Momentan geistert ein offener Brief vom Buchladen Ennsthaler mit erheblichen Anschuldigungen gegenüber Thalia Österreich und eine Stellungnahme zu dem Brief von Thalia Österreich im Web umher.

Da ich die Vorwürfe von Fr. Ennsthaler in ihrem offenem Brief sehr heftig fand, wollte ich einfach mal freundlich bei Thalia nachfragen was da nun Ambach ist.

Ich erhielt nur 24 Stunden später diese E-Mail vom Geschäftsführer von Thalia Österreich. Ich finde es sehr gut, dass auf die Vorwürfe eingegangen wird und man Stellung dazu bezieht. Nicht wie andere Unternehmen, die solche Vorwürfe einfach aussitzen und sich gar nicht rühren. Herr Pretzl ist sehr bemüht Fragen zu beantworten und stellt sich den Anschuldigungen und nimmt sich auch persönlich Zeit selbige zu beantworten.

Sehr geehrte Frau Diedrichs,

vielen Dank für Ihr aufrichtiges Schreiben. Uns ist die Meinung unserer Kunden wichtig und wir nehmen Ihre Anliegen ernst. Daher möchte ich in meiner Eigenschaft als Geschäftsführer von Thalia Österreich dazu persönlich zu Ihrer E-Mail Stellung nehmen:

Die Fa. Ennsthaler betreibt einen Buchverlag und eine Buchhandlung in Steyr. Mit dem Buchverlag bestand eine langjährige Lieferantenbeziehung, die Gottfried Ennsthaler im Mai 2010 abgebrochen hatte. Wir haben das mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Thalia war immer an einer positiven Lösung interessiert und ich habe heute nach einem Telefonat mit Herrn Ennsthaler seinem Wunsch entsprochen, die Geschäftsbeziehung zu Thalia wieder aufnehmen zu wollen. Es werden ab sofort von Thalia wieder Bestellungen erfolgen.

Thalia ist die Förderung von Vielfalt und Regionalität ein echtes Anliegen. Dies wird nicht nur durch unser großes, differenziertes Sortiment, sondern auch durch die Zusammenarbeit mit vielen heimischen Kleinverlagen und Autoren erfolgreich gelebt und dokumentiert. Im Mittelpunkt all unserer Bemühungen steht das Kulturgut Buch, dem wir in der Erlebniswelt unserer Filialen – auch am Standort in Steyr – eine Heimat bieten.

„Lesen ist unser Leben“ – damit wollen wir Sie auch weiterhin begeistern und würden uns freuen, Sie auch weiterhin als Kunden bei uns begrüßen zu dürfen.

Herzlichst,
Ihr Josef Pretzl
Geschäftsführer Thalia Österreich

Außenstehende werden wohl nie wirklich wissen, was da tatsächlich vorgefallen war.  Verwundernt tut mich allerdings, dass  Herr  Ennsthaler Geschäftsbeziehungen abbricht und Fr. Ennsthaler anprangert. Warum tat dieses nicht die Familie an sich bzw. Herr  Enstahaler selbst? Wieso nur mit dem Namen der Frau? Auch fand ich bisher nirgends einen Widerspruch von Herrn Ennsthaler selbst, dass er die Geschäftsbeziehung nicht abgebrochen hätte.

Laut Thalia Österreich hat es nie einen Boykott gegen die Familie Ennstahler gegeben. Auch soll es nie ein Kaufangebot gegeben haben. Da Thalia Österreich laut meiner Recherche gar keine Gebäude/Läden kauft sondern nur mietet, könnte das somit stimmen. Laut Thalia Österreich hatte man gemeinsame Überlegungen bezüglich des Standortes aber es wurde nichts wirklich konkret angeboten – so weit wären die Überlegungen nie gewesen.

Außenstehende, welche die betroffenen Personen nicht persönlich kennen, werden wie schon gesagt nie wirklich beurteilen können, was da genau vorgefallen ist. War es ein David gegen Goliath Spiel? Oder war es nur die Darstellung eines selben vielleicht aufgrund Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb einer Familie oder eines Betriebes?

Man sieht wieder einmal wie das Web hier mit einwirkt. Thalia Österreich hat die Geschäftsbeziehungen mit Fam. Ennsthaler wieder aufgenommen. Somit sollten die Sorgen von Fam. Ennstahler nun der Vergangenheit angehören. Ich wünsche den beteiligten Parteien, dass sie friedlich miteinander arbeiten können.

Jedoch wirft sich mir mal ganz abgesehen vom konkreten Fall eine Frage auf.

Was wenn Menschen die Kraft des Webs und der Mundpropaganda geschickt für sich nutzen um Geschäftspartner durch öffentliche negative Verbreitungen in Zugzwang zu bringen um ihre Vorteile daraus zu ziehen?