IMG_6300Meine Mutter wollte einmal Geld sparen und das kam uns teuer zu stehen….

Sie folgte einer Empfehlung einer Bekannten zu einer Kleintierpraxis in Hannover zu gehen. Die dort praktizierende Tierärztin wäre laut Aussage unserer Bekannten recht gut aber etwas ruppig. Aber so wäre die halt. Ich wünschte wir wären der Empfehlung nicht gefolgt. Klar sind die Kosten für einen Hund stets hoch und man ist froh einmal wobei sparen zu können, aber der Tierarzt ist eindeutig die falsche Einsparecke….

Wir gingen zuerst mit Blacky zu der neuen Tierärztin. Er wurde in Narkose gelegt und bekam die Krallen geschnitten und Zahnstein entfernt. Soweit war das ok. Dann fiel der Tierärztin auf dass ein Zahn raus müsse.

Es wurde ein neuer Termin kurz darauf gemacht und er wurde versucht in Vollnarkose zu legen. Sie gab ihm (laut eigener Aussage zu mir am Telefon) innerhalb kürzester Zeit Narkosemittel für einen 24 Kilo Hund. Blacky wiegt aber nur 6 Kilo!!!! Er zeigte auch nach Gabe von soviel Narkosemittel wohl noch immer Reaktionen so dass sie ihm Aufwachmittel für einen 5 Kilo Hund gab. Sie schloss daraus dass irgendwas im Stoffwechsel von Blacky nicht in Ordnung sei. Das könne das Herz, die Leber, die Nieren oder sonst was in der Art sein. Für mich brach in dem Moment die Welt zusammen als ich das von ihr am Telefon erfuhr.

IMG_6303Sie sagte zu mir dass man es entweder auf Risiko nochmal mit einer Narkose versuchen kann oder aber erstmal eine Blutuntersuchung, eine Herzblutuntersuchung, Röntgen und ggf. noch eine Herzuntersuchung beim Spezialisten machen könnte um es abzuklären. Ob das gemacht werden solle, müssten wir entscheiden. Wenn sie ihn nochmal einfach so auf gut Glück schlafen legt, dann nur auf unser Risiko dass er es überlebt. Wenn er denn was mit dem Herzen habe, dann bräuchte er eine Inhalationsnarkose. Der Zahn müsse auf jeden Fall dringend raus, der Hund habe Schmerzen ohne Ende. Hunde würden Zahnschmerzen nicht anzeigen, war die Antwort als ich meinte, dass wir von Schmerzen bisher nichts bemerkt haben. Die Entscheidung auf “Gut Glück und wenn Pech dann Hund tot” oder vorher komplett untersuchen überließ die Ärztin uns.

Es wurde ihm dann Blut abgenommen und eingeschickt. Sie machte auch 2 Röntgenbilder. Meine Mutter durfte dabei nicht zusehen wie die gemacht wurden und hörte unseren Hund nur schreien. Die Bilder waren alles andere als gut. Dass aufgrund dieser Bilder überhaupt eine echte Diagnose gestellt wurde, ist in meinen Augen eine Frechheit. (übrigens nicht nur in meinen Augen sondern auch in den Augen anderer Tierärzte) Laut der Tierärztin habe Blacky ein vergrößertes Herz und die Luftröhre sei davon schon nach oben verschoben worden.

Blackys Blutergebnisse waren erst unauffällig (abgesehen von einem minimal erhöhtem Leberwert), später wurde dieser eine Herzwert jedoch nach oben korrigiert so dass er grenzwertig war.

Wir bekamen für einige Wochen später einen Termin beim Herzspezialisten. Die Tierärztin sagte uns dass es natürlich ein Risiko wegen dem Zahn sei dass dieser explodieren könnte. Blacky bekam daher Schmerzmittel und Antibiotikum um diesem vorzubeugen.

Für uns blieben nur 2 Alternativen:

  • Hund in Narkose legen um den Zahn rauszukriegen damit er keine Schmerzen hat und die Entzündung nicht explodiert mit dem Risiko dass er drauf geht.
  • Hund mit Medis vollpumpen und abwarten und alle Tests machen damit man Klarheit hat wie er am Besten in Narkose zu legen ist mit dem Risiko dass der Zahn explodiert und er die ganze Zeit über Schmerzen hat.

Wir nahmen das zweite. Bis heute kann ich von Schmerzen bei Blacky nichts feststellen.

Meine Mutter erzählte mir während wir damals beratschlagten was wir zu tun hätten etwas was die Tierärztin ihr erzählt hat. So habe sie Turnierpferde gehabt und diese bekamen alle (oder fast alle) irgendwann eine Kolik. Man könne die Pferde dann erlösen oder aber teuer operieren lassen mit der Chance dass sie noch auf einem Gnadenhof weiterleben können. Die Tierärztin habe immer die 8000 Euro teure Operationschance gewählt. Im nachhinein frage ich mich ob mit dieser Geschichte bewusst erzählt wurde damit man sein Tier viel untersuchen und behandeln lässt.

susiAuch Susi wurde untersucht. Hierbei fiel auf dass exakt der selbe Zahn wie bei Blacky defekt wäre. Dieser Zahn müsste raus. Susi wurde dann in Narkose gelegt und bekam den Zahn entfernt und gleichzeitig die Krallen geschnitten. Laut der Tierärztin sollten wir dann alle Leckerlies und Trockenfutter und Quietsch- sowie  Stoffspielzeug wegnehmen. Susi dürfe nur ein bestimmtes Matschfutter von Edeka fressen und das für ganze 3 Wochen. Andernfalls könne sich was in den Kiefer setzen und entzünden und dann müsse man den Kiefer aufstemmen. Das wäre für den Hund nicht angenehm. Laut Aussage eines anderen Tierarztes brauche ein Hund nur die ersten Tage Knabberpause und könne ganz normal sein Weichfutter fressen. Nach 3 bis 5 Tagen sei das aber alles kein Problem mehr. Das kenne man doch auch vom Menschen selbst wenn einem ein Zahn gezogen wird. Wir leben ja auch nicht 3 Wochen lang von Haferschleim und Kartoffelbrei.

Auch Shira sollte die Krallen geschnitten sowie der Zahnstein entfernt werden. Hierfür sollte auch sie schlafen gelegt werden. Der Zahnstein bei Shira war laut einem anderem Tierarzt jedoch noch nicht entfernungsbedürftig und die Krallen konnte selbiger für wenig Geld einfach so schneiden ohne dem Tier eine Narkose zuzumuten. Bei der Tierärztin kam es auch nicht zur Narkose von Shira, da Shira laut der Tierärztin einen deutlichen unnormalen Herzton habe. Sie hat selbiges mehrfach kontrolliert. Nun wurden wir auch hier über die Möglichkeiten der Untersuchungen informiert und die Tierärztin war sehr bekümmert darüber dass schon 2 unserer Hunde was mit dem Herzen haben könnten. So zumindest ihre Worte.

IMG_7147Sie nahm Shira Blut ab und es wurden die selben Untersuchungen wir bei Blacky gemacht. Blutuntersuchung, Herzblutuntersuchung und 2 Röntgenbilder sowie später dann bei einem Facharzt die Herzuntersuchung. Nach den nicht so tollen (bildtechnisch gesehen) Röntgenaufnahmen stellte die Tierärztin die ersten Diagnose und leitete eine Behandlung ein. Ich war später mit meiner Mutter gemeinsam in ihrer Praxis und ließ mir die Röntgenbilder selbst zeigen und auch da wiederholte sie die folgenden Dinge:

Shira habe laut den Röntgenbildern ein vergrößertes Herz mit hochgeschobener Luftröhre, einen Tumor in der Nähe des Herzens mit eventueller Streuung aber das mit der Streuung könne man nicht genau sagen das könnte auch was anderes sein. Shira habe Wasser im Herzen und Wasser im Magen. Und sie habe einen Bruch des Brustbeines der in die Leber pieksen kann.

Die Anweisungen von der Tierärztin lauteten: Shira müsse nun dringend Medikamente nehmen. Enapril 5 mg 1 mal täglich sowie Vetmedin 5mg 2 mal täglich sowie Clavaseptin 250mg einmal täglich. Wieso Shira Clavaseptin erhielt ist mir bis heute unklar. Ebenfalls dürfte Shira nicht mehr toben und spielen, dürfe nur kurz Gassi gehen, müsse sich schonen und dürfe nur auf bestimmte Weise hochgehoben werden, wenn möglich Hochheben vermeiden wegen dem Bruch. Shira bekam dann eine Schmerzspritze (wegen dem Bruch) und sollte den nächsten Tag noch eine bekommen. Als meine Ma am nächsten Tag mit Shira hinfuhr, war jedoch die Tierärztin nicht da. Und das obwohl es ein fester Termin war.

IMG_7542Wir mussten dann meiner Oma von diesen Dingen leider erzählen was sie natürlich stark mitnahm.  Wir waren zuerst alle geschockt und konnten es kaum fassen.

Wir fragten uns vor allem wie denn ein Brustbein unbemerkt von uns so arg brechen könne dass wir mit Hochheben den Hund verletzen könnten. Das hätten wir doch merken müssen. Ich rief daraufhin unseren sonst üblichen Tierarzt an und fragte einmal nach ob man merken kann wenn sich ein Hund ein Brustbein bricht. Er fragte wieso und ich erzählte ihm was bisher passiert war. Ich beschloss aus einer Intuition heraus mit allen Hunden zu ihm zu fahren und alle nochmal untersuchen zu lassen. Wir ließen dann Blacky und Shira von ihm nochmal röntgen. Er konnte weder ein vergrößertes Herz noch hochgeschobene Luftröhren feststellen. Er sah auch keinen Tumor. Shira hat jedoch tatsächlich einen Bruch des Brustbeines aber dieser piekst nicht in irgendein Organ da er nach außen geht und nicht nach innen. Es ist das unterste Ende des Brustbeines abgesplittert. Das kann durchaus im Welpenalter passiert sein wenn die Kleinen zu sehr getobt haben. Shira hat davon keine Schmerzen noch eine Behinderung im Leben. Wir können sie durchaus Hochheben. Einzig ein kleiner Schatten war auf Shiras Herzen wo man vermuten könnte dass es vielleicht Wasser sei aber das könnte aufgrund Shiras Übergewicht auch Fettgewebe sein. Um sicher zu sein sollten wir das zumindest abklären. Die Röntgenbilder dieses Tierarztes waren übrigens deutlich besser in der Qualität der Aufnahme! Und auch keiner der Hunde hat geschrien als geröntgt wurde und wir konnten zusehen wie es gemacht wird!

Wir warteten nun einige Zeit bis der Termin beim Facharzt für die Hunde war. Der besagte “Hundekardiologe” ist ein echt guter Arzt und wohl sehr bekannt auf dem Gebiet. Er hat beide Tiere untersucht. Er sah sich alle Röntgenbilder an und meinte diese Diagnosen hätte er aufgrund der Röntgenbilder so nun nicht gestellt. Er untersuchte Blacky und Shira. Bei beiden kam das selbe heraus.

Beide haben eine beginnende Herzklappeninsuffizienz die jedoch rasse- und altersbedingt normal ist und bisher in keinerlei form behandlungsbedürftig sei. Das haben diese Hundearten halt. Bei Shiras Herz hingegen sei deutlich zu sehen dass sie übertherapiert sei. Shira hätte diese Herzmedikamente gar nicht nehmen dürfen/brauchen!!!!!! Wir müssen in ca. 1,5 Jahren beide Hunde wieder untersuchen lassen, eben weil man es im Auge behalten muss vor allem wenn dann Herzhusten auftritt und die Hunde schlapp werden. Aber so wie die Hunde aktuell sind, ist da kein Grund zur Besorgnis. Sie toben, sind aktiv und spielen und sind nicht schnell erschöpft. Ich fragte den Spezialisten ob es wenn eine Narkose nicht anschlägt dann am Herz oder ähnlichem liegen könne. Er verneinte das. Es gäbe durchaus einfach Tiere die nicht auf Narkosen ansprechen oder aber erst verzögert darauf ansprechen. Vor allem bei aufgeregten und ängstlichen Tieren kann das vorkommen. Und unser Blacky ist ja sehr ängstlich und aufgeregt wenn es zu Tierärzten geht!

IMG_6302Später wurde Blacky bei einem anderem Tierarzt nochmal leicht betäubt und sein Zahn, der soooo dringend raus muss, kontrolliert. Er hat eine Füllung aber der Zahn ist NICHT in einem Zustand dass er dringend heraus muss oder gar der Hund Schmerzen habe. Auch kann da momentan gar nichts passieren. Blacky hatte somit ganz umsonst Tabletten bekommen!!!

Wäre diese Diagnose mit Blackys Zahn nicht gewesen, dann wäre alles was mit Blacky an Untersuchungen stattfand NIE passiert.

Ende vom Lied:

Wir haben über 1000 Euro ausgegeben für Behandlungen und Untersuchungen um zu erfahren dass unsere Hunde alters- und rassemäßig entsprechend ok sind. Ja die Hunde haben den Beginn von Herzerkrankungen, die jedoch bei diesen Rassen und dem Alter laut dem Herztierarzt absolut normal und gängig sind.

Was wir von der Diagnosestellung von der Tierärztin halten, kann sich nun sicherlich jeder denken.

IMG_7144Wir hatten von der Tierärztin insgesamt 1193,18 Euro per Brief zurück gefordert, erhielten dazu jedoch nie eine Antwort. Wir schrieben an die Tierärztekammer an welche die Tierärztin eine Stellungnahme schickte, die voller Lügen war. So hieß es dass eine ihrer Patientinnen meine Mutter ihr gegenüber als schwierig beschrieben habe. Unsere Bekannte hätte das A. nie getan und B. weiß die Tierärztin bis heute nicht wer unsere Bekannte ist…..  weitere Patientinnen von ihr kannten wir damals gar nicht…. Sie beschrieb unseren Blacky als Beißer – der auch schon mal seine Besitzerin beißt, wenn ihm etwas nicht passt. Totaler Quatsch. Ich bin seine Besitzerin und mich hat er noch NIE gebissen! Die Tierärztin behauptete in dem Schreiben sogar wir haben Behandlungen aus Kostengründen abgelehnt. Besitzer und Namen der Hunde wurden von der Tierärztin komplett durcheinander geworfen.

Ein weiteres Schreiben von uns ging an die Tierärztekammer. Diese forderte erneut eine Stellungnahme der Tierärztin erhielt aber nie eine. Im Februar teilte uns die Tierärztekammer mit dass sie keine Antwort von der Tierärztin erhalten haben und sie uns raten rechtliche Schritte einzuleiten, sie selbst könnten nichts mehr tun. Das fand ich befremdlich, denn sollte die Tierärztekammer nicht eigentlich sowas bis ins kleinste Detail prüfen und so einer Tierärztin mal richtig auf den Zahn fühlen?

Dank Oma und den ganzen Sorgen und der Pflege sind wir nie dazu gekommen zu einem Rechtsanwalt zu gehen und unser Geld auf dem Rechtswege zurück zu holen. Ich weiß nicht mal ob das jetzt überhaupt noch ginge. Die Praxis jedoch scheint leer geräumt und unter Telefonnummer der Tierärztin bekommt man aktuell auch keinen Anschluss mehr. Weitere negative Bewertungen über sie sind im Internet erschienen. Ich hoffe dass diese Frau nicht mehr als Tierärztin tätig ist. Alles Tierbesitzerin und ihren Tieren ist es meiner Meinung nach zu wünschen dass diese Frau keine Tiere mehr behandelt.

Interessanterweise wurde mir von anderen Personen zugetragen dass es bereits mehrere gesunde Tiere gäbe die totkrank diagnostiziert wurden. Bei unserer Bekannten, der es übrigens total unwohl damit ist dass sie diese Dame uns je empfohlen hatte, kam es kurz nach uns zu seltsamen Vorfällen. Sie hatte einen Welpen wo ein Milchzahn nicht rausfiel und der neue Zahn darunter schon durchstieß. Die Ärztin wollte innerhalb von 2 Tagen das Tier in Narkose legen und den Milchzahn ziehen, dabei bekam die kleine Hündin zu der Zeit noch Antibiotika. Das hätte böse Wechselwirkungen geben können. Unsere Bekannte ging zu einem anderen Tierarzt und der sah sich den Hund an und meinte nur: Warten sie noch 1 Woche der fällt schon raus. Es dauerte 4 Tage da war der Zahn allein raus gefallen. Nun wissen wir warum die OP so schnell angesetzt werden sollte…. Geld verdienen bevor die Natur von allein das Problem regelt – zumindest tippen wir darauf.

Wir haben auf jeden Fall viel – sehr viel – Lehrgeld bezahlt.