Du bist frisch Mama geworden oder wirst demnächst zum ersten Mal Mama? Dann herzlichen Glückwunsch! Falls Du nun überlegst, ob Du mit dem Stillen überhaupt anfangen willst und wie lange und wie die Ernährung von Babys überhaupt aussieht, dann solltest nun weiterlesen. 🙂

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Die ersten sechs Monate

Aller Anfang ist schwer. Kaum, dass Dein Kind oder Deine Kinder – falls Du wie ich Zwillingsmama bist – geboren ist/sind, beginnt die Zeit des Stillens. Oft kann man schon direkt nach der Geburt das erste Mal anlegen. Natürlich muss sich erst alles einpendeln. Zu Anfang kommt die Vormilch oder auch Erstmilch (Kolostrum). Sie ist sehr dickflüssig und hat einen geringeren Fettanteil als die spätere Milch. Sie ist voll mit Proteine, Enzyme, Vitamine, Mineralien, Aminosäuren und Antikörper, um das Immunsystem des Neugeborenen zu stärken. Nach ungefähr 18 bis 36 Stunden ändert sich die Zusammensetzung und wird zur gewöhnlichen Muttermilch, wie wir uns alle Muttermilch eigentlich vorstellen.

Keine Angst vor dem Stillen

Zu Anfang klappt es mit dem Stillen oft noch nicht so gut. Gib jetzt nicht auf. Bitte die Hebamme Dir zu helfen und frage notfalls nach einer Sillberaterin im Krankenhaus. Diese haben gute Tipps, wie es mit dem Stillen klappen kann. Auch die betreuende Hebamme zuhause kann Dir gute Ratschläge geben. Wenn Du glaubst, dass Du zu wenig Milch hast, dann lege Dein Baby häufiger an. Je mehr Dein Baby an Deiner Brust saugt, umso mehr wird Deine Brust Milch produzieren. Still-Tees, ein tägliches Malzbier und viel wasserhaltiges Gemüse und ausreichendes Trinken helfen Dir die Muttermilchmenge anzuheben.

breastfeeding-841506_1920© Foto WerbeFabrik / pixabay

Ein Baby sollte möglichst sechs Monate nur mit Muttermilch ernährt werden. Es bedarf keiner Tees oder zusätzlichem Wasser. Nur bei Durchfällen kann ein wenig Tee zu gefüttert werden, damit es nicht zu einer Austrocknung kommt. Die Muttermilch enthält alles was das Dein Kind die ersten sechs Monate zum leben und wachsen braucht. Es gibt nichts besseres als die natürliche Ernährung mit Muttermilich. Kinder, die Muttermilch erhielten sind insgesamt gesünder und weniger krank. Wenn es also zu Still-Problemen kommt, gib nicht gleich auf. Versuche es zu lösen und hole Dir Hilfe! Und keine Sorge, wenn Dein Baby nicht jeden Tag was in der Windel hat. Still-Kinder haben häufiger nur alle 7 bis 10 Tage einen Haufen in der Windel, da so gut wie alles von der Muttermilch im Körper Verwendung findet.

Wenn es doch nicht mit dem Stillen klappt

Wenn alle Stricke reißen, gibt es noch PRE Milch. Es gibt viele Sorten auf dem Markt, Du solltest jedoch zu einer mit LCP Fettsäuren greifen, welche wichtig für die Gehirnentwicklung des Kindes sind. PRE kann durchgängig gefüttert werden, da sie der Muttermilch am ähnlichsten ist. Du musst nicht auf Mengenbegrenzungen wie bei den anderen Milch-Arten achten. Du kannst ganz nach Bedarf füttern. Dein Kind wird damit satt. Auch wenn es manchmal alle zwei Stunden trinken will, wird es satt. Dann befindet es sich gerade in einem Wachstumsschub und würde auch an der Brust mehr trinken wollen. Das wird wieder nachlassen. Ich selbst wechselte nie von der PRE weg. 1er, 2er, 3er enthalten nur mehr Stärke und es kann zur Überfütterung der Kinder kommen. Auf gut deutsch: Es kann dick machen. Beachte bitte, dass Du bei 1er, 2er und 3er Milch den M-Sauger verwendest, bei PRE Milch jedoch den S-Sauger für Tee und Wasser. Flaschen-Kinder sollten einmal am Tag einen Haufen in der Windel haben. Es kommt jedoch häufig zu Verstopfungen. Sollte am fünften Tag kein Kot abgesetzt worden sein, geh bitte umgehend zum Arzt! Und hilf nicht mit einem Thermometer nach! Das kann böse Folgen haben. Der Arzt wird Dir und Deinem Baby mit Tipps und Ratschlägen helfen. Wir mussten einen Löffel Öl mit in die Milchflasche rühren.

Zwischen dem sechsten und zwölften Monat

2014-12-04-14.29.25Ab dem sechsten Monat kannst Du mit der Beikosteinführung beginnen. „Aber die Gläschen sind doch ab dem 4. Monat“, werden nun einige ausrufen. Ja das stimmt, aber es bedeutet nicht, dass man sofort loslegen muss. Man muss auf die Beikostreifezeichen achten bevor man mit der Babyernährung mit Brei beginnt. Hat der Zungenreflex nachgelassen? Ahmt das Kind Kaubewegungen nach, wenn Mama und Papa essen? Erst dann sollte man langsam beginnen. Nur wenige Löffel Karotte oder Pastinakenbrei reichen anfangs aus. Man beginnt mit einer Sorte und füttert sie eine Woche lang. So kannst Du erkennen, ob Allergien bestehen. Fütterst Du alles direkt querbeet wirst Du eine allergische Reaktion nicht zuordnen können und überforderst zusätzlich den Darm Deines Kindes. Ob Du Gläschen verwendest oder selbst kochst, bleibt Dir überlassen. Nach dem Brei fütterst Du Dein Baby entweder mit der Brust oder der Flasche satt. Sobald drei Brustmahlzeiten ersetzt sind, sind Getränke für Dein Kind wichtig. Ich habe bereits ab dem ersten vollen Breiersatz immer Wasser zum Brei dazu angeboten. Es wurde wenig bis gar nicht angenommen, aber das machte nichts, da die Flasche für ausreichend Flüssigkeit im Nachgang sorgte. Und bitte keine Karotten in die Milchflaschen mit einrühren. Das ist so 80er Jahre und man weiß heute, dass man das nicht machen soll.

Baby Lead Weaning oder Brei?

Das ist eine Glaubensfrage. Wir fuhren gut mit einer Mischung aus beidem. Ab dem 10. Monat beginnt man sowieso auch bei der Breifütterung mit festen Nahrungsmitteln wie Brot. Ich bot Brot und weiches Obst zwischendurch an. Banane war wohl mit das erste, was meine Jungs aßen. Wichtig ist, dass Dir bewusst ist, dass festes Essen im ersten Lebensjahr nur dem Erkunden gilt und nicht der vollwertigen Ernährung. Die Muttermilch oder PRE Milch fängt noch immer einen großen Teil auf.

Wichtige No-Gos

Zwinge Dein Kind niemals zum Essen! Es kann sich sonst lebensgefährlich verschlucken! Nüsse gibt es erst, wenn das Kind selbst das Wort schreiben kann! Honig ist vor dem dritten Lebensjahr. Weintrauben, Tomaten und sonstige rundes Obst und Gemüse bitte unbedingt immer durchschneiden. Sogar bis ins Schulalter hinein. Das Nachbarskind meiner Großeltern erstickte mit sieben Jahren an einer Tomate! Das muss nicht riskiert werden. Bei Fragen wende Dich immer an Deinen Kinderarzt oder Deine Hebamme.

Und das allerwichtigste

Mach Dich nicht verrückt! Es sind noch alle groß geworden. 🙂