Anzeige

Die Kleinkindzeit ist für viele Eltern eine Horrorzeit. Sie wissen nicht, wer ihr liebes, kleines, ach so süßes Baby entführt hat und ihnen den kleinen, wütenden, ständig unzufriedenen, kleinen Teufel dagelassen hat. Aggressionen, Wut und zum Teil Hass macht sich in den Herzen der Eltern breit, direkt gefolgt von Ratlosigkeit, Verzweiflung und Scham. Niemand sagte, dass das Elterndasein einfach sei, doch dass es so schrecklich sei, hat einem auch keiner gesagt.

In den letzten Monaten ist es mir sehr häufig begegnet, dass Mütter mit Kindern ab 3 Jahren voller Verzweiflung von ihrem Alltag berichten. Sie seien kaputt, total am Ende, würden auf dem Zahnfleisch kriechen und kämen mit den Kindern oder dem Kind null und gar nicht mehr klar. Schuld ist die Trotzphase. Das Kind sei taub, höre nicht, mache nur Unsinn, wolle seine Grenzen austesten, würde die Eltern manipulieren, sei frech und überhaupt sei alles scheiße. Ich lese davon in den Facebook Mamagruppen und erfahre es auch im erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis. Sogar ich selbst wurde von älteren Verwandten schon gefragt, ob bei uns schon die “harte Zeit” begonnen habe und ob ich meine Kinder schon zum Mond schießen wollen würde.

2018-06-20 12.23.18

NEIN!

Meine Antwort auf die Frage war ein schlichtes “Nein”. Ich verstehe nicht wieso so viele Eltern an dieser Zeit verzweifeln, aber ich kann es nachvollziehen. Mir scheint stets, dass alle meinen, ich müsste fix und alle sein. Zwei Kleinkinder – Zwillinge – doppelte Wutanfälle, Trotzphasen und Gebrüll – das muss doch Horror sein.

2018-07-13 17.01.00

NEIN!!

Nein. Es ist kein Horror. Nein, ich empfinde es nicht als Horror. Null und gar nicht. Im Gegenteil habe ich seit dem 3. Geburtstag eher ein sehr harmonisches Gefühl, wenn ich an das Zusammenleben mit meinen Jungs denke. Wir kuscheln viel, wir lachen, es ist einfach schön. Natürlich ist es auch mal anstrengend. Natürlich läuft es auch mal nicht rund. Selbstverständlich gibt es hin und wieder mal nen Wutanfall bei den Jungs – ja gabs sogar zeitgleich schon. Aber das geht vorbei und sind Ausnahmesituationen. Natürlich finde ich solche Situationen nicht schön, aber ich versuche meinen Kindern so gut es geht dadurch zu helfen. Ihnen fehlt die Impulskontrolle, für sie geht manchmal eben die Welt unter. Ihnen fehlt unsere erwachsene Erfahrung und der Weitblick. Ihre kleine Welt liegt manchmal in Scherben und meine Aufgabe als Mutter ist es sie durch diesen Schmerz hindurch zu führen. Das gelingt mal gut und mal weniger gut. Aber es gelingt immer irgendwie.

2018-06-18 09.24.52

NEIN!!!

Ich möchte meine Kinder nicht auf den Mond schießen. Ich genieße diese besondere Kleinkindzeit sehr. Ich glaube fest daran, dass die eigene Einstellung und der Umgang mit dem Kind / den Kindern mitverantwortlich für die Wahrnehmung ist. Zu diesem Thema gibt es unzählige Elterratgeber, doch eines was sehr prägnant und schnell zu erfassen ist, möchte ich Euch dazu gern vorstellen.

Wenn der kleine Sonnenschein zum Quälgeist wird

Das Buch ist kein klassischer Ratgeber. Er beinhaltet im Comicstil umfassende Tipps und Tricks im Umgang mit Kindern ab drei Jahren. Es ist humorvoll gemacht und schnell verständlich. Ewige Texte braucht es nicht. Überschriften, Listen, Gegenüberstellungen und Beispielsituationen reichen vollkommen aus, um den Kern des Themas stets zu erkennen. Beim Lesen und Ansehen hat man viele AHA Momente. Das Buch ist voll von Ideen und Anregungen für einen entspannten Umgang miteinander.

Ich habe mich in den meisten Dingen wiederentdeckt. Vieles setzte ich von mir aus schon ewig um. Manches lehne ich ab, doch zum großen Teil finde ich es sehr einleuchtend.

Wenn Ihr also zu den Eltern gehört, die ihre Kinder gern auf eine All-Erkundungstour schicken würden, dann schaut doch einfach mal in dies Buch bevor Ihr die Rakete bucht. Schnell, ohne viel Lesen, denn wir Eltern haben doch eh kaum Zeit um mal was in Ruhe zu lesen, könnte es Euch helfen die schreckliche Kleinkind-Autonomiephase in eine angenehme, wunderschöne und entspannte Kleinkindzeit zu verwandeln.