Am 20. September war der Tag der Kinderrechte. Kinder bis 14 Jahren konnten gratis mit Bus und Bahn durch Hannover fahren und verschiedenste Veranstaltungen besuchen. Ich bekam es zu spät mit und kaufte Tickets für meine Kinder, die mir die Uestra netterweise tags drauf erstattete. Meine Kinder und ich waren zunächst beim Lister Turm in der Eilenriede und besuchten dort einige Stände zum Thema Kinderrechte. Meine Kids beeindruckten mit ihrem Wissen – Checker Tobi und dem großen Demokratiecheck sei es gedankt.
Im Anschluss fuhren wir zum Stadtteilbauernhof. Dabei handelt es sich um eine offene Kinder- und Jugendeinrichtung mit erlebnispädagogischen Ansätzen in der Arbeit mit Tieren, Pflanzen und Naturprodukten. Es gibt dort die Offene Tür. Jeden Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag können Kinder ab 6 Jahren den Stadtteilbauernhof von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr besuchen. Es ist ein offenes, kostenfreies Angebot.
Am Tag der Kinderrechte nahmen meine Kinder das Angebot wahr. Die Kinder machten mit den Eseln und Ziegen einen Spaziergang und konnten mit einem Wagen von einem Esel gezogen werden. Sie durften das Futter für die Tiere vorbereiten und beim Füttern dabei sein. Jeden Tag gibt es unterschiedliche Dinge zu tun. Die Kinder kommen und helfen bei den Tieren und es wird zudem oft gemeinsam in der offenen Hofküche gekocht und gegessen. An manchen Tagen geht man gemeinsam Spazieren, an anderen arbeitet man im Garten oder macht handwerkliche Arbeiten wie Holz schnitzen, Hüttenbauen, Backen im Lehmbackofen und viele andere Dinge. Wer regelmäßig vorbei kommt, wird auch an die Pferde herangeführt und darf irgendwann auch Dressieren, Striegeln, Bürsten, Reiten und Voltigieren.
Der Stadtteilbauernhof gehört zum Bund der Kinder- und Jugendfarmen und existiert bereits seit 25 Jahren in Hannover. Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen, sich Herausforderungen zu stellen, sowie Verzicht und Rücksichtnahme zu üben, damit alle ihren Spaß haben können. Das Miteinander steht im Vordergrund. Niemand wird ausgeschlossen und Kinder aus unterschiedlichen Kulturen und Sprachen sowie Kinder mit und ohne Behinderungen machen gemeinsam neue Erfahrungen.
Meine Kinder hatten viel Spaß bei ihrem Besuch. Sie waren sofort mittendrin. Sie waren sehr begeistert vom Aufenthalt. Das Ganze findet ohne Eltern statt, damit Kinder ihren eigenen Raum haben. An unserem Besuch fand ein Tag der offenen Tür statt an dem auch das 25 jährige Bestehen gefeiert wurde, sodass auch ich einfach mit dabei bleiben konnte und einen kleinen Einblick in die Ziele und die Arbeit vor Ort erhalten konnte. Ich war sehr beeindruckt von dem Engagement der Mitarbeiter. Leider vernahm ich auch, dass es nicht immer so einfach mit der Finanzierung ist, weswegen der Stadtteilbauernhof auch auf Spenden angewiesen ist. Dabei geht es derzeit vor allem um ein Sanierungsvorhaben, damit neue Räume geschaffen werden können und bestehende Räume saniert werden können. Im Rahmen des Bund-Länder-Programms wird die Sanierung mit 2 Millionen Euro gefördert, allerdings ist die Voraussetzung dafür, dass 300.000 Euro Unterstützung von Stiftungen und privaten Spendern vorab zusammenkommen. Ab 10 Euro kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden und Unterstützerinnen und Unterstützen erhalten Einladungen zu Hoffesten mit Musik, leckerem Essen und Getränken aus dem Stadtteilbauernhof.
Unser erster Eindruck vor Ort war sehr positiv. Meine Jungs fragen schon danach, wann sie mal wieder hinkönnen, aber in den Herbstferien findet keine offene Tür statt. (Dafür aber Ausflüge für die man sich anmelden könnte.) Die Jungs müssen sich also noch etwas gedulden, aber nach den Herbstferien werde ich es ihnen sicherlich wieder ermöglichen. Das Konzept des Stadtteilbauernhofes spricht mich als Mutter an und ich glaube Kinder können wirklich davon profitieren. Ein Projekt, das ich unterstützendwert finde!