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Es gibt Kinderbücher, die sind anders als Andere. Es gibt Kinderbücher, die haben eine Tiefe, die man als Mama seinen Kids gern vermittelt. Es gibt Kinderbücher, die einfach so intensiv und toll sind, dass man sie für die Enkel eines Tages in eine Kiste packen wird, damit auch diese sie eines Tages vorgelesen bekommen. Solche zwei Bücher möchte ich Euch heute vorstellen.

Diese beiden Bücher haben mich überrascht und vor allem die Reaktionen meiner Jungs auf die Bücher ließen mich staunen. Im Alltag vieler Familien kommen Emotionen als Thema viel zu selten auf den Tisch. Man lebt miteinander, man erlebt Emotionen aber man thematisiert sie schlicht viel zu wenig. Der Roboter und seine Freunde erklären Kindern Gefühle und helfen darüber zu sprechen. Geschrieben wurden die Bücher von Nadine Eiringhaus, die eigentlich Grafikdesignerin ist. Durch ihren dreijährigen Sohn erlebte sie, welche Art Bücher ihn besonders ansprachen und setzte es für ihre beiden Bücher um. Passend dazu bietet sie ein Gefühlsbarometer an, welches zum Teil in Behindertenwerkstätten produziert wird. Die Bücher sind auf Recyclingpappe mit ökologischen Farben bedruckt.

Helmut und die Rakete

Helmut und die Rakete war das erste Buch, das ich meinen Jungs vorlas. Für mich war es beim ersten Mal sehr schwer vorzulesen. Das Thema Tod ist seit Ende letztem Jahr bei meinen Kindern sehr präsent. Ich stand damals vor der Frage, wie ihnen den Tod erklären. Das Buch unterstützt Eltern dabei mit den Kindern über den Tod zu sprechen. Ich wünschte ich hätte es letztes Jahr schon gekannt.

In dem Buch geht es um Helmut. Helmut ist ein Roboter und dachte Roboter wären unsterblich. Daher schockiert es ihn als sein Kollege verschrottet werden soll. Er fragt sich, was mit seinem Kollegen Hansi passieren wird. Helmuts Freunde sprechen mit ihm darüber und erklären ihm ihre verschiedenen Ansichten über den Tod. Dabei kommen die unterschiedlichsten Theorien zur Sprache. Wiedergeburt, es passiert einfach nichts, bis zum Bild des Himmels kommt alles vor. Am Ende wird Hansi verschrottet und und Helmut kann gut damit umgehen, denn er hat seine eigene These aufgestellt, die mir die Tränen in die Augen trieb. Das Buch ist einfach schön und meine Jungs wollen es immer mal wieder vorgelesen bekommen.

Helmuts Herz

Im Buch Helmuts Herz erfährt Helmut was Gefühle sind. Er erfährt von einer Fledermaus, wie sich Angst anfühlt, von einem Bären, wie man sich entspannt, von einem Einhorn, was verwirrt ist und von einem Fuchs, was Mut ist. Warum er überhaupt etwas über Gefühle lernen wollte? Weil der Hase Oskar zu ihm sagte, dass Roboter keine Gefühle hätten. Und deswegen machte sich Helmut auf die Suche nach Gefühlen.

Ich sollte noch erwähnen, dass die Bilder zum Teil von den Kindern eines Kindergartens gemalt wurden und in das Buch eingeflossen sind. Das gibt den Büchern – beiden – einen ganz besonderen Charme.

Mein Erleben mit den Kindern

Beide Bücher sprachen meine Jungs an. Beide Bücher wurden gleich oft zum Lesen eingefordert. Beide Bücher hallten in den Kindern nach. Wie stark es nachhalte wurde deutlich als ich das Gefühlsbarometer aufhängte.

Das Gefühlsbarometer hängt auf Kinderhöhe bei uns im Flut. Jeder durfte sich ein Tier aussuchen. Alex ist die Fledermaus, Basti die Eule und ich wurde der Tiger.

Meine Jungs und ich mögen die Bilder darauf und ich finde es sehr ansprechend. Die Wäscheklammern fallen hin und wieder auseinander, aber sie sind leicht wieder zusammenzustecken, wodurch es nicht weiter wild ist. Die Bilder bin ich mit meinen Jungs einmal in aller Ruhe durchgegangen, obwohl sie eigentlich selbsterklärend sind. Durch das Buch Helmuts Herz hatten die Jungs einen guten Bezug zu den einzelnen Gefühlen.

Die Jungs stellen mit Begeisterung immer wieder mal ihre Klammern auf das passende Gefühl. Als ich nach drei Tagen eine dicke Erkältung bekam, stellte mich Basti auf krank und berichtete mir ganz stolz über seine Tat. Als er mal wütend auf mich war, stellte er laut motzend seine Eule auf wütend und teilte es mir mit, wie sauer er auf mich wäre weil ich jetzt keine Milchschnitte vor dem Essen erlaube…. ich blöde Mama ich….

Gut zwei Monate hängt das Barometer bereits und seitdem las ich die Bücher immer mal wieder vor. Gefühle werden seitdem viel mehr thematisiert und die Kinder nehmen ihre eigenen Gefühle – wie ich finde – viel deutlicher wahr und artikulieren sie auch genauer. Immer wieder überraschen sie mich mit „Mama, ich hab meine Klammer umgesetzt“.

Mein Fazit

Die Bücher mit Helmut sind wunderschön. Der Inhalt geht in die Seele der Kinder über. Die Kinder lernen auf ihre Gefühle zu achten und das Gefühlsbarometer ist eine wundervolle Ergänzung zum Buch. Ja ich kann wirklich sagen, dass die Bücher und das Barometer unser Leben bereichert haben. Und das sage ich wirklich selten über Bücher. Nur über die ganz besonderen. Und das sind zwei ganz besondere Bücher.

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