Ich bin ein planender Mensch. Ich organisiere und durchdenke Dinge gern im voraus. Dennoch nehme ich das Leben wie es kommt und stelle mich darauf ein. Das nennt man wohl Flexibilität. Bei der Erziehung habe ich mich allerdings nicht mit elterlichen “Das muss unbedingt sein“-Dingen belastet. Ich brauche keine musikalische Früherziehung oder sonstige Erziehungsmaßnahmen, damit aus meinen Kinder genau “das perfekte Kind“ wird. Sie sollen sich natürlich entwickeln. Ihrem Tempo entsprechend und natürlich unterstütze ich sie und fördere durchaus ihre Fähigkeiten, aber eben nicht auf Weg xyz, weil nur der richtig wäre. Ich will sie nicht in bestimmte Richtungen steuern, sie sollen ihre Interessen selbst entdecken. Wobei…. bei einer Sache interveniere ich doch….
Lesen ist wichtig
Wenn es um das Thema Bücher geht, dann muss ich all das vorher gesagt revidieren. Wenn es um Bücher geht, dann versuche ich meine Kinder durchaus in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ich habe sehr sehr SEHR viele Kinderbücher angeschafft. Von Bilderbüchern bis hin zu Kleinkindbüchern und Vorlesegeschichten. Ich durchwühlte den Dachboden und suchte alle meine Bücher aus der Kindheit und Jugend zusammen und sortierte meine Kindheits-Pixi Bücher in eine Kiste. Sogar die Pixi und Disney Bücher meines Vaters kramte ich hervor. Nach Ich bestellte zweimal bei Rebuy und deckte mich mit gebrauchten Kinderbüchern ein. Ich sortierte die Bücher nach Alter und legte sie dementsprechend bereit.
Die Anfangszeit mit Büchern
Zuerst wurden nur die Bilder bestaunt. Sie zerrissen häufig die Bücher, doch da ich gebraucht gekauft hatte, war das nicht weiter wild. Ein Lieblingsbuch von Basti kaufte ich ganze viermal nach! Wir schauten die Bücher durch, sie zeigten auf Bilder und ich sagte die Namen dazu. Später fragte ich “Wo ist die Eule/die Katze/der Hund?“ und sie zeigten auf das Bild. Die nächste Stufe ist derzeit “Wie heißt denn das hier?“ und sie versuchen das Wort zu sagen. Oft nehmen sie sich auch allein Bücher und blättern lange darin herum und schauen sich alles sehr genau an. Vor allem Basti hat Ausdauer im Büchergucken.
Das Vorlesen
Vorlesen ist mit ca. 20 Monaten erst wirklich interessant geworden. Anfangs nahm ich drei verschiedene Bücher mit sehr kurzen, bunt bebilderten Einschlafgeschichten. Das klappte sehr gut. Sie wollten immer mit reingucken und jeden Abend gab es eine andere Geschichte. Davon bin ich derzeit weg und lese aktuell allabendlich nur noch eine einzige Geschichte vor.
Buchempfehlung für das Einschlafritual
Rituale sollen wichtig sein. Ab knapp zwei Jahren wissen Kinder, wie sich der familiäre Tagesablauf gestaltet. Sie stellen sich darauf ein. Regelmäßigkeit gibt ihnen Sicherheit. Jeden Abend gibt es Abendessen im Flur am Kindertisch. Ich esse nicht mit den Kindern zusammen, da ich viel später als sie erst Hunger habe. Ich setze mich jedoch dazu. Danach werden sie gewickelt und umgezogen. Manchmal dürfen sie noch kurz spielen, manchmal gibt es fast direkt danach noch eine Milchflasche. Es folgt das Zähneputzen und der Gang ins Kinderschlafzimmer. Dort lese ich die Gute Nacht Geschichte vor, reiche nochmal Wasser und es heißt Schlafen. Das dauert dann manchmal etwas länger, manchmal geht es schneller. Entweder kommt Alex x-mal aus dem Bett oder Basti erzählt bis in die Puppen Geschichten vor sich hin….
Schlaf gut, kleines Eulenkind! bei Amazon kaufen
Meine Kinder scheinen Eulen zu mögen. Bei einem Spontan-Besuch der Buchhandlung gegenüber entdeckte ich das Buch “Schlaf gut, kleines Eulenkind!“. Das Aussehen und der Titel sprachen mich einfach direkt an und mein Gefühl sagte mir „Kauf es, Conny!“. Mein Gefühl täuscht mich selten, daher zahlte ich die 6,95 Euro und nahm es mit heim.
Am Abend kam es zum ersten Mal zum Einsatz. Es dreht sich um die kleine Hopps. Sie ist nicht müde und möchte viele Dinge viel lieber tun als im Nest mit Mama und den Geschwistern schlafen. Am Ende wird sie doch müde und schläft ein. Eine simple Geschichte mit sehr schöner Bebilderung. Beim Lesen kann man unterschiedliche Stimmen einsetzen. So kichert Hopps und ist manchmal auch übermütig, währen die Mama von nachsichtig zu etwas strenger wechselt. Dazu gibt es Stellen bei denen meine Kinder gern mitmachen.
Mama Eule gibt an einer Stelle allen Kindern einen Gute Nacht Kuss – der Reihe nach. Dies machte ich zwei Abende bei meinen Kindern. Ich hielt beim Lesen inne und gab ihnen einen Kuss. Seit dem dritten Abend kommen sie an der Stelle mit Kuss-Mund direkt auf mich zu und grinsen. Es dauert manchmal bis ich weiterlesen darf, denn oft bleibt es nicht bei einem Kuss und sie erwarten immer abwechselnd mehrere Gute Nacht Küsse.
An einer anderen Stelle hüpft Hopps von einem Ast – hurra – auf einen wackeligen Schaukelzweig. Schon vor dieser “Hurra-Stelle“ beginnt Alex “hurraaa“ auszurufen. Es hört sich etwas seltsam an, da er das Wort noch nicht klar aussprechen kann, aber es wird von Abend zu Abend besser. Er lacht dann laut los und strahlt über das ganze Gesicht.
Wenn ich das Buch zuklappe, sagen beide “Ende“.
Nur durch dass allabendliche Vorlesen nur eines Buches konnten sich diese spielerischen Regelmäßigkeiten entwickeln und sobald ich das Buch nur in die Hand nehme, rennen meine Kinder schon zu ihren Betten und erwarten voller Freude, dass Mama vorliest.
Das war der bisher beste Buchkauf meines Lebens und ich genieße es dies Buch jeden Abend vorzulesen. 🙂 Und nein, es hängt mir nicht zum Halse raus. Es hat eine ideale Länge für Kleinkinder, ich kann langsam lesen, kann kleine Pausen einbinden und die Geschichte für die Kinder lebendig werden lassen. Einfach schön, daher von mir ein absoluter Kauftipp, wenn Ihr noch ein Vorlesebuch für den Abend sucht.