter und Tier mit dem Zusammensein gut geht.
Und somit wünsche ich allen Hasen- und Kaninchenhaltern ein frohes Osterfest. Mögen die Hoppelmänner nur die Eier bringen und nicht auf der Festtagstafel landen. 😉
Manuela
Da kann ich nur zustimmen. Viel Platz für die Tiere ist das A und O. Am besten man investiert schon in einen schönen, großen Kaninchenstall und baut darum noch ein weitläufiges, abwechslungsreich gestaltetes Außengehege, sodass die Kaninchen viel zu erkunden haben.
kaninchen-wissen.de
Huhu 🙂
ich wollte mal einen Gruß da lassen und mich für diesen tollen Beitrag bedanken. Wirklich gut beschrieben! Leider bilden sich zuwenige Menschen fort, während sie Kaninchen halten. Viele denken, dass man die Kleinen nur in einen Käfig packen muss und jeden Tag ein paar Karotten als Futter genügen…
LG
Anna Müller
Interessanter Post! Gut zu wissen worauf ich achten muss, wenn ich meine Kaninchen draußen in einem Stall halte. 🙂