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Heute möchte ich mit Euch über ein Thema sprechen, das ist als sehr wichtig erachte. Es geht um das Thema Missbrauchsprävention. Diesbezüglich habe ich bereits einmal ein Buch vorgestellt und heute möchte ich ein weiteres Buch, das deutlich genauer an die Thematik von anderer Seite herangeht, vorstellen. Das Thema liegt mir sehr am Herzen, denn nichts ist schlimmer als wenn sich der nette Onkel an ein kleines Kind heran macht. Die meisten Missbrauchsfälle passieren innerhalb des Familie- und Bekanntenkreises. Es ist nicht immer der böse Mann auf der Straße, der einen mitnehmen will. Und genau da an dem Punkt greift dies Buch ein.

Grundinformationen zum Buch

Das Buch „Was ist los, Joschi Bär?“ von Brigitte Endres und Anna Karina Birkenstock ist im aracari verlag erschienen. Es kostet 14 Euro.

Die Autorin

Brigitte Endres wurde als Tochter eines Lehrerehepaars in Würzburg geboren, wo sie auch aufwuchs. Sie studierte in München Lehramt an Grundschulen und ergänzte den Studiengang durch ein Zweitstudium in Germanistik und Geschichte. Sie bekam zwei Söhne und als diese alt genug waren, begann sie an einer oberbayerischen Grundschule zu unterrichten. Zu dieser Zeit entstanden ihre ersten Geschichten und Texte für Kinder. Durch das positive Feedback ihrer Schüler, begann sie mit ihrem ersten Kinderroman, der 2004 veröffentlicht wurde. Heute arbeitet sie als Kinder- und Jugendbuchautorin in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie für verschiedene Radiosender. Sie lebt und arbeitet heute in zweiter Ehe in Kassel und München.

Während dieser Zeit entstanden ihre ersten Texte für Kinder. Ermutigt durch das positive Echo ihrer Schüler begann sie mit ihrem ersten Kinderroman, der 2004 bei ArsEdition veröffentlicht wurde. Heute arbeitet sie als Kinder- und Jugendbuchautorin für Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie für verschiedene Radiosender. Ihre Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. In zweiter Ehe mit dem Maler H.D. Tylle verheiratet, lebt und arbeitet Brigitte Endres-Tylle heute in Kassel und München.

Die Geschichte

Joschi Bär lebt in einer gemütlichen Bärenhöhle mit Mama, Papa und seiner Babyschwester. In der Nachbarhöhle wohnt der nette Herr Bruse, den alle mögen. Toni ist der beste Freund von Joschi und die beiden spielen so gut wie jeden Tag zusammen.

Doch seit einiger Zeit zieht sich Toni immer mehr von Joschi zurück. Er hat ein Geheimnis, das er Joschi nicht verraten darf. Joschi ist natürlich neugierig und will wissen, was los ist. Durch seine Neugier bringt er sich in eine sehr schlimme Situation bei der er erfährt, dass Herr Bruse nicht so nett ist, wie alle meinen. Nun hat auch Joschi ein Geheimnis, doch hat er Eltern, denen er sich anvertrauen kann!

Meine Meinung zum Buch

Was eine heftige Geschichte. Der nette Herr Bruse mag kleine Bären. Er lockt sie mit Computerspielen in seine Höhle und verlangt von den Bärchen, dass sie ihm den Pelz kraulen und er sie auch kraulen will. Es wird mit der Illustration sehr deutlich die Bedrohlichkeit der Situation dargestellt und auch der Text lässt keinen Zweifel offen, dass Joschi sich unwohl fühlt „Der verfilzte Pelz von Herrn Bruse ist ekelig und anfassen lassen will er sich erst recht nicht. Trotzdem traut er sich nicht Nein zu sagen.“ Auch danach wird aufgezeigt, wie sehr das Erlebte Joschi zusetzt. „Er hat keinen Hunger, schämt sich und muss die ganze Zeit „an den verfilzten Pelz von Herr Bruse denken. Er fühlt die groben Pfoten des Nachbarn noch jetzt am ganzen Leib.“

Ja, das Buch ist schon etwas härter, aber es greift das für mich mit Wichtigste überhaupt auf: Was tun, wenn es passiert ist. Joschi nimmt all seinen Mut zusammen und geht zu seinen Eltern und die rufen sofort auch Tonies Eltern an, damit auch diesem Jungen geholfen wird. Es wird sehr deutlich, dass man schlechte Geheimnisse, bei denen man sich nicht gut fühlt, diese immer verraten darf und soll. Herr Bruse ist danach einfach weg, die Kinder haben ihn nie wieder gesehen und es wohnt nun eine Bärenfamilie mit kleinem Bärenmädchen in der Höhle. Joschi ist in diese verliebt, aber das ist ein gutes Geheimnis, denn er fühlt sich damit sehr gut.

Die Illustration des Buches finde ich mehr als nur gut gelungen. Es ist ein wunderbarer Zeichenstil und die kleinen Feinheiten machen es um so einprägsamer. Schon auf dem Cover erkennt Ihr wie der Nachbar irgendwie bedrohlich wirkt und wie stark die Mimik von Joschi geprägt ist von dem Erlebten.

Ich habe das Buch meinen Jungs vorgelesen und sie haben es gut aufgenommen. Kinder sehen es ja meist nochmal anders als wir Eltern. Ich habe nur das Wort Computer gegen das Wort Konsole beim Vorlesen ausgetauscht, weil sie dazu mehr Bezug haben.

Es ist ein sehr wichtiges Thema, was in diesem Buch richtig richtig gut umgesetzt wurde. Das Buch greift die Geheimniswahrung bei Missbrauch auf und das ist in meinen Augen genauso wichtig wie die Prävention nicht mit Fremden mitzugehen. Wenn es nicht zu verhindern war, dann möge jedes Kind sich jemandem anvertrauen. Nur dann kann man den Kindern helfen. Ebenso schult das Buch meiner Meinung nach die Kinder darin Missbrauch oder schlicht „Falsches was mit ihnen gemacht wird“ zu erkennen. Das Buch wird hier noch sehr oft in regelmäßigen Abständen vorgelesen werden.

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