Der nächste Untersuchungstermin stand an. Und ich bin natürlich brav hin gedackelt. 🙂 Mit Vorfreude im Bauch, denn ich erhoffte mir das erste Bildchen unseres Babys. Im Wartezimmer stand ein Kinderwagen mit einem kleinen Baby drin. Eine ältere Dame passte kurz auf das Kleine auf während die Mama auf Toilette war. “Ist es nicht goldig?” sprach sie mich an. “So eines würde ich auch gern nochmal haben. Haben Sie schon eines?” “Noch nicht aber bald darf ich auch so eines im Kinderwagen herumfahren.”, erwiderte ich lächelnd. Wir unterhielten uns noch einen kurzen Moment. Sie berichtete mir wie gern sie nochmal Oma werden würde aber ihre Kinder würden ja nicht in die Puschen kommen. 😉 Schmunzelnd ging ich dann ins Labor. Bei jedem Besuch beim Frauenarzt wird das Gewicht kontrolliert, der Blutdruck gecheckt und Urin untersucht. Oft muss man auch Blut dalassen. Danach ging es dann zur Ärztin rein.

Meine Ärztin ist eine von 3en in der Praxis. Bei ihr war ich schon beim ersten Schwangerschaftstermin. Sie war mir irgendwie sympathisch, daher beschloss ich, direkt da zu bleiben. Sie scheint Russin zu sein, spricht nicht perfekt deutsch aber schmunzelnd immer vor sich hin, was ich einfach nett fand. Außerdem geht sie gut mit dem Ultraschallstab um, ohne dass ich Schmerzen habe, daher ein weiterer guter Grund direkt bei ihr zu bleiben. So durfte ich mich also wieder einmal zur Untersuchung begeben und war gespannt ob man nun mein Baby genauer sieht.

Das erste Ultraschallfoto

Gespannt verfolgte ich auf dem Monitor wie es in mir aussieht.

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“Ja also das sind 2 Fruchthöhlen.”

Ich dachte ich höre nicht richtig….. 2???? Moment, habe ich das richtig verstanden? 2 Babys?

“Ja eindeutig es sind Zwillinge. Zweieilige Zwillinge.”, sprach sie zu mir und grinste.

Mein Kopf sackte zurück und ich dachte nur so: WTF???

In dem Moment erklang die Stimme der Ärztin wieder…..

“Moment, ist da noch ein Drittes?”

Ich schaute auf den Monitor. Tatsache, ich sah da auch noch einen weiteren Fleck, aber je mehr sie versuchte ihn richtig wahrzunehmen, verschwand er.

“Nein, doch nicht. Es bleiben 2.”

Ich atmete erleichtert aus. Aller guten Dinge sind zwar 3 aber das muss nun nicht…..

Doch es hallte in meinen Kopf weiter: Zwillinge….

Die Ärztin beschmunzelte meine Reaktion…. kein Wunder, ich war erstmal geschockt.

Flashback

Ich musste sofort an die lustig gemeinten Gespräche über die Kinderwünsche von früher denken. Immer wieder kam es in den letzten Jahren zu diesen immer gleich endenden Gesprächen…. Anfangs wollte mein Mann ja noch gar keine Kinder, später als er älter wurde, wuchs sein Wunsch auf 1 Kind.

Mein Mann: “Ich will keine Kinder.”
Ich: “Ich könnte mir 3 Kids vorstellen.”
Mein Mann: “Über eines können wir mal reden.”
Ich: “Mhh Du eines, ich 3, einigen wir uns auf 2.”
Mein Mann: “Ich schwänger Dich nur einmal. Basta.”
Ich: “Ok, dann krieg ich Zwillinge. Passt doch.”

Was meint Ihr wie dumm ich genau deswegen aus der Wäsche guckte, als die Ärztin sagte: Es sind 2. 😀

Zwischen Schock und Freude

Gefangen zwischen Schock und Freude informierte ich meinen Mann auf der Arbeit. Er dachte erst, es sei was schlimmes, wenn ich nach dem Termin anrufe. Da war die Nachricht über Zwillinge schon eine Erleichterung gegen.

Ich ging nach Hause und noch eine Stunde hallte in meinem Kopf: Zwillinge. Ich informierte meine Ma, die mir sofort Unterstützung zusicherte und meinen Bruder, der nachdem er endlich fertig war mich auszulachen (seine Art der Freude halt *kicher*), mir auch Hilfe anbot, wenn ich mal verreisen muss oder sonst wie ihn bräuchte. Ich hab schon eine tolle Familie oder? 🙂 Meine Großtante lachte sich ebenfalls kaputt und meinte, sie würde sich eines abholen. Ja ne, kommt nicht in Frage. 🙂 Meine UrUrgroßmutter hatte Zwillinge, das wusste ich, doch mit gerechnet, dass es mich trifft, hatte ich nicht. Und nein, wir hatten auch keine Hilfsmedikationen eingesetzt. Nichts was den Kinderwunsch unterstützt hätte.

Als ich zur Ruhe kam, erinnerte ich mich an 2 Tage vorher…. ich saß in der Küche auf dem Hocker und beobachtete meine Hunde beim Fressen. Ich sinnierte darüber wie genau diese Situation mit Kind wäre und ob ich mir einen Jungen oder ein Mädchen vorstellte. Ich konnte es einfach nicht, da mein inneres Auge mir immer beides zeitgleich vorgaukelte. Wunschdenken, eine Ahnung? Ich weiß es nicht, rückblickend empfand ich es sehr seltsam.

Gegen Abend wich der Schock langsam der Freude. Als mein Mann nach Hause kam, sagte er nur 3 Sätze.

  1. Ich liebe Dich.
  2. Wir schaffen das.
  3. Wo ist der Whiskey?

Er strahlte richtig als er seine Ma anrief um ihr die Kunde von 2 Babys zu überbringen.

Es kommt halt immer anders als man denkt…..

Realistisch

Uns ist durchaus bewusst, dass noch immer Dinge schief gehen können und wir warten natürlich gespannt was passiert. Wir hoffen, dass beide Babys sich entwickeln und beide gesund sind. Platz für die 2 ist da, hinkriegen tun wir es schon, haben ja auch Andere schon vor uns geschafft. 🙂 Doch meine größte Sorge ist irgendwie eher, dass beim nächsten Mal die Ärztin sagt: “Oh, da sind ja doch 3.” Begründet ist die Angst darin, dass ich die 3. Fruchtblase auch kurz gesehen habe. Obs doch nur ein Schatten war, werde ich in 2 Wochen wissen. Die Ärztin ist sich mit 2en bisher ziemlich sicher. Sollten es beim nächsten Mal dann doch 3 sein, gehe ich nie wieder hin. Sonst habe ich am Ende der Schwangerschaft 40 Babys in mir, kommt ja jedes Mal eines dazu….