Ich muss schmunzeln. Es ist faszinierend, was heute dank Technik alles möglich ist.

Ich war immer sehr von Computern und Co. begeistert. Dank meines Vaters war ich schon früh mit allem technischem vertraut und konnte mich am C64, Amiga, PC und Konsolen austoben. Doch gerade im Teenageralter und dem jungen Erwachsenenalter wurde ich von Freunden belächelt, PC und Co. das war für viele meiner damaligen Freunde nicht das Wahre. Internet wäre gefährlich, das Chatten Zeitverschwendung, man würde ja viel zu viel in der Bude hocken – ach ich kriege gar nicht mehr alles zusammen, was ich mir damals anhören durfte….

Technik, die begeistert – mich zumindest. Ich liebe die Möglichkeiten, welche die heutige Technik mir bietet. Es erleichtert mir das Leben, es bietet mir Chancen, es bereichert mich. Schiebt die Fragezeichen kurz über Euren Köpfen hinfort, ich erkläre es ja schon. 😉

Ich brauche nicht umständlich noch nach Wegen suchen, Google Maps sagt mir wohin ich fahren muss. Ich kann sogar meiner Park-App sagen, es soll sich mal bitte merken, wo mein Auto geparkt wurde, damit ich es wiederfinde. Praktisch wenn man in einer fremden Stadt unterwegs ist und einfach mal bummeln will. Mir fehlt eine Zeitangabe, mal eben googeln. Ich suche ein günstiges Ersatzteil, Ebay wirds haben. Und wie ist das besagte Produkt überhaupt – ah Amazon-Kunden wissen es schon.

Ich bin jederzeit überall dank Handys erreichbar. Telefonzellen suchen – die Zeit ist lange vorbei. Gibt es die Dinger überhaupt noch? Wann nahm ich das letzte Mal bewusst eine Telefonzelle wahr? Ich kann mich nicht erinnern.

Alles ist viel schneller geworden. Ich kann mit Menschen überall auf der Welt kommunizieren, schnell und einfach. Wie viele Stunden habe ich schon gemeinsam mit Freundinnen per Skype Webseiten zusammen gebastelt oder verfolgt wie sie etwas herstellten. Gemeinsam arbeiten dank Webcam und Headset – mega fun. So bauten sich enge Freundschaften auf. Ich war jahrelang sehr eng mit einer Dame befreundet, die ich bis heute nicht einmal persönlich getroffen habe. Eines Tages werde ich sie persönlich treffen, irgendwann, irgendwo, irgendwie. Das steht für mich außer Frage. 🙂 Ich freu mich drauf.

Allgemein mit Freunden halte ich viel Kontakt über Facebook und Co. Das ist schön, ich bin viel näher als früher an ihrem Leben dran. Zumindest bei denen, die das Web so nutzen, wie auch ich.

Entfernungen werden relativ

Manche Freunde sehe ich superselten. Man wohnt einfach zu weit weg. Und doch ist man einander nah. Man kann sogar zusammen ausgehen. Das Telefon macht’s möglich. Schon mal mit jemanden im Café getroffen obwohl man hunderte Kilometer entfernt ist? Das geht. Wirklich. Man hat tolle Talks, egal ob man nun nebeneinander sitzt oder per Telefon spricht. Sicher, es ist schöner sich in die Augen zu sehen, sich berühren zu können, einfach “da” zu sein, doch bedenke ich wie das noch ohne all diese Technik gewesen wäre….. nein ich mag die heutige Zeit. Stimmen hören, Gedanken austauschen, sich per Webcam sehen, sich Fotos schicken – man kann jeden Moment mit denen teilen, mit denen man sie teilen will. Ich verreise und nehme meine engsten Freunde und meinen Mann mit, am Telefon, am Web. Sie sind dabei. Immer.

Zeit wird kürzer

Durch dieses ganze Miteinander dank Technik wird meines Erachtens auch der Faktor Zeitempfinden nachhaltig beeinflusst. Sehnsucht ist nicht mehr so schmerzend, dass es weh tut. Zeit überbrückt sich durch dem Anschein von Zusammen sein wobei es nicht nur ein Anschein sondern ein Fakt ist, wenn auch nur gedanklich. Früher litt ich wie ein Hund, wenn ich für ein paar Tage von meinem Mann wegmusste. Heute merke ich die Sehnsucht erst, wenn er mich zur Begrüßung daheim wieder in den Arm nimmt. Ich war ja nie ganz weg, dank Internet und Telefon waren wir uns trotz Entfernung nah.

Als Frau mag ich den kommunikativen Vorteil sämtlichen technischen Fortschritts. Es ermöglicht mir Freundschaften mit Menschen, die ich früher vielleicht niemals getroffen hätte, lässt mich ihnen näher stehen als es ohne Technik nur schwer gegangen wäre.