Langsam beginnt man sich an das Leben mit dem Virus und der stetigen Gefahr zu gewöhnen. Mittlerweile sollte auch der Letzte verstanden haben, dass diese Zeit nicht schlagartig morgen vorbei sein wird. Doch wie ist die Perspektive für meine Familie und mich? Tja, wir machen das Beste draus und schauen wie es weitergeht… was bleibt uns auch übrig, gell?

Kommen wir erstmal zu guten Nachrichten. Die Kurzarbeit meines Mannes ist vorbei. Glücklicherweise konnten wir die Verluste gut verkraften. Die Jungs hatten die Kleidergröße gewechselt und so konnte ich die nicht mehr passende Kleidung direkt verkaufen. Das dämpfte die finanziellen Einbußen. Die Jungs tragen nun 116 bei Oberteilen und nur noch die Hälfte der Hosen in 110. Auch die restlichen werden sicherlich in nicht ferner Zukunft aussortiert werden. Ich wusch und sortiere schon mal die nächste Größe ein. Auch bei den Schuhen wechselten die Jungs auf die Größe 29. Ihre aktuelle Größe ist 112 und 112,5 cm und 17,1 und 17,2 Kilo. Also weiterhin sehr sehr nah beieinander. Und ich hab ehrlich gesagt vergessen, wer welche der Zahlen hatte. 😀

Der Alltag

Der Alltag ist im Großen und Ganzen entspannt. Ich gehe meist nur einmal die Woche einkaufen bevor mein Mann zur Arbeit muss. Das heißt ich bin eine der Ersten überhaupt in den Geschäften, was die Anzahl an Menschen sehr überschaubar macht. Die Klopapierfront ist ja mittlerweile wieder sehr entspannt. Glücklicherweise. Dennoch haben wir weiterhin einen ungefähren 14 Tage Vorrat daheim – einfach aus der Erfahrung heraus, wie flott man in einer vorsorglichen Quarantäne landet und da wollen wir nicht, dass jemand zu viel für uns schleppen muss. An das Tragen der Maske habe ich mich schnell gewöhnt, auch wenn es nicht sooo angenehm ist. Als Brillenträgerin nervt es unheimlich. Aber dank der Playmobil Maske in L beschlägt bei mir so gut wie nix mehr und ich kriege auch sehr gut Luft. Einzig, dass ich drunter schwitze nervt ein bissle und das wird im Hochsommer sicherlich nicht besser werden. Aber das nehme ich für eine freie Sicht mit der Brille gern in Kauf.

Der Alltag mit den Kindern ist recht harmonisch würde ich meinen. Sie streiten nur selten, drehen ab und an mal auf, aber im Großen und Ganzen empfinde ich es als sehr entspannt alles. Und seitdem sie die Wii U – um genau zu sein das Spiel Lego Batman 3 – für sich entdeckt haben, komme ich auch in aller Ruhe zum Aufräumen, Kochen und Co.. Ja die Kinder dürfen Konsole zocken. Sie arbeiten dabei gut zusammen und geben ein gutes Team ab. Faszinierend für mich zu sehen, wie sie sich absprechen und Dinge erreichen. Natürlich keine Dauerbeschäftigung. Irgendwann am Vormittag starten sie und dann ist ab dem Mittagessen auch schon wieder Feierabend damit, denn dann ist „Mamazeit“ – so nannte es zumindest Basti. Wenn sie sich nicht allein beschäftigen und mich ignorieren, dann spielen wir gemeinsam Brettspiele, Lesen, Malen, Basteln was auch immer uns einfällt oder gehen auf den Hof oder Spazieren einmal um die Häuser. Vor 2 Wochen haben wir Sommerblumen in einen Blumentopf eingepflanzt und schauen nun beim Wachsen zu.

Letztens haben sie hinter meinem Rücken die Plastikbecher geklaut und sich selbst ein schönes Spiel ausgedacht – Wer stapelt höher. Fand ich richtig toll und sie waren über eine Stunde beschäftigt. Daraufhin erwarb ich Bier-Pong Becher mit Ball und ratet mal wer nun versucht Trick-Würfe mit den Bechern zu machen. 😀 Ich sag Euch da haben sie jedes Mal über eine Stunde Spaß und lachen sich kaputt. Derzeit ist der Hit vom Hochbett aus auf den Boden und dann in den Becher zu treffen.

Auch beliebt ist Lego, Playmobil, Bügelperlen und Autos. Gerade zur Sekunde spielen sie mit der Cars Strecke und bauen interessante Stunt-Bahnen.

Vor kurzem haben wir Steine bemalt und sie an die Steinschlange im Kindergarten-Garten angelegt.

Und als GLS einen Malwettbewerb veranstaltete, haben wir auch prompt mitgemacht und im Anschluss die Bilder an unsere Tür als Danke an die Zusteller gehängt.

Und Alex (Bild oben links) hat dann auch noch einen von den Malkoffern gewonnen, die GLS verlost hat. Da war die Freude bei den Jungs groß! Sie haben ihn sofort im Esszimmer eingeweiht. 🙂

Wir klebten zwei Stickeralben, lösten Rätsel, die Jungs machten wieder einige Bügelbilder, darunter auch einen Regenbogen, der nun im Fenster hängt. Ach wir haben eigentlich immer was zu tun. Die Einfälle sind unendlich. Und wir lesen jeden Tag mehrere Kinderbücher. Sowohl richtige als auch per App schauen wir uns welche an.

Sie interessieren sich immer mehr für Buchstaben und mir scheint sie haben wieder eine Art Sprung gemacht. Als könnten sie plötzlich einfach mehr als vorher.

Dass die Spielplätze wieder auf sind kommt uns zugute. Wir gehen sehr früh morgens hin, so dass wir keine Probleme mit dem Abstand halten haben, da wir allein dort sind.

Der 1. Wackelzahn

Und der 1. Wackelzahn ist auch schon da und mittlerweile raus. Bei Alex entdeckte ich am 7. Mai (Schneidezahn unten rechts). Am 11. Mai am Abend nach dem Essen eines Apfels wackelte Alex den Zahn raus. Er war stolz wie sonst was. Und freute sich riesig über seinen Arielle Tonie und seine Playmobilfigur, die ich ihm im Auftrag der Zahnfee überreichte. Basti wartet nun gespannt darauf, wann er dran ist.

Fehlende Betreuung

Mir fehlt die Betreuung durch den Kindergarten nicht. Mir fehlt lediglich die ab und an mal zwei Stunden Betreuung durch meine Mutter, die wir jedoch wegen der Pandemie nicht treffen. Das fällt als einziges wirklich ins Gewicht. Den Rest fang ich alles auf, aber das fehlt mir. Hier springt nun so gut es geht mein Mann ein und ich muss meine Termine so früh wie nur möglich legen und so schnell wie nur möglich erledigen. So war ich bereits dreimal beim Zahnarzt, da ich 4 Füllungen brauchte. Überall Karies drunter gewesen und damit flogen sie raus. Ich pflege meine Zähne wirklich gut, aber Karies liebt mich dennoch…. Veranlagung sagt mein Zahnarzt…. Und dazu fangen meine oberen Schneidezähne an zu wackeln. Prosit. Kiefernschwund kann ich ja nu so gar nicht brauchen….

Glücklicherweise ist der Arbeitgeber meines Mannes verständnisvoll und mein Mann kann hier und da später kommen und nacharbeiten. Das erleichtert Vieles. Und alle aufschiebbaren Termine lege ich in unseren Sommerurlaub, den wir ja sowieso nur daheim verbringen. Das wäre auch ohne Corona so gewesen.

Der Muttertag wurde von uns übrigens nicht besonders verbracht. Aber ich bekam eine süße Geste geschenkt 😀

Tja, mehr kann ich Euch derzeit gar nicht berichten. Wir leben vor uns hin und das nicht schlecht. Freunde und Verwandtenbesuche fehlen, aber wir kommen damit klar. Ich telefoniere sehr oft mit Tata und meine Jungs sehen einen Freund ab und an per Webcam und einmal die Woche gibt es 30 Minuten Webcam Chat mit der halben Kindergartengruppe. Es ersetzt nicht die Spieltreffen mit den Freunden, aber es ist besser als gar nichts.