Die Schulzeit der Grundschule endete mit einem schönen Abschlussfest in der Eilenriede und meine Jungs wechseln somit nach den Sommerferien aufs Gymnasium. Wir hatten im Frühjahr wirklich alle in Frage kommenden Gymnasien der Umgebung besucht, denn schließlich mussten wir 5 Stück auf unsere Anmeldung setzen.

Nach langen Gesprächen entschieden sich die Jungs für das Gymnasium um die Ecke auf dem schon ich einst war. Es machte einen guten Eindruck und angeblich habe man noch nie Zwillinge „rausgelost“. Wir waren guter Dinge, auch wenn uns offenbart wurde, dass im Gegensatz zu allen anderen Schulen im Umkreis hier Kinder weggelost statt reingelost werden und man Zwillinge gemeinsam rauswirft, sie aber zwei Zettel im Los-Topf haben. Vielleicht hätte ich hellhörig werden sollen, als ich nur eine pampige Gegenfrage als Antwort bekam, als ich spontan anmerkte, dass somit Zwillinge doppelt so hohe Chancen haben rauszufliegen.

Abschlussfest

Es kam wie es kommen musste: Meine Jungs wurden rausgelost. Premiere für die besagte Schule… Tja, ob das mit rechten Dingen zuging? Ich zweifle ein wenig dran… Fair war das Los Verfahren auf jeden Fall nicht, das steht für mich fest. Zumindest, wenn es so durchgeführt wurde, wie man mir sagte. Ja, meine Jungs wollten gemeinsam auf die neue Schule wechseln, weswegen das gemeinsame Aussortieren für mich auch in Ordnung ist, aber ich finde, dann hätten sie auch gemeinsam auf einem Zettel stehen müssen.

Meine Jungs werden nun die Drittwahl besuchen. Wir hatten in der Grundschulzeit schon ein paar Berührungspunkte mit der Schule und finden sie auch sehr gut. Vielleicht ist sie sogar die bessere Wahl, auch wenn der Schulweg ungleich komplizierter ist. Aber Hauptsache sie bleiben zusammen….

Und so kann man sich täuschen, denn die neue Schule hat die Jungs in unterschiedliche Klassen gesteckt. Soviel zum Thema Kinder- und Elternwille zählt. Natürlich sind wir aus allen Wolken gefallen, aber immerhin wurden wir vorab per Mail informiert und sind nicht beim gemeinsamen Brief öffnen mit den Kids umgefallen. Das empfand ich als sehr anständig, dass man uns vorwarnte und nicht ins Messer laufen ließ. Auch das anschließende Telefonat mit der Direktorin war sehr freundlich und wir sind überein gekommen, dass die Jungs in unterschiedliche Klasse gehen und es aber die Option gibt, dass sie ab Klasse 6 zusammen in eine kommen können, wenn es denn dann noch Thema sein sollte. Aber seien wir ehrlich, keiner der beiden wird dann wohl noch seine Klasse aufgeben wollen. Zumindest, wenn alles gut läuft.

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Die Jungs hatten auf jeden Fall sehr viel zu verdauen.

  • Es wurde nicht das Wunschgymnasium mit 4 Minuten Fußweg.
  • Sie sind in getrennten Klassen.
  • Sie müssen Latein statt Spanisch lernen.

Ich wurde tatsächlich gefragt, wie viel Pech man eigentlich haben kann. Aber ich weigere mich es so zu sehen. Ich versuche mir zu denken, dass es vielleicht Schicksal ist. Mir gefiel das Gymnasium, was es jetzt wurde, von der Ausstattung und den Lehrern am besten. Es bietet deutlich mehr Möglichkeiten für die Jungs und eine viel umfassendere Auswahl an AG’s, wobei ich nicht annehme, dass das die Jungs interessiert, aber man weiß ja nie was kommt. Ich hoffe einfach mal, dass es am Ende Schicksal ist und für die Jungs sich als positive Wendung in ihrem Schulleben herausstellt. Und dazu haben zwei Klassenkameradinnen den gleichen Schulweg, auch wenn sie nicht in der gleichen Klasse sind. Das sind also durchaus auch sehr positive Punkte.